Brustfehlbildungen schonend korrigieren

Brustchirurgie

Ungleiche oder verformte Brüste können für die betroffenen Frauen eine starke psychische Belastung darstellen. Eine chirurgische Korrektur kann in jedem Alter erfolgen.

Susanne Amrhein, Primo Medico

Die Brüste einer Frau gelten schon seit jeher als Symbol für Schönheit und Weiblichkeit. Umso leidvoller ist es für Frauen, die ihre Brüste aufgrund angeborener Fehlbildungen als unästhetisch empfinden und meist schamvoll verstecken. „Fehlbildungen und Anomalien der Brüste kommen weitaus häufiger vor, als man denkt“, betont Dr. med. Stefanie Buchen, zertifizierte Brustoperateurin und Chefärztin der Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und des zertifizierten Brustzentrums in Wiesbaden. „Die meisten Fehlbildungen sind genetisch bedingt, zeigen sich aber meist erst mit Beginn des Brustwachstums in der Pubertät. Sehr viel seltener behandeln wir erworbene Fehlbildungen, z.B. nach einem Unfall, Verbrennungen oder Entzündungen.“ Betroffene Mädchen und Frauen vermeiden häufig aus Scham, sich vor anderen auszuziehen oder leicht bekleidet zu zeigen, z.B. in der Sportumkleide, im Schwimmbad oder am Strand, aber auch vor dem Freund oder Partner. Frau Dr. Buchen rät allen Betroffenen dringend, sich Hilfe zu suchen, statt ein Leben in Scham und Unsicherheit zu führen.

Fehlbildungen der weiblichen Brust

Bei vielen Frauen sind die Brüste unterschiedlich groß. Andere leiden unter tubulären Brüsten (Schlauch- oder Rüsselbrust) oder verformten Brustwarzen. Beim sogenannten „Poland-Syndrom“ sorgt ein einseitig fehlender oder unterentwickelter Brustmuskel für ein ungleiches Erscheinungsbild. „Dank der modernen Brustchirurgie können wir sämtliche Fehlbildungen der weiblichen Brust mit guten Ergebnissen und so schonend wie möglich operieren“, erklärt Brustoperateurin Buchen. „Wir haben hervorragende Möglichkeiten, um eine Brust mit Hilfe von Implantaten oder auch Eigenfett zu modellieren. Auch eine Brustverkleinerung oder eine kosmetische Korrektur der Brustwarze sind unproblematisch. Große oder deutlich sichtbare Narben gehören der Vergangenheit an“, so Dr. Buchen. „So schön habe ich mir das nicht vorgestellt“ ist ein Satz, den sie häufig nach erfolgten Korrekturen zu hören bekommt.

Kostenübernahme bei Brustfehlbildungen

Mädchen und Frauen, die den Schritt gewagt haben, ihr Problem untersuchen zu lassen, sind häufig unsicher, ob sie sich tatsächlich einem chirurgischen Eingriff unterziehen sollen. Wenn Frau Dr. Buchen ihnen nach der Untersuchung im Beratungsgespräch Vor- und Nachher-Bilder vorlegt, verfliegen viele Bedenken. Die erfahrene Gynäkologin unterstützt ihre Patientinnen auch bei Anträgen zur Kostenübernahme durch die Krankenkassen, wenn es sein muss, bis zum Widerspruch. „Es gibt keine klar definierte Grenze zwischen Norm und Anomalie, d.h. in den meisten Fällen ist eine Entscheidung im Einzelfall notwendig. Häufig ist bei den Anträgen Fingerspitzengefühl gefragt, um einen positiven Bescheid zu erhalten. Bei Patientinnen mit Asymmetrien oder Rüsselbrüsten habe ich in Kostenübernahmeverfahren häufig Erfolg. Und man darf auch nicht zu schnell aufgeben – manchmal gelingt es erst durch einen Widerspruch, die Kassen zur Kostenübernahme für die Brustkorrektur zu überzeugen“, so die Brustoperateurin Buchen.