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Informationen zum Bereich 3D Ultraschall
Was ist ein 3D-Ultraschall (3D-Sonographie)?
Ein 3D-Ultraschall ist ein modernes medizinisches Verfahren zur räumlichen Darstellung innerer Körperstrukturen. Wie bei einer gewöhnlichen 2D-Sonographie werden Schallwellen eingesetzt, deren zurückgeworfene Echos aus dem Körperinneren ein Bild ergeben, auf dem beispielsweise die Beschaffenheit der Organe, aber auch krankhafte Veränderungen sichtbar werden können. Ein Computersystem errechnet aus den konventionellen Ultraschalldaten ein dreidimensionales Bild, das Arzt und Patient auf dem Bildschirm sehen können. Besonders in der Schwangerschaft sind Sonographieuntersuchungen Diagnostikum der Wahl, da das Verfahren nicht invasiv ist, ohne schädliche Strahlung auskommt und zugleich relevante medizinische Fragestellungen in Hinsicht auf das Ungeborene in der Gebärmutter abklären kann. Der 3D-Ultraschall kommt somit vor allem in der Pränataldiagnostik zum Einsatz.
Was sieht man auf einem 3D-Ultraschall?
Der 3D-Ultraschall ermöglicht die räumliche Darstellung des untersuchten Gewebes, bei der Untersuchung eines ungeborenen Babys erhält man somit ein lebensechtes, dreidimensionales Bild des kleinen Menschen im Bauch. Darauf können schon feinste Details wie etwa die Gesichtszüge oder auch Grimassen festgehalten werden. Vor allem für die werdenden Eltern ist diese Untersuchung deshalb häufig ein besonderes Erlebnis. Doch nicht nur das Körperäußere kann abgebildet werden. Auch die Organe und Gewebe können 3D dargestellt und so untersucht werden.
Aus medizinischer Sicht können durch einen dreidimensionalen Ultraschall Fehlbildungen der Extremitäten, der Rücken- oder Bauchwand (z.B. Spina bifida), des Gesichts (z.B. Lippenkiefergaumenspalte) und auch der inneren Organe diagnostiziert werden. Grundsätzlich genügt dafür aber in den meisten Fällen auch eine konventionelle 2D-Sonographie. Der 3D-Ultraschall ist medizinisch gesehen nur notwendig, wenn bereits Auffälligkeiten gefunden wurden, die aber nicht ausreichend durch einen regulären Ultraschall abgeklärt werden konnten. Dies kann zum Beispiel der Fall sein beim Verdacht auf einen Herzfehler oder eine Hirnfehlbildung. Hier kann eine dreidimensionale Darstellung in bestimmten Fällen eine noch genauere Untersuchung ermöglichen, die für die folgende Behandlungsplanung wichtig ist.
Allerdings gibt es auch Faktoren, die die Bildqualität eines 3D-Ultraschalls beeinträchtigen. Liegt das Baby etwa mit dem Rücken zu Bauchdecke, so ist zum Beispiel die Darstellung des Gesichts kaum möglich. Auch eine Vorderwandplazenta kann das Ungeborene ungünstig verdecken. Die Fruchtwassermenge sowie die Dicke der Bauchdecke der Mutter spielen eine Rolle, denn je größer die Distanz zwischen Schallkopf und Kind, desto schlechter in der Regel die Bildqualität. Auch die technische Leistungsfähigkeit des Ultraschallgeräts sowie die Erfahrung und Expertise des Arztes sind natürlich relevant für das optimale Gelingen der Untersuchung.
Ab wann ist ein 3D-Ultraschall sinnvoll?
Allgemeinhin ist ein 3D-Ultraschall in der gesamten Schwangerschaft möglich. Je nachdem, zu welcher Zeit die Untersuchung durchgeführt wird, können verschiedene Körperbereiche besser oder weniger gut dargestellt werden. Wann eine 3D-Sonographie sinnvoll ist, hängt also von der zugrunde liegenden Fragestellung ab.
Ab der 12. bis etwa zur 20. Schwangerschaftswoche kann der Körper des Babys im Ganzen am besten abgebildet werden. Ab der 20. Woche ist hingegen das Gesicht optimal zu erkennen. Zwischen der 20. und 30. Woche können einzelne Organe und Körperbereiche sehr detailliert untersucht werden. Danach wird die Bildqualität häufig schlechter, da die Babys nur noch wenig Platz im Bauch haben, tiefer ins Becken rutschen und sich eng zusammenrollen.
Wie wird ein 3D-Ultraschall durchgeführt?
Eine 3D-Sonographie läuft genauso ab wie ein regulärer Ultraschall während der Schwangerschaft. Die Patientin liegt in der Regel auf dem Rücken, der behandelnde Arzt gibt ein Gel auf den entkleideten Bauch und setzt den Schallkopf auf, den er mit der Hand bewegen und drehen kann. Auf einem Bildschirm wird das Ultraschallbild sichtbar, der Arzt stellt durch Bewegung, Drehung und Kippung des Schallkopfs auf der Bauchdecke den bestmöglichen Winkel ein, um ein geeignetes Bild zu erhalten. Ausgesendete Schallwellen werden an den Grenzen zwischen verschiedenen Gewebearten des Körpers unterschiedlich stark reflektiert. Der zurückgesendete Schall wird wieder aufgefangen und dessen Stärke wird als bestimmte Graustufe im 2D-Ultraschall dargestellt. So ergibt sich ein schwarz-weißes Bild der verschiedenen Organe und Gewebe im untersuchten Bereich. Durch Schwenken des Schallkopfes können viele Schichtbilder aus verschiedenen Winkeln aufgenommen werden. Das Ultraschallgerät verrechnet diese zweidimensionalen Aufnahmen zu einer dreidimensionalen Abbildung, die auf dem Bildschirm dargestellt wird.
Die Untersuchung ist für die Patientin schmerzfrei und mit keinen weiteren Vor- oder Nachbereitungen verbunden. In der Regel dauert das Verfahren nur einige Minuten, je nach Fragestellung.
Was ist der Unterschied zwischen 3D-Ultraschall und 4D-Ultraschall?
Während man bei einem 3D-Ultraschall ein statisches, dreidimensionales Bild erhält, ermöglicht die 4D-Sonographie eine bewegte Darstellung des untersuchten Gewebes. Es entsteht also eine Art Video in Echtzeit, auf dem zum Beispiel die Bewegungen des ungeborenen Babys im Mutterleib beobachtet werden können.
Ist 3D-Ultraschall noch erlaubt?
Seit dem 1. Januar 2021 sind jegliche Ultraschalluntersuchungen einer Schwangeren verboten, die nicht medizinisch begründet und nicht Teil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenkassen sind. Grund dafür ist der Schutz des ungeborenen Babys vor möglichen Belastungen durch die Untersuchung sowie die Ultraschallwellen, deren potentielle Auswirkung nicht einhundertprozentig gesichert sind, auch wenn der Ultraschall als sehr sichere Untersuchungsmethode gilt. In der Regel überwiegt der Nutzen einer indizierten Sonographie in der Schwangerschaft das Risiko, denn hier geht es um das Erkennen möglicher krankhafter Veränderungen und deren eventuelle Behandlung. Bei einer Untersuchung wie dem 3D-Ultraschall, der in den meisten Fällen nur dem Interesse der Eltern dient und kaum medizinische Vorteile bringt, ist der Einsatz der Methode jedoch laut aktuellem Strahlenschutzgesetzt nicht gerechtfertigt. „Baby-Fernsehen“ ohne medizinische Indikation ist demnach in Deutschland verboten. Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) stellt aber klar, dass es keinen Anhalt für ein gesundheitliches Risiko durch eine 3D-Ultraschalluntersuchung gibt. Sinn des Verbotes ist es, die Kommerzialisierung der Untersuchung zu stoppen und unnötige medizinische Prozeduren generell aus Vorsicht zu verhindern.
3D-Ultraschall ist aber weiterhin erlaubt und auch geboten, wenn der Arzt den Verdacht auf eine angeborene Fehlbildung äußert und dies nicht ausreichend durch eine reguläre Sonographie gesichert werden kann. Dazu gehören zum Beispiel Lippenspalten, Skelettentwicklungsstörungen, Gehirnentwicklungsstörungen (Neuralrohrdefekte) oder Herzfehler.
Was kostet ein 3D-Ultraschall?
Gibt es einen medizinischen Grund für die Ultraschalluntersuchung, so übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten.
Für Selbstzahler kostet eine 3D-Sonographie etwa 50 bis 150 Euro. Diese Summe fällt an, wenn der Arzt die Untersuchung anordnet, die Krankenkasse die Kosten aber nicht trägt.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für 3D-Ultraschall?
Grundsätzlich kann ein 3D-Ultraschall von jedem Gynäkologen durchgeführt werden, der entsprechende technische Gerätschaften besitzt. Somit ist die Untersuchung in Frauenarztpraxen sowie in frauenheilkundlichen und geburtshilflichen Krankenhausabteilungen möglich. Besonders in der Ultraschalltechnik geschulte Ärzte zeichnen sich durch eine sogenannte DEGUM-Zertifizierung aus, pränatale Feindiagnostik fordert in der Regel eine DEGUM-2-Stufe.
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