Spezialisten für Asthma bei Kindern
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Informationen zum Bereich Asthma bei Kindern
Dank moderner Forschung und stetig weiterentwickelten Therapiemöglichkeiten kann den Betroffenen heutzutage immer besser geholfen werden. Dafür sind jedoch immer eine genaue Diagnostik und engmaschige ärztliche Kontrolle notwendig.
Weil Kinder sich natürlicherweise noch nicht so gut mitteilen können wie Erwachsene und der Körper sich in stetiger Entwicklung befindet, sollte die Behandlung von Asthma bei Kindern stets durch fachkundige Spezialisten erfolgen.
Ursachen - Wie kommt es zu Asthma bei einem Kind?
Bei Asthma bronchiale handelt es sich um eine chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege. Durch diese fast dauerhaft bestehende Entzündungsreaktion reagiert das Gewebe sehr stark auf verschiedene Reize, sodass sich in der Folge nicht nur die Schleimhaut verdickt und die Atemwege einengt, sondern auch die Atemwegsmuskulatur verkrampfen kann.
Das Krankheitsbild kann sich dabei auf viele unterschiedliche Arten zeigen, weshalb die Erkrankung in verschiedene Unterformen klassifiziert wird.
Die wichtigste Unterscheidung liegt dabei zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma.
Allergisches Asthma
Das allergische oder auch extrinsische Asthma kommt besonders häufig bei Kindern vor. Der Begriff extrinsisch stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie von außen her. Bestimmte Reizstoffe, sogenannte Allergene, lösen dabei die Asthmasymptomatik aus.
Es lassen sich bei den Betroffenen in diesen Fällen dann bestimmte Antikörper nachweisen. Diese reagieren auf die Allergene, binden diese und führen so zur Symptomatik.
Bei diesen Reizstoffen kann es sich beispielsweise um Hausstaubmilben, Pollen oder Schimmelpilze handeln.
Bei vielen Kindern wird ein spezieller Verlauf der Erkrankung beobachtet. Häufig zeigen sich im Kleinkindesalter stärkere Symptome, die dann mit der Pubertät wieder verschwinden. Im Erwachsenenalter treten die Symptome dann oft wieder vermehrt auf.
Nicht-allergisches Asthma
Das nicht-allergische Asthma zeigt sich vor allem bei Erwachsenen, kann sich selten aber auch bei Kindern manifestieren. Analog zum allergischen Asthma spricht man hier auch vom intrinsischen Asthma, denn es finden sich keine Allergene oder Antikörper, die zur Symptomatik führen.
Meist werden Atemwegsinfektionen als Auslöser identifiziert, seltener auch bestimmte Medikamente.
Belastungsasthma
Eine weitere Unterform des Asthma bronchiale, die sich häufiger bei Kindern beobachten lässt, ist das Belastungsasthma. Hierbei löst körperliche Anstrengung, vor allem in der Aufwärmphase, die Symptome aus.
Kinder fallen dann häufig durch vermehrtes Husten oder Atemwegsverengung beim Toben oder Spielen auf.
Weitere Auslöser für einen Asthmaanfall können eher unspezifische Faktoren wie Kälte, oder Stress, aber auch Passivrauchen sein.
In vielen Fällen zeigt sich ein familiär gehäuftes Auftreten der Erkrankung und genetische Faktoren spielen eine Rolle.
Symptome: Wie äußert sich Asthma beim Kind?
Asthma zeigt sich bei Kindern ähnlich wie bei Erwachsenen. Auch hier können die Symptome in verschiedenen Schweregraden auftreten. Typisch für die Asthmasymptomatik ist das teilweise sehr akute Einsetzen der Symptome, man spricht dann von einem Asthmaanfall.
Dieser ist gekennzeichnet durch ein plötzlich eintretendes Engegefühl in der Brust, ausgelöst durch die Überreaktion der Atemwege auf einen Reiz mit anschließender Verengung der Atemwege. Begleitet wird dies meist von trockenem Husten und bestimmten Geräuschen, vor allem beim Ausatmen.
