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Atemgesteuerte Bestrahlung

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Informationen zum Bereich Atemgesteuerte Bestrahlung

Was ist Atemgating?

Der Begriff Atemgating beschreibt eine spezielle Methode im Rahmen einer Strahlentherapie bei Krebserkrankungen. Hierbei findet die Bestrahlung nur in bestimmten Atemphasen statt, also entweder nur während der Einatmung oder der Ausatmung. Man spricht daher auch von einer atemgesteuerten Bestrahlung.

Die Radiotherapie bildet neben der operativen Entfernung des entarteten Gewebes und der Chemotherapie einen der wichtigsten Behandlungsansätze in der Krebstherapie. Dabei wird ionisierende Strahlung eingesetzt, um das Wachstum von Zellen zu hemmen. Da entartete Krebszellen ein unkontrolliertes und invasives Wachstum aufweisen, wird diese Methode vor allem zur Behandlung bösartiger Tumoren eingesetzt.

Weil durch die Bestrahlung auch gesunde Zellen geschädigt werden können, muss das zu bestrahlende Areal genau eingegrenzt werden, sodass umliegende Gewebe vor einer ungewollten Strahlenbelastung geschützt werden können. Auch wenn durch moderne bildgebende Verfahren die Position des Tumors immer genauer bestimmt werden kann, so können gewisse Bewegungen des Tumors während der Bestrahlungssitzung nicht gänzlich verhindert werden.

Hierbei spielen vor allem zwei Faktoren eine wichtige Rolle: zum einen Bewegungen der Patienten selbst und zum anderen die Atemverschieblichkeit der Organe. Durch eine gute Aufklärung der Patienten und geeignete Lagerungshilfen können Veränderungen der Körperposition meist gut verhindert werden. Um nun auch noch die Atemverschieblichkeit der Organe miteinzubeziehen, wurde das Atemgating entwickelt.

Spezielle Verfahren und Computerprogramme sind dabei in der Lage, die Position der Organe während der Ein- und Ausatmung zu erfassen. Die Bestrahlung findet dann nur in der Atemphase statt, in der das Organ möglichst gut erreicht werden kann, ohne dass umliegende Gewebe einer zu hohen ungewollten Strahlenbelastung ausgesetzt sind.

Bestrahlung mit Atemgating: Vorbereitung und Planung

Im Vorwege jeder Bestrahlung müssen das genaue Volumen sowie die exakte Position des Tumors bestimmt werden. Anhand dieser Daten wird dann der sogenannte Bestrahlungsplan erstellt, in dem auch die eingesetzte Strahlendosis erfasst wird.

Zur Festlegung der genauen Ausdehnung des Tumorgewebes werden verschiedene bildgebende Verfahren eingesetzt, hierzu erfolgt meist eine CT-Untersuchung. Bei der atemgesteuerten Bestrahlung wird dabei zudem die Atmung aufgezeichnet. Gegebenenfalls sind dafür noch weitere technische Ausstattungen wie eine Infrarotkamera oder spezielle Körperscanner notwendig.

Im weiteren Verlauf der Planung wird dann die Atemposition ermittelt, in der das Tumorgewebe optimal bestrahlt werden kann. Daher finden die vorbereitenden Untersuchungen auch immer schon mehrere Tage vor der ersten Bestrahlungssitzung statt.

Bei welchen Tumorarten wird Atemgating eingesetzt?

Das Atemgating wird vor allem dann eingesetzt, wenn zu bestrahlende Tumore so lokalisiert sind, dass umliegende Organe bei konventionellen radiotherapeutischen Verfahren einer zu hohen Strahlenbelastung ausgesetzt wären. Vor allem Organe, die sehr sensibel auf die Bestrahlung reagieren, müssen geschont werden. Dazu gehören beispielsweise Nervengewebe oder Darmschlingen.

Organe mit einer besonders hohen Atemverschieblichkeit sind die Lunge selbst sowie Organe des Brust- und Bauchraumes, die an das Zwerchfell grenzen. Anwendung findet die atemgesteuerte Bestrahlung daher vor allem bei Brust- und Lungenkrebs sowie bei Krebserkrankungen der Leber, des Magens oder der Nieren.

Wie läuft eine atemgesteuerte Bestrahlung ab?

