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Ein Leben ohne Brille dank Laserkorrektur

Augenlasern

Durch eine vollständig berührungsfreie Laserbehandlung kann eine Kurz- oder  Weitsichtigkeit innerhalb einer Minute korrigiert werden.

Susanne Amrhein, PRIMO MEDICO

„Das war schon alles?“ – Diese Frage hört Dr. med. Tobias H. Neuhann häufig von seinen Patienten. Auch von denjenigen, die bei der Vorbesprechung mit großen Ängsten zu kämpfen hatten. Dr. Neuhann ist Spezialist für Augenchirurgieund Inhaber der MVZ Augenärzte an der Oper in München. 2017 wies Dr. Neuhann vor einer internationalen Jury nach, dass er nicht nur die klassischen Lasertechniken beherrscht, sondern auch mit komplizierten Fragestellungen umgehen kann. Dies wird mit dem Titel FEBOS-CR gewürdigt, den nur sehr wenige deutsche Augenärzte führen dürfen. „Es gibt eine neue Lasermethode namens ‚Smartsurf’, bei der keinerlei Berührung oder Schnitte mehr am Auge notwendig sind. Der Laser trägt innerhalb einer Minute eine dünne Schicht der Hornhaut ab und verändert so die Lichtbrechung im Auge, was zur Optimierung der Sehleistung führt. Für fünf Dioptrien benötigen wir gerade mal 20 Sekunden.“ Schmerzen spürt der Patient auf der Behandlungsliege nicht. Er bekommt ein leichtes Beruhigungsmittel zur Entspannung und betäubende Augentropfen. „Ich habe eine Kollegin behandelt, die direkt nach dem Lasern zurück nach Berlin geflogen ist. Das ist nicht optimal, zeigt aber, wie problemlos das Augenlasern von statten geht“, erklärt Dr. Neuhann.

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Augenlasern nur für Erwachsene

Grundsätzlich können sich Menschen mit Sehschwächen ab dem 21. Lebensjahr die Augen lasern lassen, um ihre volle Sehkraft wieder zu erlangen. Die Leitlinien erlauben keine Lasertherapie bei Kindern oder Jugendlichen. Ausnahmen gibt es gelegentlich, das sind dann sogenannte „off-label“ Behandlungen. Hinzu kommt, dass die Sehstärke konstant sein muss, damit eine Laserkorrektur Sinn macht.  „Besonders effektiv ist eine Laserbehandlung bei Patienten im Alter zwischen 21 und 40 Jahren“, so Augenchirurg Neuhann. „In diesem Alter ist die Linse im Auge noch voll beweglich. Diese Fähigkeit verlieren wir mit zunehmendem Alter. Es ist auch in einem Alter von 45 oder 60 Jahren noch möglich, eine Sehschwäche per Laser zu korrigieren. Allerdings ist die Linse dann bereits langsamer geworden und es kann sein, dass man trotz Laserbehandlung zum Lesen eine Brille benötigt.“ Weitere Voraussetzungen sind eine gleichmäßig gekrümmte und ausreichend dicke Hornhaut.

LASIK, Smartsurf, Smile und Femtosekundenlaser

Es gibt verschiedene Lasertechniken, mit deren Hilfe die Sehkraft bestmöglich wieder hergestellt werden kann. Welches Verfahren zum Einsatz kommt, ist abhängig von der jeweiligen Sehschwäche und den individuellen Voraussetzungen der Patienten. Die bereits erwähnte Smartsurf Methode, bei der mit Hilfe des Lasers nur eine dünne Schicht der Hornhautoberfläche abgetragen wird, bezeichnet Dr. Neuhann als das derzeit sicherste und modernste Verfahren. Der Laser verfügt über eine Hightech Tracking-Funktion, so dass der Laserkopf auch dann auf die richtige Stelle zielt, wenn der Patient das Auge irgendwie bewegt. Dr. Neuhann: „Dieses 7D Tracking Verfahren, das derzeit nur ein Hersteller anbietet, hat die Ergebnis-Sicherheit unserer Laserbehandlungen nochmal deutlich verbessert.“  Bei der LASIK (Laser-in-situ-Keratomileusis) wird die oberste Schicht der Hornhaut durch einen winzigen Schnitt aufgeklappt und die darunter liegende Hornhautschicht mit Hilfe des Laserstrahls modelliert. Anschließend wird der „Flap“ wie ein körpereigenes Pflaster wieder heruntergeklappt und verheilt selbständig. Die Femto-Lasik basiert auf dem Forschungsresultat des Nobelpreises für Physik 2018.

Bei der Femto-LASIK erzeugt der Laser zunächst eine dünne Hornhautlinse („Lentikel“), durch einen minimal-invasiven Zugang zum Auge wird das Lentikel anschließend entfernt. Bereits kurz nach dem Eingriff spüren die Patienten eine deutliche Verbesserung ihrer Sehkraft, so Augenchirurg Neuhann. „Nach zwei bis drei Tagen ist eine volle, stabile Sehleistung erreicht. Bei LASIK und Femto-LASIK ist die Heilphase kürzer.“  Einige Patienten spüren noch ein bis zwei Tage nach dem Eingriff ein „Fremdkörpergefühl“ im Auge. Schmerzen treten in der Regel nicht auf.

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Risiken der Laserkorrektur

Eine klassische Begleiterscheinung sind trockene Augen, erklärt Dr. Neuhann: „Das liegt daran, dass wir die Nervenenden mit abtragen. Aber gerade bei jungen Menschen wachsen diese innerhalb eines halben Jahres nach, so dass keine Nebenwirkungen mehr auftreten sollten.“ Im Gegensatz zu früheren Techniken verursachen die modernen Laser nur in den seltensten Fällen störende Vernarbungen oder Trübungen (Haze). Eine Laserkorrektur kostet etwa 2.000 Euro und ist als einmalige Behandlung gedacht. Nur in 1-3 Prozent aller Fälle ist eine Nachbehandlung notwendig. Sobald die Alterssichtigkeit einsetzt, kann es natürlich erneut zu Einschränkungen der Sehleistung kommen. Problematisch sei vor allem die nachlassende Elastizität der Linse, so Dr. Neuhann. Es gibt aber bereits Forschungen und Neuentwicklungen in diesem Bereich, so dass ein Leben ohne Brille mittlerweile in jedem Alter möglich ist.


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