Viele Kinder fallen durch anfallsartigen starken trockenen Husten auf, der vor allem nachts, in den frühen Morgenstunden oder beim Toben auftritt.
Die Schwere der Symptome kann dabei von nur leichtem Reizhusten bis hin zu starker Luftnot mit Erstickungsangst reichen.
Diagnose – Wie stellt der Arzt Asthma fest?
Neben der genauen Anamnese stehen Fachärzten verschiedene diagnostische Tests zur Verfügung, um das Asthma bronchiale zu identifizieren. Je nach Alter des Kindes ist dabei die Anamneseerhebung besonders von den Beobachtungen und Aussagen der Eltern abhängig. Vor allem Informationen zu auslösenden Faktoren und familiären Vorerkrankungen sind hier wichtig.
Um die häufigste Form des Asthma bei Kindern zu identifizieren, können Allergietests zur Anwendung kommen. In der Regel wird dabei eine geringe Menge des vermuteten Allergens auf die Haut aufgetragen und durch einen sehr feinen Anstich mit einer Lanzette in den Organismus gebracht. Anschließend zeigt sich bei positivem Ergebnis an dieser Stelle eine Hautreaktion.
Ein weiteres diagnostisches Mittel ist die Lungenfunktionstestung. Hierbei atmen die Patienten durch ein spezielles Mundstück in einen Schlauch, durch den der Atemfluss und die Luftmenge gemessen werden können. Nach Befolgen bestimmter Atemkommandos durch die Patienten kann der Facharzt dann Rückschlüsse auf die Lungenfunktion ziehen.
Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Lungenfunktion in einem symptomfreien Zeitraum auch bei Asthmatikern vollkommen normal sein kann.
Ist das Ergebnis der Lungenfunktionstestung unauffällig und zeigt der Patient keine akuten Symptome, kann ein sogenannter Provokationstest durchgeführt werden.
Dabei wird eine bestimmte Substanz inhaliert, die einen Asthmaanfall bzw. die Symptomatik auslösen kann. Auch eine körperliche Belastung kann bei diesem Test zur Provokation genutzt werden.
Natürlich wird dieser Test nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt und es werden Notfallmedikamente, die die Atemwege wieder erweitern, vorgehalten.
Therapie: Wie lässt sich Asthma bei Kindern behandeln?
Oberstes Ziel der Asthmatherapie bei Kindern ist die Vermeidung der Atemwegsverengung durch Behandlung der Entzündungsreaktion, sodass die Atemwege nicht so stark auf die Reizstoffe reagieren.
Handelt es sich um ein allergisches Asthma, so kann es hilfreich sein, die Allergene weitestgehend zu vermeiden. Beispielsweise können spezielle Bettwäsche bei Hausstaubmilbenallergie oder Vermeidung von Kontakt zu Tieren bei Tierhaarallergie die Symptomatik verbessern. In der Nähe von Kindern mit Asthma sollte zudem nicht geraucht werden.
Es hat sich in der Asthmatherapie der Einsatz von Cortisonpräparaten etabliert. Diese werden inhaliert, sodass sie direkt in die Atemwege gelangen und dort wirken können. Zudem werden die Nebenwirkungen dadurch minimiert. Das Cortison wirkt dabei entzündungshemmend.
Kindern sollte die Anwendung eines Sprays oder Verneblers erklärt werden, sodass diese besser in die Therapie miteingebunden sind und die eigene Erkrankung besser verstehen können.
Es gibt spezielle Schulungen für Kinder verschiedenen Alters, in denen das Verständnis der eigenen Erkrankung verbessert und der Umgang damit gelehrt wird.
Es hat sich zudem gezeigt, dass durch regelmäßige körperliche Betätigung die Symptome des Asthma verbessert werden können.