Man unterscheidet im Ablauf der atemgesteuerten Bestrahlung zwischen einem Atemgating mit und ohne Atemkommando. Grundsätzlich ähnelt der Ablauf der atemgesteuerten Bestrahlung dem einer konventionellen Radiotherapie.

Der Patient befindet sich dabei in einer genau festgelegten Position. Anschließend wird erneut eine CT-Untersuchung durchgeführt, um die im Bestrahlungsplan festgelegten Daten zu überprüfen. Zusätzlich wird auch die Atmung erneut erfasst. Es ist erforderlich, dass die Atmung während der gesamten Dauer der Bestrahlung detektiert wird.

Erfolgt ein Atemkommando, dann wird der Patient gebeten, so tief wie möglich einzuatmen. Es empfiehlt sich für Patienten, dies vorher zu Hause zu üben. Die Bestrahlung findet dann nur in dieser Phase statt. Wenn der Patient die Luft nicht mehr anhalten kann, dann stoppt die Bestrahlung automatisch.

Beim Atemgating ohne Atemkommando atmet der Patient ganz ruhig ein und aus. Auch hier wird die Bestrahlung nur bei einer festgelegten Atemposition durchgeführt. Die Bestrahlungssitzung verlängert sich zwar ein wenig durch die Unterbrechungen, sie dauert jedoch in der Regel nicht länger als 30 Minuten.

Was sind die Vorteile von Atemgating?

Das Atemgating bietet verschiedene Vorteile bei Organen, die stark atemverschieblich sind und an strahlensensible Gewebe grenzen. Um diese Organe auch während der verschiedenen Phasen der Atmung mit einer ausreichenden Dosis bestrahlen zu können, wird immer ein Sicherheitssaum mit einberechnet. Die atemgesteuerte Bestrahlung erlaubt nun, diesen Sicherheitsabstand um das betreffende Areal deutlich zu verkleinern, sodass umliegende Gewebe besser geschont werden können.

Die gezieltere Bestrahlung durch das Atemgating verringert zudem das Risiko für Spätschäden durch die ungewollte Strahlenbelastung umliegender Organe. Auch das Auftreten von akuten Nebenwirkungen wird durch dieses Verfahren reduziert.

Welche Risiken und Nebenwirkungen gibt es?

Wie fast jede invasive Behandlungsmethode birgt auch die atemgesteuerte Bestrahlung gewisse Risiken. Man unterscheidet dabei zwischen akuten Strahlenreaktionen und chronischen Strahlenschäden.

Zu den akuten Strahlenreaktionen gehören Haut- und Schleimhautirritationen im bestrahlten Bereich. Zudem können kurzfristig Übelkeit, Erbrechen sowie starke Müdigkeit auftreten. Durch eine Strahlenbelastung des Knochenmarks kann es zu Störungen der Blutbildung kommen. Im Bereich der Lunge kann sich eine strahlenbedingte Lungenentzündung entwickeln.

Chronische Strahlenschäden gehen mit einer Funktionseinschränkung verschiedener Organe einher, dies kann beispielsweise die Schilddrüse, das Knochenmark oder die Fortpflanzungsorgane betreffen. Auch Fibrosierungen, also der Umbau von gesundem Gewebe in Bindegewebe, sowie das Auftreten von weiteren Tumoren können vorkommen.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Atemgating?

Die Behandlung von Krebserkrankungen erfordert ein interdisziplinäres Zusammenarbeiten zwischen Fachärzten der Onkologie, Strahlentherapie und Radioonkologie.

Eine Krebsdiagnose stellt Betroffene dabei immer vor eine große Herausforderung. Patienten möchten sich daher auf die Fachkompetenz und Erfahrung ihrer behandelnden Ärzte verlassen können.

Wir möchten Ihnen helfen, den passenden Behandler für Ihre Erkrankung zu finden und haben daher sämtliche hier gelisteten Ärzte sorgfältig überprüft und für äußert fachkompetent befunden. Sie alle sind Experten ihres jeweiligen Fachgebietes und verfügen über weitreichende Erfahrung in der Planung und Durchführung einer atemgesteuerten Radiotherapie. Profitieren Sie von dieser Erfahrung und vereinbaren Sie schnell und unkompliziert einen ersten Termin mit einem unserer Spezialisten.

Quellen: