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Astrozytom

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Informationen zum Bereich Astrozytom

Was ist ein Astrozytom?

Zu den Astrozytomen zählen verschiedene Hirntumore, die von den Stützzellen des Gehirns ausgehen, den sogenannten Astrozyten. Sie gehören zu den häufigsten hirneigenen Tumoren und werden je nach Malignität nach dem WHO-Schema in verschiedene Gruppen eingeteilt.

Grad I - Das pilozytische Astrozytom entspricht einem gutartigen, gut differenzierten Hirntumor, der in der Regel langsam wächst und der gehäuft bei Kindern und Jugendlichen auftritt. Es kann in verschiedenen Bereichen des Gehirns lokalisiert sein.

Grad II -Das diffuse Astrozytom entspricht ebenfalls einem langsam wachsenden, gut differenzierten Tumor, der als gering-bösartig bezeichnet wird. Die Zellgrenzen zum gesunden Gewebe stellen sich hier jedoch unschärfer begrenzt dar. Das gehäufte Erkrankungsalter liegt zwischen 30 und 40 Jahren. Der Tumor wächst hauptsächlich in der weißen Substanz des Gehirns.

Grad III - Das anaplastische Astrozytom und Grad IV - Das Gliablastom zeichnen sich durch ein deutlich schnelleres Zellwachstum aus. Glioblastome stellen dabei die bösartigste Form der Astrozytome dar und treten in der Regel aufgrund ihres schnellen Wachstums als Neubildung auf. Der Altersgipfel bei Grad IV liegt zwischen dem 45. und 70. Lebensjahr. Die Namensgebung des Gliablastoms ergibt sich aus der Bezeichnung der Zellart. Da Blasten unreifere Zellen als Zyten sind und sich nicht an Zellgrenzen halten, wachsen sie aggressiver und schneller. Aus diesem Grund ist das Gliablastom der bösartigste Tumor innerhalb dieser Klassifikation. Es stellt zudem die am häufigsten vorkommende Tumorform unter den Astrozytomen dar.

Astrozytom Ursachen

Alle Astrozytome können neu entstehen und sich im Verlauf auch von einer gutartigen Neubildung in einen maligneren Tumor verändern. Dies geschieht bei Astrozytomen des Grad I jedoch äußerst selten.

Zu den Ursachen zählen bestimmte vererbbare Erkrankungen, wie beispielsweise die Neurofibromatose Typ 1 und das Li-Fraumeni Syndrom, die ein gehäuftes Auftreten des Astrozytoms begünstigen können. Weiterhin kann eine vermehrte Strahlenbelastung im Rahmen einer Strahlentherapie und eine starke umweltbedingte Strahlenbelastung im Zusammenhang mit der Ausbildung eines Hirntumors stehen. Die genauen Ursachen sind jedoch bislang nicht hinreichend geklärt.

Astrozytom Symptome

Je nach Malignität des Tumors bemerken die Patienten bei den verschiedenen Hirntumoren unterschiedlich schnell Symptome. Gutartige und niedrig-maligne Tumore, die langsam wachsen, werden eher spät symptomatisch. Dahingegen zeigen hoch-maligne Tumore, die schnell wachsen auch schneller Symptome.

Ein bekanntes Symptom ist der langfristig anhaltende Kopfschmerz, der nicht auf übliche Schmerzmittel anspricht. Weiterhin zeigen sich Hirndruckzeichen wie Übelkeit und Erbrechen, die durch den steigenden Druck im Gehirn hervorgerufen werden, epileptische Anfälle und je nach Lokalisation des Tumors auch Seh-und Gleichgewichtsstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Lähmungen sowie hormonelle Störungen.

Was sind die Diagnoseverfahren?

Die Diagnosesicherung erfolgt beim Astrozytom mittels bildgebender Verfahren. Es wird sowohl die Magnetresonanztomographie als auch die Computertomographie angewandt. Zur verbesserten Identifizierung- und Lokalisation des Tumors wird hierbei in der Regel Kontrastmittel verwendet.

