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Belastungsasthma

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Informationen zum Bereich Belastungsasthma

Was ist Belastungsasthma? Ursachen und Auslöser im Überblick

Belastungsasthma ist eine Unterform der chronischen Atemwegserkrankung Asthma bronchiale. Das Belastungsasthma zeichnet sich dadurch aus, dass die typische Symptomatik ausschließlich oder überwiegend in Folge einer körperlichen Belastung auftritt.

Asthma bronchiale ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, bei der es aufgrund einer übermäßigen Erregbarkeit der Bronchien zu einem Anschwellen der Schleimhäute und somit zur Verengung der Atemwege kommt. Hierdurch wird vor allem die Ausatmung erschwert.

Die Symptome des Asthma bronchiale treten anfallsartig auf und können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Eine wichtige Rolle spielen dabei allergische Reaktionen, denn die Atemwegsverengung (Obstruktion) kann vermehrt nach dem Kontakt mit bestimmten Stoffen auftreten. Zu den typischen Auslösern des sogenannten allergischen Asthma zählen beispielsweise Hausstaub, Pollen oder Tierhaare. Beim nicht-allergischen Asthma kann ein Anfall beispielsweise durch Kälteexposition, bestimmte Medikamente, Infektionen oder wie im Falle des Belastungsasthma auch durch körperliche Belastung ausgelöst werden.

Asthma bronchiale ist eine häufige Erkrankung, die mit einer Prävalenz von ca. 5% unter Erwachsenen auftritt. Bei Kindern ist der Anteil sogar noch größer, er wird auf etwa 10% geschätzt. Bei etwa 60% der Asthmapatienten kann körperliche Belastung einen Anfall auslösen.

Symptome von Belastungsasthma

Die allgemeinen Symptome des Asthma bronchiale lassen sich auf den chronischen Reizzustand der Atemwege zurückführen. So kann es beispielsweise zum chronischen Räuspern oder Husten, Kurzatmigkeit oder Luftnot kommen. Ebenso leiden viele Patienten zusätzlich an Allergien oder Neurodermitis. Auch das Belastungsasthma kann diese Krankheitszeichen aufweisen.

Ein Asthmaanfall präsentiert sich typischerweise in Form plötzlich auftretender Luftnot. Oft sind beim Ausatmen deutliche Atemgeräusche zu hören. Dies kann bei den Patienten Erstickungsangst auslösen und zur Panik führen. Mögliche Begleitsymptome sind trockener Husten oder Einziehungen am Brustkorb.

Asthmaanfälle treten zwar in den meisten Fällen nachts oder frühmorgens auf, beim Belastungsasthma jedoch eher tagsüber, da der wichtigste Auslöser eine körperliche Aktivität ist. Aufgrund ihres generell höheren Bewegungsdranges wird das Belastungsasthma vorwiegend bei Kindern beobachtet.  

Wie erfolgt die Diagnose?

Die Verdachtsdiagnose Belastungsasthma ergibt sich in den meisten Fällen bereits bei der Anamneseerhebung, in der Fragen zum zeitlichen Verlauf sowie Art und Ausprägung der Symptome gestellt werden. Anschließend werden die Patienten körperlich untersucht, wobei ein wichtiger Fokus auf dem Abhorchen der Lunge liegt. Da die Erkrankung vorzugsweise anfallsweise auftritt, ergibt sich hier oft kein krankhafter Befund.

Nach der körperlichen Untersuchung wird meist Blut abgenommen, um sowohl Entzündungsparameter als auch typische Laborwerte bei einer Allergie zu bestimmen. Oft wird daher auch ein Allergietest durchgeführt.   

Die Diagnosebestätigung erfolgt durch eine Lungenfunktionsprüfung. Hierbei müssen die Patienten durch ein spezielles Mundstück atmen, während eine Nasenklammer getragen wird. Dann müssen unter Anleitung verschiedene Atemmanöver wie beispielsweise sehr tiefes Einatmen oder schnellstmögliches Ausatmen ausgeführt werden. Hier können sich typische Zeichen einer Obstruktion oder auch normale Werte ergeben.  

Nach der klassischen Lungenfunktionsprüfung wird der sogenannte Bronchospasmolysetest durchgeführt. Hier wird der FEV1-Wert betrachtet, der angibt, welches Lungenvolumen innerhalb einer Sekunde maximal ausgeatmet werden kann. Dieser Wert wird zunächst ohne den Einfluss von Medikamenten und anschließend nach Inhalation eines Stoffes beurteilt, der zur Erweiterung der Bronchien führt. Beim Asthma bronchiale zeigt sich eine Verbesserung des FEV1-Wertes durch das bronchienerweiternde Medikament.

Die Diagnose Belastungsasthma ergibt sich aus einem sicher diagnostizierten Asthma bronchiale in Kombination mit der typischen Symptomatik infolge einer körperlichen Belastung.  

Behandlung von Belastungsasthma: Was kann man tun?

Zunächst kommen bei der Behandlung eines Belastungsasthma die allgemeinen therapeutischen Maßnahmen bei Asthma bronchiale zur Anwendung. Diese bestehen aus einer Vermeidung anfallsauslösender Stoffe und der inhalativen Gabe bronchienerweiternder Medikamente. Das Behandlungsziel sollte dabei stets die Symptomfreiheit des Patienten sein.

Um anfallsauslösende Faktoren zu vermeiden, wird beim allergischen Asthma empfohlen, den Kontakt zu den entsprechenden Allergenen komplett zu vermeiden. Beim Belastungsasthma hingegen sollen körperliche Betätigungen nicht vermieden, sondern so angepasst werden, dass die Asthmasymptomatik möglichst nicht auftritt. So sollte beispielsweise ein konsequentes Aufwärmtraining vor sportlichen Tätigkeiten absolviert werden. Ebenso sollte immer ein schnellwirksames bronchienerweiterndes Medikament („Asthmaspray“) greifbar sein, um einen möglichen Anfall schnell unterbinden zu können. Auch das Nutzen eines Sprays vor dem Sport kann in einigen Fällen sinnvoll sein.

Die weitere medikamentöse Therapie erfolgt je nach Art und Ausprägung der Symptome. Dabei kommen zum Erreichen des Behandlungsziels verschiedenen Medikamente zum Einsatz. Das Therapieschema sollte regelmäßig evaluiert und bei Bedarf entsprechend angepasst werden. 

Belastungsasthma bei Kindern: Was Betroffene wissen sollten

Die wichtigste Maßnahme beim Belastungsasthma im Kindesalter ist die altersentsprechende Kommunikation mit den betroffenen Kindern. Ihnen sollte in kindgerechter Weise erklärt werden, was Asthma ist und dass es behandelt werden kann. Besonders wichtig ist es hierbei, die Ernsthaftigkeit der Erkrankung zu vermitteln, ohne jedoch Angst bei den Kindern auszulösen. Daher ist eine spezielle Schulung für Kinder mit Asthma bronchiale sinnvoll.

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Vermittlung von Maßnahmen zur Anfallsunterbrechung. Hierzu gehört nicht nur der korrekte Umgang mit dem Asthmaspray, sondern auch die Bewahrung von Ruhe und die Einnahme einer bestimmten Haltung, um die Atmung zu verbessern. Hier zu nennen ist beispielsweise die Lippenbremse, bei der die Patienten gegen die leicht aufeinander gepressten Lippen ausatmen, um die Atemwege zu erweitern. Auch das Aufstützen der Arme auf die Oberschenkel in leicht nach vorne gebeugter, sitzender Position kann hilfreich sein. Man bezeichnet diese spezielle Haltung als Kutschersitz.

Wichtig ist, dass Sport bei Kindern mit Belastungsasthma keinesfalls vermieden werden soll. Es hat sich gezeigt, dass Ausdauersport den Krankheitsverlauf sogar positiv beeinflussen kann. Das Therapieziel ist stets die Symptomfreiheit ohne Einschränkungen im Alltag, sodass allen sportlochen Betätigungen nach Belieben nachgegangen werden kann.

Belastungsasthma und Corona: Welche Risiken gibt es?

Atemwegsinfektionen wie beispielsweise eine Infektion mit dem Coronavirus können bei Patienten mit Belastungsasthma einen Anfall auslösen und ggf. eine Anpassung der medikamentösen Therapie erfordern. Dabei gilt jedoch, dass nach dem Stand der aktuellen medizinischen Forschung eine Asthmaerkrankung keinen Risikofaktor für einen schwerwiegenden Verlauf einer Coronainfektion darstellt. Somit gelten für die Behandlung von Corona bei Asthmapatienten dieselben Grundsätze wie für jede andere Atemwegsinfektion auch. Diese sollten möglichst frühzeitig und konsequent therapiert werden.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Belastungsasthma?

Die Behandlung von Belastungsasthma gehört in das Gebiet der Pneumologie, einem Teilgebiet der Inneren Medizin. Die kompetentesten Ansprechpartner sind somit Fachärzte für Innere Medizin mit einer Zusatzweiterbildung im Bereich Pneumologie. Spezialisiert auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen sind Fachärzte für Kinderheilkunde, die sich im Bereich Kinderpneumologie spezialisiert haben.

Wir möchten es Patienten erleichtern, in den Kontakt mit fachkompetenten Behandlern zu treten, um eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau und nach aktuellsten wissenschaftlichen Kenntnissen zu ermöglichen. Alle hier gelisteten Ärzte und Kliniken wurden daher von uns sorgfältig überprüft und hinsichtlich ihrer Kompetenz in der Behandlung von Belastungsasthma ausgewählt. Sie alle verfügen über weitreichende Erfahrung und erwarten bereits Ihren Behandlungswunsch.

Quellen: