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Adenomyose

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Informationen zum Bereich Adenomyose

Was versteht man unter Adenomyose?

Bei einer Adenomyose befinden sich Zellen der Gebärmutterschleimhaut in der Muskelschicht der Gebärmutter. Diese kann dadurch bis zu dreifach vergrößert sein. Die ektope (sich nicht am physiologischen Ort befindliche) Schleimhaut nimmt weiterhin am Zyklus teil.

Wie häufig die Erkrankung genau ist, ist nicht genau bekannt, da die sichere Diagnose schwierig ist. Es scheint sich aber um ein weit verbreitetes Krankheitsbild zu handeln.

Ursachen: Wie entsteht diese gynäkologische Erkrankung?

Die Ursache der Adenomyose ist unbekannt. Allerdings gibt es verschiedene Theorien.

Aus Studien geht hervor, dass Operationen an der Gebärmutter ein Risikofaktor sind. Möglicherweise werden dabei Zellen der Gebärmutterschleimhaut in die Muskelschicht verschleppt.

Außerdem tritt die Erkrankung häufiger bei Frauen auf, die bereits mehrere Schwangerschaften hinter sich haben. Durch Entzündungsprozesse in der Postpartalperiode (Zeitraum kurz nach der Geburt) könnten sich Zellverbindungen lockern, sodass sich einzelne Zellen aus dem Gefüge lösen und in die falsche Schicht gelangen könnten.

Möglich wäre auch, dass bereits bei der Bildung der Gebärmutter aus fetalen Stammzellen Fehler unterlaufen - die Erkrankung also angeboren ist - oder, dass Stammzellen aus dem Knochenmark über die Blutgefäße in den Gebärmuttermuskel gelangen und sich dort zu Schleimhautzellen differenzieren.

Was sind typische Symptome der Adenomyose?

Einige Patientinnen mit Adenomyose bemerken gar keine oder nur sehr leichte Symptome. Folgende Beschwerden können allerdings auftreten:

  • Menorrhagie (Verstärkte und/oder verlängerte Regelblutung)
  • Dysmenorrhoe (starke Schmerzen während der Regelblutung)
  • Druckgefühl oder chronische Schmerzen im Beckenbereich
  • Dyspareunie (Schmerzen beim Geschlechtsverkehr)

Häufig verschwinden die Symptome mit dem Eintritt der Menopause.

Studien weisen darauf hin, dass eine Adenomyose möglicherweise zu Unfruchtbarkeit führen kann. Da viele Frauen mit Adenomyose auch unter Endometriose leiden, ist aber noch nicht klar, welche Rolle die Adenomyose hier tatsächlich spielt.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Neben typischen Symptomen können verschiedene diagnostische Mittel Hinweise auf eine Adenomyose geben. Der endgültige Nachweis ist allerdings nur im Rahmen eines Eingriffs möglich.

Bei der körperlichen Untersuchung kann ein vergrößerter oder druckschmerzhafter Uterus (Gebärmutter) auffallen.

Eine Vergrößerung kann auch mithilfe eine Ultraschalluntersuchung nachgewiesen werden. Außerdem können durch diese einige Differentialdiagnosen, wie zum Beispiel Myome der Gebärmutter, ausgeschlossen werden, die zu ähnlichen Symptomen führen könnten.

In einer MRT(Magnetresonanztomographie)-Aufnahme sind bei einer Adenomyose häufig die Inseln von Schleimhautzellen in der Muskelschicht als Herdbefunde erkennbar. Allerdings können diese nicht sicher von gutartigen Gebärmuttertumoren wie Fibroiden unterschieden werden.

Mit endgültiger Sicherheit kann die Diagnose nur durch eine histologische Untersuchung gestellt werden. Das bedeutet, dass die Schichten der Gebärmutterwand unter dem Mikroskop untersucht werden. Finden sich Schleimhautzellen im Muskel, ist der Nachweis der Adenomyose erbracht. Eine mikroskopische Untersuchung ist allerdings nur nach einer Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) möglich und wird daher in den meisten Fällen nicht durchgeführt.

Therapie und Behandlungsmöglichkeiten bei Adenomyose

Der einzige Weg eine Adenomyose zu heilen, ist die operative Entfernung der Gebärmutter. Da es sich aber nicht um eine lebensbedrohliche Erkrankung handelt und die Symptome sehr unterschiedlich stark ausgeprägt sind, ist diese radikale Therapie in den meisten Fällen nicht notwendig. Je nach Schwere der Erkrankung gibt es verschiedene symptomatische Therapien.

Schmerzmedikation

Milde Symptome können oft durch Einnahme von Medikamenten aus der Gruppe der NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) kurz vor und während der Periodenblutung ausreichend behandelt werden. Zu dieser Gruppe von schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten gehört zum Beispiel das bekannte Ibuprofen. Auch durch Wärmeapplikation können Schmerzen gebessert werden.

