Augenärztliche Notfälle

Was ist ein augenärztlicher Notfall?

Verschiedene Erkrankungen können einen augenärztlichen Notfall bedeuten. Sie alle haben gemeinsam, dass eine dringende ärztliche Vorstellung notwendig ist, um andauernde Schäden am Auge zu verhindern oder zu minimieren.

Zu diesen akuten Erkrankungen zählen unter anderem die Netzhautablösung, ein akuter Glaukomanfall und verschiedene Unfälle, die mit Verbrennungen, Verätzungen oder Fremdkörpern im Bereich des Auges einhergehen.

Unter einer Netzhautablösung versteht man ein Auseinanderweichen von bestimmten Schichten der Netzhaut, sodass an diesen Stellen der Sehvorgang gestört ist und es zu Gesichtsfeldausfällen kommt. Die häufigste Ursache für eine Netzhautablösung ist die Abhebung des Glaskörpers des Auges von seiner Unterlage. Dies kann beispielsweise im Rahmen des Alterungsprozesses oder bei einer starken Kurzsichtigkeit auftreten.

Ein Glaukom, im Allgemeinen auch als Grüner Star bezeichnet, fasst verschiedene Augenerkrankungen zusammen, die mit einer Schädigung des Sehnervs einhergehen.

Ein wichtiger Parameter in diesem Zusammenhang ist ein erhöhter Augeninnendruck. Im Falle eines akuten Glaukomanfalls steigt dieser Druck so stark an, dass der Sehnerv dadurch beschädigt wird. Im schlimmsten Fall kann es hierdurch zur Erblindung kommen.

Grundsätzlich kann jeder Unfall eine sofortige ärztliche Behandlung notwendig machen. Ist dabei das Auge betroffen, dann muss besonders schnell gehandelt werden, um eine Einschränkung des Sehens oder sogar eine Erblindung zu vermeiden.

Verbrennungen oder Verätzungen können sich beispielsweise im Rahmen von Laborarbeiten ereignen. Bei Unfällen während handwerklicher Tätigkeiten, aber auch bei Verkehrs- oder häuslichen Unfällen können unter anderem auch Fremdkörper in die Augen gelangen. Diese verlangen von den Rettungskräften ganz besonders vorsichtige Erstmaßnahmen ab.

Symptome bei denen Sie schnell einen Augenarzt kontaktieren sollten

Die verschiedenen Erkrankungen, die einen augenärztlichen Notfall bedeuten, können sich durch ganz unterschiedliche Symptome andeuten. Im Zweifelsfall sollte immer schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.

In diesem Zusammenhang gibt es aber bestimmte Symptome, die auf einen augenärztlichen Notfall hindeuten.

Viele der akuten Erkrankungen gehen mit Ausfällen des Gesichtsfeldes einher. Dabei ist die Sicht in bestimmten Bereichen eingeschränkt, wobei es sich beispielsweise um ein verschwommenes Sehen, Lichtblitze, Farbveränderungen oder dunkle Flecken handeln kann. In all diesen Fällen muss dringend ärztliche Hilfe verständigt werden. Mögliche Ursachen können dabei eine Netzhautablösung oder ein akuter Glaukomanfall sein.

Auch bei akuten Schmerzen im Bereich der Augenhöhle sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dies kann unter anderem auf einen akuten Glaukomanfall mit Anstieg des Augeninnendrucks hinweisen. Weitere Symptome können Gefühlsstörungen im Bereich des Gesichtes, gerötete Augen, eine veränderte Form der Pupille oder begleitende Übelkeit und Erbrechen sein.

Grundsätzlich gilt, dass bei allen plötzlich auftretenden Veränderungen des Sehens oder des Auges an sich schnelle ärztliche Hilfe aufgesucht werden sollte.

Warum sollte man schnell handeln bei einer Augenverletzung?

Das Sehen ist ein komplizierter Vorgang, bei dem verschiedene Lichteinflüsse umgewandelt und ans Gehirn weitergeleitet werden, damit ein visuelles Bild erzeugt werden kann. Die verschiedenen Lichteinflüsse werden dabei über den Nervus opticus an das Gehirn weitergeleitet.

Erkrankungen, die einen augenärztlichen Notfall bedeuten, können den Nervus opticus schädigen, wodurch der gesamte Sehvorgang beeinträchtigt wird. Da Nervengewebe sich gar nicht oder nur sehr langsam regeneriert, kann auch eine kurzzeitige Unterversorgung dieses Nervens schon eine weitreichende Schädigung bedeuten. Daher gilt es, eine Behandlung möglichst schnell einzuleiten, um den Sehnerv zu schonen.