Fester Bestandteil jeder Asthmatherapie sollten regelmäßige ärztliche Kontrollen zur Verlaufsbeurteilung sein. Bei schlecht eingestelltem Asthma mit häufig auftretenden Symptomen sollte die Behandlung angepasst oder weitere Therapiemaßnahmen in Betracht gezogen werden.
Asthma Anfall beim Kind: Wie verhält man sich richtig?
Bei einem akuten Asthmaanfall ist es für Erwachsene sehr wichtig, selbst möglichst ruhig zu bleiben, da ein Asthmaanfall vor allem für Kinder ein beängstigendes Ereignis sein kann.
Die beiden wichtigsten Bausteine der Therapie eines akuten Asthmaanfalls bei einem Kind sind die Inhalation von atemwegserweiternden Medikamenten und die Schulung des Kindes zu ergänzenden Maßnahmen wie dem sogenannten Kutschersitz und der Lippenbremse.
Beim Kutschersitz sitzen die Kinder etwas breitbeinig am vorderen Rand eines Stuhles und stützen dabei den Oberkörper mit den Armen bzw. Ellenbogen auf den Oberschenkeln ab. Auf diese Weise wird der Einsatz der Atemhilfsmuskulatur erleichtert und die Atmung verbessert.
Bei der Lippenbremse atmen die Betroffenen durch die etwas zusammengepressten Lippen möglichst langsam aus. Dadurch wird ein Teil der Ausatemluft zurückgehalten und in die Atemwege gepresst, wodurch diese erweitert werden.
Bei unzureichender Besserung durch die Inhalation sowie Kutschersitz und Lippenbremse, sollte der Notruf gewählt werden und die Maßnahmen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes fortgeführt werden. Durch die Gabe weiterer Medikamente kann den Kindern dann geholfen werden.
Corona & Asthma beim Kind: Was gibt es zu beachten?
Gerade Menschen mit einer chronischen Lungenerkrankung sind verständlicherweise im Zusammenhang mit der aktuellen Corona-Pandemie besonders besorgt. Dabei ist es teilweise schwer, allgemeine Aussagen dazu zu treffen, inwiefern Kinder mit Asthma besonders gefährdet sind.
Nach mehreren Jahren der Pandemie gibt es zumindest einige Studien, die erste Kenntnisse dazu gewonnen haben. In diesen konnte eine Asthmaerkrankung bei Kindern und Jugendlichen nicht als Risikofaktor für einen schweren Verlauf einer Covidinfektion identifiziert werden.
Es gilt grundsätzlich, dass sich eine gute Einstellung der Asthmaerkrankung positiv auswirkt und jegliche Besorgnisse immer mit einem Facharzt besprochen werden sollten. Gegebenenfalls kommen dann auch Maßnahmen wie eine Impfung in Frage. Dies stellt aber immer eine persönliche Entscheidung dar.
Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Asthma bei Kindern?
Asthma bronchiale ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern und kann sich auf verschiedene Weise und in unterschiedlichen Schweregraden darstellen. Die Behandlung von Kindern mit dieser Erkrankung stellt daher immer besonders hohe Ansprüche an die entsprechenden Fachärzte.
Alle hier gelisteten Ärzte wurden von uns sorgfältig hinsichtlich Ihrer Erfahrung in der Behandlung von Kindern mit Asthma überprüft und ausgewählt. Sie verfügen allesamt über eine hohe Fachkompetenz.
Vereinbaren Sie daher schnell und unkompliziert direkt einen ersten Termin mit einem unserer Experten.
Quellen:
Amboss, Nachschlagewerk für Mediziner
next.amboss.com/de/article/Ph0WVf
Deutsche Atemwegsliga
www.atemwegsliga.de/asthma.html
Kiefer A, Kerzel S. COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Lungenerkrankungen: Klinische Erfahrungen und Perspektiven [COVID-19 in children and adolescents with chronic lung diseases]. Pneumologe (Berl). 2020
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