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Aneurysma Coiling

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Informationen zum Bereich Aneurysma Coiling

Was ist Aneurysma Coiling?

Coiling ist eine minimalinvasive Behandlungsoption bei intrakraniellen Aneurysmen, also Aussackungen von Schlagadern im Inneren des Schädels, die zu lebensgefährlichen Blutungen führen können.

Die Aussackung wird beim Coiling mit einer feinen Platinspirale ausgefüllt, an der das Blut gerinnt und das Aneurysma verschließt. Die meisten intrakraniellen Aneurysmen werden heute durch Coiling behandelt.

Wie entstehen Aneurysmen?

Aneurysmen können entweder angeboren sein, oder im Laufe des Lebens erworben werden.

Angeborene Aneurysmen befinden sich häufig im Bereich der Hirnbasis. Dort können sich aber auch erworbene Aneurysmen entwickeln. Die häufigsten Orte, an denen Aneurysmen nach der Geburt entstehen, sind die Aorta (Hauptschlagader), und die Arterien der Extremitäten, insbesondere im Bereich der Kniekehlen. Dazu kommt es häufig durch Atherosklerose, aber auch durch Erkrankungen des Bindegewebes wie das Marfan-Syndrom oder des Ehlers-Danlos-Syndrom.

Von einem intrakraniellen Aneurysma (Aneurysma im Inneren des Schädels) sind etwa 3% der Bevölkerung betroffen, wobei die Häufigkeit mit dem Alter zunimmt. Die meisten Patienten entwickeln allerdings nie Symptome.

Indikation: Wann kommt Aneurysma Coiling zum Einsatz?

Ob, und mit welcher Methode ein Aneurysma behandelt wird, ist stets eine Einzelfallentscheidung. Dabei müssen die Risiken des Aneurysmas gegen die möglichen Komplikationen der Behandlung abgewogen werden.

Grundsätzlich können Aneurysmen im Schädel auf zwei Arten symptomatisch werden. Komprimieren sie umliegende Nervenzellen, zum Beispiel von Hirnnerven, kann es zu Schäden und Ausfällen des betroffenen Nerven kommen, die je nach Nerv sensibler, motorischer oder vegetativer Art sein können.

Die gefürchtetste Komplikation eines intrakraniellen Aneurysmas ist aber die Subarachnoidalblutung. Reißt ein Aneurysma, blutet es aus der Schlagader in das Schädelinnere. Da sich der knöcherne Schädel nicht ausdehnen kann, wird das Hirngewebe durch das einströmende Blut komprimiert. Hierbei handelt es sich um einen lebensgefährlichen Notfall. Etwa die Hälfte der Überlebenden behält neurologische oder neuropsychiatrische Defizite zurück.

Für die Behandlung eines Aneurysmas spricht daher eine Lokalisation, die mit einer hohen Rupturwahrscheinlichkeit verbunden ist, sowie ein großes Aneurysma. Kommt es zur Kompression von Nerven, ist dies ebenfalls eine Behandlungsindikation.

Ob die Aussackung durch Coiling verschlossen werden kann, oder im Rahmen einer neurochirurgischen Operation mit Clips versorgt werden sollte, ist von ihrer Lage und Form abhängig. Im Vorfeld einer möglichen Behandlung werden daher bildgebende Untersuchungen durchgeführt und der Fall interdisziplinär von Ärztinnen und Ärzten der Neuroradiologie, sowie der Neurochirurgie besprochen. Beide Therapiemöglichkeiten haben Risiken, die sorgfältig gegen die Risiken des Aneurysmas abgewogen werden müssen. Das Alter und die Begleiterkrankungen, sowie natürlich der Patientenwunsch müssen dabei berücksichtigt werden.

Ist das Aneurysma bereits rupturiert, kann ein Coiling notwendig sein, um die aktive Blutung zu stoppen, oder eine Nachblutung zu verhindern.

Aneurysma Coiling: Wie ist der Ablauf der Behandlung?

Beim Aneurysma-Coiling handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, der in Vollnarkose durchgeführt wird.

Über ein Blutgefäß, meist die Leistenarterie, wird ein dünner Katheter bis zum Aneurysma der Hirnarterie vorgeschoben. Innerhalb dieses Katheters befindet sich eine abgerollte Platinspirale, die sich, wenn sie in das Aneurysma abgesetzt wird, zu einem Knäuel aufrollt. An den Maschen dieses Knäuels kommt es zu Blutgerinnung, sodass das Aneurysma durch einen Thrombus verschlossen wird.

Diese Behandlung kann sowohl im Notfall bei einem rupturierten Aneurysma, als auch als geplanter Eingriff, bei einer Aussackung, die durch Nervenkompression, oder zufällig als Nebenbefund aufgefallen ist, durchgeführt werden.

Risiken & Komplikationen

Beim Coiling bestehen die allgemeinen Risiken jedes operativen Eingriffs, sowie einer Narkose. Außerdem gibt es eingriffsspezifische Risiken und Komplikationen.

Zu den allgemeinen Risiken gehören:

  • Infektionen
  • Blutungen
  • Verletzungen umgebender Strukturen
  • Narkoserisiken (z.B. Zahn- und Mundraumverletzungen beim Einbringen des Beatmungsschlauchs, Kreislaufentgleisungen, Beatmungsprobleme)

In den ersten Wochen bis Monaten nach dem Eingriff kann es zu einer Rekanalisation, einer teilweisen Wiedereröffnung, des Aneurysmas kommen. Diese sollte in einer Nachkontrolle erkannt und durch ein erneutes Coiling behandelt werden.

Zudem ist es möglich, dass ein Teil des im Aneurysma entstandenen Gerinnsels sich löst, und ein Hirngefäß verschließt, wodurch es zu einem Schlaganfall kommt.

Nachsorge & Rehabilitation

Eine Woche nach dem Eingriff, sowie nach einem halben Jahr, sollte eine angiographische Untersuchung zur Kontrolle erfolgen. Diese spezielle bildgebende Untersuchung zur Darstellung von Blutgefäßen, kann computertomographisch (CT) oder magnetresonanztomographisch (MRT) durchgeführt werden. Sie soll dafür sorgen, dass eine eventuelle Rekanalisation erkannt wird und behandelt werden kann. Nach Ablauf eines halben Jahres ist eine Rekanalisation sehr unwahrscheinlich.

Außerdem sollten lebenslang in mehrjährigen Abständen MRT-Untersuchungen des Schädels durchgeführt werden, um potentielle Zweitaneurysmen zu erkennen, da das Risiko bei Patienten, bei denen bereits einmal ein Aneurysma aufgetreten ist, gegenüber der Normalbevölkerung deutlich erhöht ist.

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus kann eine Anschlussheilbehandlung (Reha) stattfinden, die insbesondere bei erlittener Subarachnoidalblutung ausdrücklich empfohlen wird. Im Anschluss an ein Coiling sollte mehrere Wochen lang auf sportliche Belastung verzichtet werden, um Blutdruckspitzen zu vermeiden. Langfristig gibt es für Patienten und Patientinnen nichts Besonderes zu beachten.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Aneurysma Coiling?

Ein intrakranielles Aneurysma sollte stets von Ärztinnen und Ärzten der Neuroradiologie und Neurochirurgie interdisziplinär begutachtet werden, sodass ein optimaler Behandlungsplan ausgearbeitet werden kann. Entscheiden sich Patient oder Patientin und Ärztinnen und Ärzte zu einer Behandlung durch Coiling, so wird diese durch eine neuroradiologische Abteilung durchgeführt, die über entsprechende Expertise verfügen sollte.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen:

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