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Informationen zum Bereich Analfistel
Was ist eine Analfistel?
Eine Analfistel ist eine chronische Infektion, bei der sich eine Verbindung zwischen dem Inneren des Analkanals und der Haut im Bereich des Gesäßes ausbildet. Die Infektion hat ihren Ursprung meist in den sogenannten Proktodealdrüsen, die sich in der Nähe des Schließmuskels des Anus befinden. Diese Drüsen entzünden sich, wenn Keime dort hineingelangen. Durch die eingedrungenen Erreger kann sich dort Eiter bilden. Das entzündete Gewebe mitsamt des Eiters bezeichnet man als Abszess. Dieser breitet sich dann in Richtung des kleinsten Widerstandes aus und „gräbt sich seinen Weg“ bis an die Hautoberfläche. Dieser Kanal, also die neu entstandene Verbindung von Analkanal und Hautoberfläche, stellt die Analfistel dar. Von Analfisteln sind vorwiegend Männer im Alter von 30 bis 50 Jahren betroffen.
Wie entsteht eine Analfistel?
Eine Analfistel entsteht in über 90% der Fälle durch die Entzündung der Proktodealdrüsen. Darüber hinaus gibt es auch noch seltenere Ursachen, bei denen die Fistel unabhängig von den Proktodealdrüsen entsteht. Dazu gehören unter anderem chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, akute Infekte des Magen-Darm-Traktes wie eine Blinddarmentzündung oder eine Entzündung des Enddarms, Strahlentherapie und Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen, wie HIV oder Leukämie. In sehr seltenen Fällen können auch operative Eingriffe im Perianal- oder Beckenbodenbereich in der Heilungsphase zu Analfisteln führen.
Analfistel Symptome
Die Betroffenen leiden häufig unter Schmerzen im entzündeten Areal. Diese treten insbesondere im Sitzen und beim Stuhlgang auf, da in solchen Situationen Druck auf die entsprechende Stelle ausgeübt wird. Auch kann es zu Juckreiz oder Blutungen kommen.
Des Weiteren kann eitriges Sekret aus der Fistel austreten, was einen hohen Leidensdruck mit sich bringt, da das dauerhafte Nässen der Fistel und der damit einhergehende Geruch dazu führen können, dass Betroffene sich unwohl fühlen.
Außerdem können die klassischen Entzündungszeichen hervorgerufen werden. Dann sind Rötung, Schwellung und Überwärmung im Bereich der Fistel festzustellen.
Wie wird eine Fistel festgestellt?
Die Diagnose einer Fistel wird im Allgemeinen durch eine klinische Untersuchung gestellt. Als wichtigste Maßnahmen der Befunderhebung gelten die digitale rektale Untersuchung und das Sondieren des Fistelganges. Bei der Sondierung wird mithilfe eines dünnen stumpfen Metallstabes der Verlauf des Fistelkanals beurteilt. Dabei ist vor allem seine Lage in Bezug auf den analen Schließmuskel von großer Bedeutung für die Prognose und die spätere Therapie.
In seltenen Fällen werden bildgebende Diagnostikverfahren eingesetzt, um bei komplizierten Fisteln ergänzende Informationen zu erhalten. Hierzu werden u.a. MRT und eine Proktoskopie, das heißt eine Spiegelung des Enddarms, eingesetzt.
Wie wird eine Analfistel behandelt?
Eine Analfistel wird in der Regel immer operativ behandelt. Dadurch verringert sich das Risiko eine geschlossene, eitrige Entzündung, einen sogenannten Abszess, zu entwickeln.
Da die Diagnostik rein klinisch erfolgt und das Ausmaß der gesamten Fistel von außen oft nur schwer einsehbar ist, wird über den Operationsablauf und die benötigten Schritte erst während der OP entschieden. Grundsätzlich lassen sich zwei Therapieverfahren voneinander abgrenzen.
Zum einen wird die Fistelspaltung bei oberflächlich lokalisierten Analfisteln angewandt. Hierbei wird der Fistelgang mit dem Skalpell gespalten und so entlastet. Dieses Verfahren weist eine Heilungsrate von nahezu 100% bei den oberflächlichen Fisteln auf.
Zum anderen wird bei komplexeren oder tiefliegenden Fisteln eine sogenannte Fistulektomie durchgeführt. Dabei wird der gesamte Fistelgang herausoperiert, was mit mehr Schaden im umliegenden Gewebe einhergeht und einen radikaleren Ansatz darstellt als den der Fistelspaltung.
Darüber hinaus kann eine Fadendrainage verwendet werden. Dies findet Einsatz, wenn die vorherrschende Infektion und Entzündung noch aktiv und akut sind. Durch die Einlage des Fadens wird die Fistel stabilisiert und offengehalten, sodass Eiter, der durch die Entzündung noch im Fistelinneren entsteht, nach außen abfließen kann. Ist die aktive Phase der Entzündung vorüber, kann eine Fistelspaltung angeschlossen werden.
Wie lange dauert die Heilung nach einer Fistel OP?
Die Heilungsdauer ist je nach Fistelschwere und damit je nach entstandenem Gewebedefekt durch die OP unterschiedlich.
Im Durchschnitt dauert die Vernarbung der Operationswunde 4-8 Wochen. Das bringt eine Arbeitsunfähigkeit von etwa 2-4 Wochen mit sich, wenn alles komplikationslos verheilt.
Da aber auch unter der operativen Therapie bzw. der anschließenden Heilungsphase Komplikationen auftreten können, kann sich die endgültige Heilungsdauer verlängern. Es kann z.B. zu erneuten Entzündungen und Ausbildung von Analabszessen kommen. Auch kann sowohl die Analfistel selbst als auch ihre Behandlung in Form der Operation zur Schädigung des rektalen Schließmuskels führen, was Stuhlkontinenz-Probleme zur Folge haben kann.
Welche Ärzte und Kliniken behandeln eine Analfistel?
Analfisteln werden meist zuerst dem Hausarzt vorgestellt, der die Betroffenen dann zu einem (Kolo-) Proktologen oder in ein spezialisiertes Enddarmzentrum überweist. Ein Proktologe ist ein Facharzt für den Enddarm und damit auch für die Beschwerden in der Analregion. Außerdem ist oftmals die Allgemein- und Viszeralchirurgie beteiligt, wenn es um die operative Therapie der Fisteln geht.
Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.
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Quellen