Da Astrozytome zum Teil nicht gänzlich von anderen Hirnläsionen, wie beispielsweise einem Schlaganfall, Multipler Sklerose oder Lymphomen unterschieden werden können, erfolgt zur endgültigen Diagnosesicherung eine Hirnbiopsie aus dem Tumorgebiet.

Astrozytom Behandlung und Operation

Die Behandlung hängt zum einen vom Patientenalter, sowie der Bösartigkeit des Tumors ab. Alle Tumore sollten, wenn möglich vollständig operativ durch die Kollegen der Neurochirurgie entfernt werden.

Die Operation erfolgt so wenig invasiv und gewebeverletzend wie möglich. Dieses Vorgehen bezeichnet man als minimal-invasives Verfahren. Das Ziel einer vollständigen Tumorentfernung unter Schonung wichtiger Hirnfunktionen gestaltet sich mitunter sehr schwierig. Die Operierenden müssen einen Mittelweg finden, um möglichst viel Gewebe des Tumors entnehmen zu können und gleichzeitig ein gutes neurologisches Outcome zu gewährleisten.

Das anschließende Vorgehen gestaltet sich je nach Grad des Tumors unterschiedlich. Grad I Tumore werden in der Regel nur operativ reseziert, eine Nachbestrahlung kann hier bei inoperablen Rezidiven in Frage kommen. Grad II Tumore werden so weit wie möglich entfernt, eine gänzliche Resektion des Astrozytoms ist jedoch aufgrund des diffusen Wachstums häufig schwierig. Eine Nachbestrahlung kann in Betracht gezogen werden. Grad III und IV Tumore werden nach der Operation mit einer kombinierten Radiochemotherapie behandelt. In der Regel ist es von Vorteil den Tumor möglichst zeitnah zu entfernen. Dies resultiert zumeist in einer verbesserten Prognose.

Die Wahl des Therapieverfahrens und die Entscheidung zur Operation hängen immer individuell vom Zustand des Patienten ab.

Prognose und Lebenserwartung mit Astrozytom

Die Prognose ist primär abhängig von der Art des Astrozytoms, bestimmter Tumormarker, des Patientenalters, des gesundheitlichen Grundzustandes und ob eine vollständige Tumorresektion möglich ist. Ein junges Patientenalter geht mit einer günstigeren Prognose einher.

Fortgeschrittene Astrozytome ab Grad II können in der Regel nicht vollständig entfernt werden. Die Prognose hängt demnach auch davon ab, wie viel Prozent der Tumormasse während der Operation reseziert werden kann. Die üblicherweise angewandte Radiochemotherapie bei Grad III und IV kann die Prognose verbessern, dennoch kommt es bei fortgeschrittenen Tumoren häufig zu Rezidiven, die mit einer deutlich geringeren Lebenserwartung einhergehen.

Daher bleibt die Prognose bei höhergradigen Astrozytomen weiterhin ungünstig. Eine kurative, das heißt heilende Behandlung bei fortgeschrittenen Tumoren ist im Regelfall nicht möglich. Dennoch wird intensiv an neuen Therapiekonzepten geforscht, die das Langzeitüberleben verbessern sollen.

Einige Ansätze lieferten in klinischen Studien bereits vielversprechende Ergebnisse. Dazu zählt unter anderem die tumorspezifische Immuntherapie im Rahmen einer spezifischen Impfung gegen die Tumorzellen. Diese Immuntherapie setzt an einer bestimmten Genmutation der Tumorzelle an, um diese durch die körpereigene Immunabwehr zu zerstören. Vor allem das Thema der IDH-Mutation gehört mittlerweile sowohl bei der Klassifikation der Tumore als auch bei der Wahl des Therapieverfahrens zu den entscheidenden Fragestellungen. Diese neuartigen Erkenntnisse sind weiterhin Gegenstand aktueller Forschung.

Quellen:

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