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Aderhautmelanom

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Informationen zum Bereich Aderhautmelanom

Was ist ein Aderhautmelanom?

Ein Aderhautmelanom ist ein bösartiger Tumor, welcher im Auge sitzt und sich aus den Zellen der pigmentierten Aderhaut entwickelt. Das Aderhautmelanom ist insgesamt sehr selten, aber der häufigste bösartige Tumor, der aus dem Auge entsteht. Der Tumor kann durch die Schichten des Auges durchwachsen und auch in Nachbargewebe eingewachsen. Des Weiteren kann es Tochtergeschwülste in anderen Organen bilden. Das Aderhautmelanom tritt unter der weißen Bevölkerung häufiger auf und betrifft meistens Personen zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr.

Ursachen und Symptome

Leider ist die Ursache für die Entstehung bis heute noch unklar. Allerdings konnten ein paar Risikofaktoren ausgemacht werden. Dazu zählen unter anderem ein Muttermal in der Aderhaut, auch Aderhautnävus genannt, und die angeborene Krankheit namens Neurofibromatose.

Die Symptome eines Aderhautmelanoms zeigen sich erst im späten Verlauf der Erkrankung. Wenn der Tumor in die optische Achse einwächst, kommt es auf dem betroffenen Auge zu einem Sehverlust. Falls der Tumor eine Ablösung der Netzhaut herbeiführt, kann es zu Einschränkungen im Gesichtsfeld führen.

Wie wird die Diagnose Aderhautmelanom gestellt?

Die Diagnose wird von einem Augenarzt durch eine Untersuchung mit einem indirekten Ophthalmoskop gestellt. Mit diesem Gerät kann der Augenarzt den Augenhintergrund begutachten und einen vorhandenen Tumor sehen. Zusätzlich kann diese Untersuchung Aufschluss über die Lage des Tumors im Auge, sowie die Ausdehnung geben. Ein weiteres wichtiges Werkzeug zur Diagnose ist eine Ultraschalluntersuchung. Hierfür wird ein spezieller Ultraschallkopf auf das Auge aufgesetzt. Mittels Schallreflektion kann der Tumor und die Eindringtiefe in das umliegende Gewebe dargestellt werden.

Eine weitere nützliche Untersuchung ist die Durchführung einer optischen Coherenztomographie. Hierbei werden mit einem Laser die Netzhaut und Aderhaut gescannt. Die damit erfassten Bilder können weitere Informationen zum Aderhautmelanom liefern. Zur Diagnostik gehört auch eine Untersuchung von anderen Organen, um etwaige Fernmetastasen aufzuspüren. Hierfür kommen Ultraschall-, Röntgen- und Computertomographieuntersuchungen zum Einsatz.

Aderhautmelanom Therapie

Es gibt mehrere Optionen zur Behandlung eines Aderhautmelanoms. Die Behandlung richtet sich nach der Größe und der genauen Lokalisation des Tumors. Ziel ist eine totale Zerstörung oder Entfernung des Tumors und nach Möglichkeit eine Erhaltung der Sehfähigkeit. Grundsätzlich können Operationen, lokale Strahlentherapie, Bestrahlung mit Protonen und Radiochirurgie durchgeführt werden.

Augenoperation bei Aderhautmelanom

Große Tumoren mit einer kleinen Tumorbasis eignen sich gut für eine chirurgische Entfernung. Einige Tage vor einer solchen Operation wird der Tumor durch eine Bestrahlung abgetötet. Dadurch wird verhindert, dass während der Operation Tumorzellen in andere Orte verschleppt werden und sich dort Tochtergeschwüre bilden können. Anschließend wird das tote Tumorgewebe entfernt, sodass nur eine kleine Entzündung entsteht und die Chance auf eine Erhaltung der Sehkraft erhöht wird.

Aderhautmelanom Bestrahlung

Heutzutage wird bei einem Aderhautmelanom am häufigsten eine Strahlentherapie durchgeführt. Folgende Bestrahlungsformen können infrage kommen:

  • Eine Form ist die sogenannte Brachytherapie. Dafür werden kleine Strahlenträger auf das betroffene Auge genäht. Mit dieser Methode können Tumore mit einer Höhe von bis zu 6 mm behandelt werden. Nachdem die richtige Strahlendosis erreicht wurde, können die Strahlenträger wieder operativ entfernt werden.
  • Eine andere Form ist die Protonentherapie. Diese Therapie kann nur an Orten stattfinden, an denen Protonen durch eine Anlage namens Cyclotron erzeugt werden können. Der Vorteil dieser Methode ist, dass Protonen präziser auf den Tumor gerichtet werden können und so punktgenau ihre zellschädigende Strahlung abgeben können. Somit wird das umliegende Gewebe geschont.
  • Eine dritte Methode der Strahlentherapie ist die Radiochirurgie. Hierfür wird bei einer einzelnen Sitzung eine sehr hohe Strahlendosis gezielt auf den Tumor gerichtet. Die Bestrahlung hierbei erfolgt mit Gammastrahlen.

 

Heilungschancen und Prognose

In den meisten Fällen kann der Tumor durch die Therapie unwiderruflich geschädigt oder eben entfernt werden. Allerdings gelingt die komplette Zerstörung oder Entfernung nicht in allen Fällen. Das bedeutet, dass nach einer Therapie der Tumor wieder zurückkehren kann. Es ist notwendig, nach einer Therapie über mindestens 10 Jahre regelmäßige Nachsorgetermine zu vereinbaren, an denen das betroffene Auge auf Tumorreste oder -rückkehr kontrolliert wird.

Die Prognose ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie: Größe des Tumors, Tumorstadium, Zelltyp und ob die Papille infiltriert ist. Die gute Nachricht ist, dass nur bei ca. 1% der Patienten bei der Erstdiagnose Fernmetastasen vorhanden sind. Die Behandlung des Tumors im Auge hat keine Auswirkung auf die Bildung von Tochtergeschwüren. Leider kommt es in 30% der Fälle zu Bildung von solchen Tochtergeschwüren in andere Organe, wie z.B. der Leber, der Lunge oder in den Knochen. Können diese Metastasen komplett entfernt werden, ist die Prognose gut. Ca. 75% der Patienten mit der Diagnose Aderhautmelanom sind fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben.

Welche Ärzte sind Spezialisten für die Diagnose und Therapie eines Aderhautmelanoms?

In der Regel wird ein Aderhautmelanom zufällig bei einer Routineuntersuchung vom Augenarzt entdeckt oder Betroffene verspüren Symptome und suchen dann ihren Augenarzt auf. Nachdem der Augenarzt die Diagnose gestellt hat, empfiehlt sich eine Vorstellung in einer Augenklinik. Dort können Ärzte aus den Fachbereichen Augenheilkunde, Pathologie Neurochirurgie und Strahlentherapie einen individuellen Therapieplan für den Betroffenen erstellen und durchführen. Nach der Therapie können die Nachsorgetermine in der Augenklinik oder beim niedergelassenen Augenarzt stattfinden.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Aderhautmelanom überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

  • Grehn: Augenheilkunde. 29. Auflage Springer 2005, ISBN: 3-540-25699-7.
  • Lang et al.: Augenheilkunde. 4. Auflage Thieme 2008, ISBN: 978-3-131-02834-1.

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