Spezialisten für Aneurysma-Operation
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Informationen zum Bereich Aneurysma-Operation
Was ist ein Aneurysma?
Ein Aneurysma ist eine lokal begrenzte, sack- oder spindelförmige Erweiterung eines arteriellen Blutgefäßes. Es kann im Laufe des Lebens an Schwachstellen der Gefäßwand entstehen und bildet sich nicht von selber zurück. Aneurysmen entstehen durch eine angeborene oder erworbene Veränderung der Gefäße. Das Risiko bei der Ausbildung von einem Aneurysma besteht darin, dass sie reißen können. Wenn das passiert, kann es zu lebensbedrohlichen inneren Blutungen kommen.
Wo kann ein Aneurysma vorkommen?
Grundsätzlich kann ein Aneurysma an allen Arterien unseres Körpers vorkommen. Jedoch sind die Aneurysmata der Hauptschlagader (Aorta) mit 80% die häufigsten Aneurysmen. In 50% bis 70% der Fälle sind jedoch mehrere Aneurysmata im Körper vorhanden. Männer sind dabei deutlich häufiger betroffen als Frauen.
Häufige Körperregionen für ein Aneurysma:
- Aneurysma im Kopf (Hirnaneurysma)
- Aneurysma an der Hauptschlagader (Aortenaneurysma)
- Aneurysma im Bauch (Bauchaortenaneurysma, Eingeweide)
- Aneurysma an der Halsschlagader
Welche Fachärzte und Kliniken sind Aneurysma Spezialisten?
Wer eine Aneurysma Operation benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für eine Aneurysma-OP?
Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen. Je mehr Aneurysma Operationen ein Arzt durchführt, desto erfahrener wird er in seinem Spezialgebiet.
Ein Aneurysma sollte nur von erfahrenen Spezialisten des jeweiligen Fachgebiets behandelt werden. Diese sind Spezialisten der Gefäßchirurgie, Thoraxchirurgie, Herzchirurgie und Hirnchirurgie. In Gefäßzentren wird eine umfassende Diagnostik und Therapie von Aneurysmen sichergestellt. Für Aneurysmen im Kopf sind Spezialisten für Neurochirurgie zuständig. Bei uns finden Sie erfahrene Spezialisten für folgende Aneurysma-Operationen:
Welche Aneurysma-Formen gibt es?
Die Medizin unterscheidet folgende Aneurysmata. Beim echten Aneurysma (Aneurysma verum) sind alle Gefäßwandschichten sackartig ausgeweitet.
Strömt Blut über einen Einriss zwischen die Gefäßwandschichten, spricht man von einem Aneurysma dissecans. Die häufigsten Ursachen dafür sind angeborene Bindegewebsschwächen wie das Marfan-Syndrom oder die Verkalkung von Arterien (Arteriosklerose), Entzündungen der Gefäßwände oder Folgen von dauerhaft übermäßiger Druckbelastung.
Das falsche Aneurysma (Aneurysma spurium) kann in der Bildgebung als Aneurysmasack erscheinen. Eigentlich handelt es sich dabei aber um eine Ansammlung von teilweise geronnenem Blut auf der Außenseite eines Gefäßes, welches durch einen Gefäßwandriss im Rahmen eines Traumas dorthin gelangt ist. Das sich darum bildende Bindegewebe erscheint dann wie eine Gefäßwand.
Wie wird ein Aneurysma behandelt?
Die Aneurysmen werden zu Beginn oft nur zufällig entdeckt, da sie zu keinerlei Symptomen führen. Ist die Größe des Aneurysmas fortgeschritten, kann es zur Kompression umliegender Strukturen (z. B. Harnleiter) kommen. Mit der Größe steigt auch die Gefahr des Gefäßwandrisses. Dies kann insbesondere im Bereich der großen Gefäße zu lebensgefährlichen Blutungen führen.
In kleineren Gefäßen kann es zur Gerinnselbildung kommen (schlecht zirkulierendes Blut, raue Oberfläche der Gefäßwand, die Gerinnselbildung fördert). Diese sogenannten Thromben können so groß werden, dass sie das ganze Gefäß verschließen. Ist dies der Fall, kann es zur Minderversorgung von Beinen, Armen, Niere oder Gehirn (entsprechend des Ortes der Thrombose) kommen. In diesem Fall ist eine sofortige Aneurysma-Operation durch einen Spezialisten geboten, da es zu schwerwiegenden Komplikationen mit Absterben von Körperzellen kommen kann.
Des weiteren können sich aus dem Trombus Stücke lösen und in andere Gefäßbereiche geschwemmt werden und hier das Gefäß verstopfen. Herzinfarkt und Schlaganfall sind dabei häufige Folgen.
Da eine notfallmäßige Operation mit einer hohen Letalität verbunden ist, sollten Aneurysmata ab einer bestimmten Größe frühzeitig vom Aneurysma Spezialisten der Gefäßchirurgie, der Thoraxchirurgie oder Hirnchirurgie operiert werden. Treten Symptome auf sollte ebenfalls eine baldige Versorgung im Sinne der Aneurysma-Operation stattfinden. Kleine Aneurysmen können zeitweilig unbehandelt aber unter regelmäßiger Größenkontrolle bestehen bleiben.
Wie wird eine Aneurysma Operation durchgeführt?
Üblicherweise können Aneurysmata entweder durch eine Operation oder durch einen interventionellen Eingriff (endovaskulär = vom Gefäßinneren aus) eines Spezialisten behandelt werden. Die Möglichkeiten hängen von der Lage und Größe des Aneurysmas aber auch vom Alter und Gesundheitszustand des Betroffenen ab.
Eine Variante der Behandlung besteht darin, dass der Gefäßchirurg das aneurysmatisch erweiterte Gefäßstück operativ entfernt und durch eine Gefäßprothese aus Polyester oder Nylon ersetzt. Dabei wird der Aneurysmasack eröffnet, das Gerinnsel und Teile der ausgeweiteten Wand entfernt und die Prothese eingenäht. Danach wird der übriggebliebene Gefäßwandteil zum Schutz der Prothese wieder darüber vernäht. Für diese Methode ist eine offene Schnittführung notwendig.
Das Aneurysma kann aber auch durch eine Stentprothese überbrückt werden. Dazu wird das zusammengedrückt Metallgitter mit innenliegendem Polyester über ein zuführendes Gefäß bis zum Aneurysma vorgeschoben. Durch bildgebende Verfahren kann der behandelnde Spezialist die Lage kontrollieren und den Stent dann auf seine normale Größe entfalten lassen.
Bei dieser interventionellen Methode ist nur ein minimaler Schnitt im Bereich des zuführenden Gefäßes notwendig. Somit ist diese Variante auch bei älteren und schwerkranken Menschen möglich.
Insbesondere im Gehirn, aber auch in anderen Körperbereichen kann der Bereich des Aneurysmas mit kleinen Metallspiralen, die ebenfalls über ein zuführendes Gefäß platziert werden, gefüllt werden. Diese führen zu einer Gerinnselbildung, welche den Bereich des Aneurysmas verschließt und somit keinen Blutfluss durch die falsche Öffnung in der Gefäßwand (beim Aneurysma dissecans) zulässt. Dies verringert die Gefahr einer Ruptur (Rissbildung) mit gefährlicher Blutung.
Prognose und Risiken einer Aneurysma-Operation?
Die Aneurysma-OP ist kein unbedeutender Eingriff. Die Sterberate bei einer Notfall-Operation liegt bei rund 40% bei einem Aortenaneurysma. Die normale Operationsletalität hingegen nur bei 1-5%.
Rund 50% der Aneurysmaträger erleiden innerhalb von zehn Jahren eine Aneurysmaruptur, welche nicht selten tödlich endet. Die Aneurysma-Operation kann dieses Risiko deutlich senken. Dennoch ist in 20% der Fälle eine zweite Operation nötig, da es zur Prothesenerweiterung oder Stentwanderung bzw. Stentlockerung kommen kann. Auch kann in bestimmten Fällen das mit dem Stent überbrückte Aneurysma weiterhin durchblutet werden und wachsen. Wichtig ist daher die regelmäßige Nachkontrolle der Prothesen- bzw. Stentprothesenträger.
Quellen:
- http://www.senioren-ratgeber.de/gesundheit/Aneurysma-Gefaehrliche-Aussackungen-410523.html
- Herold, Gerd: Innere Medizin. Köln, Eigenverlag 2012.
- Henne-Bruns, Doris; Barth, Harald (2012): Chirurgie. 4., aktualis. Aufl. Stuttgart [u.a]: Thieme (Thieme Electronic Book Library).
- Arasteh, K. ; Baenkler, H.-W. ; Bieber, C. ; et al.: Innere Medizin. Stuttgart, Georg Thieme Verlag KG 2009.
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