Prof. Christoph Driessen – Multiples Myelom – Knochenmarkkrebs
Das Multiple Myelom, ugs. Knochenmarkkrebs, ist zwar eine recht seltene und eher unbekannte Krebsart, aber trotzdem die häufigste Erkrankung des Blut- und Lymphsystems. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter, bis 10 Prozent der älteren Bevölkerung leidet an einer Vorform. Wie diese bösartige Veränderung von Plasmazellen - ausgehend von den weißen Blutkörperchen - festgestellt und behandelt wird, erklärt Prof. Dr. med. Christoph Driessen, Chefarzt der Klinik für Medizinische Onkologie und Hämatologie am Kantonsspital St. Gallen.
Was genau passiert im Körper bei einem multiplen Myelom? Gibt es spezielle Auslöser, Risikofaktoren oder Verdachtsmomente? Wie belastend sind die Therapien für Patient*innen? Was sind die verschiedenen Krankheitsphasen, Gruppen von Medikamenten oder Heilungsaussichten? Ein Verstehen der Erkrankung und die gesetzten Ziele der Betroffenen sind das A und O zur Heilung, erklärt der Hämatologe. ‚Eine Revolution mit neu zugelassenen zellulären Immuntherapien‘ hat bewirkt, dass bei bis zu 90 Prozent der Erkrankten, die sonst keine Therapieoptionen mehr haben, das Myelom so verkleinert werden kann, dass es fast nicht mehr nachweisbar ist und somit die Zeitdauer zum möglichen Rückfall (mit neuem Behandlungszyklus) maximiert ist.