Ist eine Bindehautentzündung ein Notfall?

Die Bindehautentzündung, im Medizinischen auch Konjunktivitis genannt, beschreibt eine entzündliche Veränderung der Bindehaut, die die Augenlider mit dem eigentlichen Augapfel verbindet. Diese kann beispielsweise durch Bakterien, Viren oder allergische Reaktionen hervorgerufen werden.

In den meisten Fällen hat eine Bindehautentzündung glücklicherweise einen milden Verlauf und eine ärztliche Vorstellung innerhalb einiger Tage ist oft ausreichend. Somit stellt die Konjunktivitis im Regelfall keinen ärztlichen Notfall dar.

Zeigt sich die Bindehautentzündung allerdings mit schwerwiegenden Symptomen wie Sehstörungen oder starken Schmerzen, so sollte auch in diesem Fall schnellstmöglich ärztliche Hilfe aufgesucht werden.

Kann die Psyche auf die Augen schlagen?

Wenn sich psychische Beschwerden in körperlichen Symptomen zeigen, dann spricht man von einer sogenannten Psychosomatik. Die körperlichen Beschwerden können dabei vielfältig sein und sich unter anderem auch im Bereich des Auges manifestieren.

Psychische Belastungen können vor allem auch das vegetative Nervensystem beeinflussen und dadurch die Entstehung verschiedener Erkrankungen begünstigen. Es kann dann beispielsweise zu trockenen Augen, Rötungen, aber auch zu einem Glaukom oder einer Beeinträchtigung der Sehkraft kommen.

Grundsätzlich sollten Ärzte dafür sensibilisiert sein, welche starken Auswirkungen psychische Belastungen und Stress auf den Körper und die verschiedenen Organsysteme haben können. Die Beschwerden der Patienten sollten ernst genommen werden, sodass eine adäquate Therapie eingeleitet werden kann.

Diagnose bei einem augenärztlichen Notfall – wie ist der Ablauf?

Je nach Form des augenärztlichen Notfalls werden verschiedene Maßnahmen zur Diagnostik ergriffen.

Im Rahmen der ersten ärztlichen Vorstellung sollte bei einem augenärztlichen Notfall zunächst das Auge selbst untersucht werden. Hierzu kann der Augapfel vorsichtig getastet werden. Orientierend kann der Arzt außerdem das Gesichtsfeld überprüfen und die Lichtreaktion der Pupillen testen.

Mit Hilfe einer sogenannten Spaltlampe kann das Auge gründlich betrachtet werden.

Eine Ophthalmoskopie kann hilfreich sein, um den Augenhintergrund und damit auch den Sehnerv und die Netzhaut darzustellen. Dazu werden zunächst Augentropfen verabreicht, die die Pupillen weitstellen. Dadurch ist es dem Arzt möglich, mit Hilfe eines Augenspiegels (Ophthalmoskop) den Augenhintergrund durch die Pupille hindurch zu begutachten.

Bei starken Schmerzen im Kopf- und Augenbereich können bildgebende Verfahren Hinweise auf die Ursache geben. Dabei muss vor allem eine Blutung oder ein Schlaganfall im Bereich des Gehirns ausgeschlossen werden.

Auch bei möglichen Fremdkörpern im Auge kann eine Bildgebung beispielsweise im MRT oder CT hilfreich sein, um die genaue Lage zu identifizieren. Nur so kann der Gegenstand sicher entfernt werden. Dies ist auch der Grund, aus dem Fremdkörper immer zunächst im Auge belassen werden sollten.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für augenärztliche Notfälle?

Augenärztliche Notfälle bedürfen immer einer sehr schnellen und fachkundigen Behandlung. Erfahrene Ärzte können durch eine schnelle Einschätzung der jeweiligen Situation und eine zeitnahe Einleitung von Therapiemaßnahmen dauerhafte Schäden abwenden und so eventuell sogar eine Erblindung verhindern.

Wir haben alle hier vorgestellten Augenärzte sorgfältig überprüft und sind von ihrer jeweiligen Fachexpertise überzeugt. Profitieren Sie von der Erfahrung unserer Spezialisten und vereinbaren Sie schnell und unkompliziert einen ersten Termin.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen:

• Amboss, Nachschlagewerk für Mediziner
• next.amboss.com/de/article/
• Peter Walter, Niklas Plange; Basiswissen Augenheilkunde. Springer-Verlag; 1. Ausgabe 2017