Hormontherapie

Verlängerte und schmerzhafte Regelblutungen können durch verschiedene Hormontherapien, zum Beispiel mit Gestagenen, etwa in Form einer Spirale oder Pille, positiv beeinflusst werden. Die Hormone sorgen dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut nur sehr gering aufgebaut wird. Die Regelblutung wird somit kürzer, schwächer und weniger schmerzhaft.

Arterielle Embolisation

Hierbei handelt es sich um einen kleinen Eingriff, im Rahmen dessen die Femoralarterie in der Leiste punktiert und ein dünnes Rohr bis in die Blutgefäße vorgeschoben wird, die die Gebärmutter versorgen. Das kleine Gefäß, das für die Blutzufuhr der Adenomyose zuständig ist, wird von innen verschlossen. In der Folge schrumpft der Befund durch mangelnde Sauerstoffversorgung.

Endometriumablation

Wenn die Adenomyose nicht sehr tief in die Muskelschicht reicht, ist eine Endometriumablation als minimalinvasive Alternative zur Hysterektomie möglich. In Narkose wird die Gebärmutterschleimhaut über einen vaginalen Zugang vollständig ausgeschabt oder verödet.

Bei hohem Leidensdruck und ausgeschöpfter symptomatischer Therapie bleibt die operative Entfernung der Gebärmutter in Vollnarkose als hochinvasive, aber zur sicheren Heilung der Adenomyose führende Behandlungsmöglichkeit.

Was ist der Unterschied zwischen Endometriose und Adenomyose?

Sowohl bei einer Adenomyose, als auch bei einer Endometriose treten Zellen der Gebärmutterschleimhaut in anderen Geweben auf, in denen sie physiologisch nicht vorkommen. Während sie sich bei einer Adenomyose in der Muskelschicht der Gebärmutter befinden, ist die Endometriose dadurch definiert, dass die ektopen Zellen außerhalb der Gebärmutter, beispielsweise am Darm oder den Eierstöcken auftreten. Die Symptome der Endometriose sind daher deutlich vielfältiger.

Die Entstehung beider Erkrankungen ist nicht abschließend geklärt. Allerdings ist auffällig, dass sie häufig vergesellschaftet sind.

Adenomyose und Kinderwunsch - Was ist zu beachten?

Studien haben gezeigt, dass eine Adenomyose negative Auswirkungen auf die Entstehung einer Schwangerschaft zu haben scheint. Da die Erkrankung die Funktion des Muskels und auch das Remodelling der sogenannten Spiralarterien in der Gebärmutter beeinträchtigt, steigt außerdem das Risiko für verschiedene Komplikationen:

  • Aborte
  • Frühgeburtlichkeit
  • Präeklampsie
  • Intrauterine Wachstumsverzögerung
  • Geburtshilfliche Blutungen
  • Notwendigkeit eines Kaiserschnitts
  • Gebärmutterriss
  • Fetale Fehllagen
  • Vorzeitiger Blasensprung

Trotz erhöhter Komplikationsraten ist eine Schwangerschaft mit bestehender Adenomyose meist durchaus möglich.

Allerdings gilt es, den Kinderwunsch bei der Wahl der Therapie zu beachten. Nach Eingriffen wie einer Hysterektomie oder Endometriumablation kann keine Schwangerschaft mehr eintreten.

Solange eine Hormontherapie mit Gestagenen durchgeführt wird, wirkt diese wie ein Verhütungsmittel. Die Tubenmotilität wird gesenkt, und der Zervixschleim verdickt, sodass die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft stark verringert ist. Diese Effekte enden allerdings mit Beendigung der Gestagenbehandlung, sodass bei späterem Kinderwunsch nichts gegen diese Therapie spricht.

Eine andere Hormontherapie, die Behandlung mit Gonadotropin-Analoga wirkt sich sogar positiv auf die Einnistung eines Embryos in die Gebärmutterschleimhaut aus.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Adenomyose?

Die Adenomyose ist eine häufige gynäkologische Erkrankung, deren Behandlung zunächst den niedergelassenen Gynäkologen unterliegt. Sollte, aufgrund der Schwere der Erkrankung, ein invasives Vorgehen notwendig werden, muss die Vorstellung in einer gynäkologischen Klinik mit entsprechenden operativen und radiologischen Möglichkeiten, sowie Erfahrung in der chirurgischen Therapie dieses Krankheitsbildes, erfolgen.

Bei unerfülltem Kinderwunsch im Rahmen einer Adenomyose kann in Fertilitätskliniken mit entsprechender Expertise eine Behandlung versucht werden.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen:

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