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Bronchoskopie (Lungenspiegelung)

Eine Lungenspiegelung (Bronchoskopie) zählt zu den wichtigsten diagnostischen und therapeutischen Verfahren in der Pneumologie. Erfahren Sie mehr über Definition, Indikationen, Ablauf und Risiken oder finden Sie erfahrene Fachärzte und Kliniken für eine Bronchoskopie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz.

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Informationen zum Bereich Bronchoskopie

Was ist eine Bronchoskopie?

Eine Bronchoskopie ist eine Untersuchungs- und Behandlungsmethode, bei der man die Atemwege von innen betrachten kann. Sie wird deshalb auch „Lungen-“ oder „Atemwegsspiegelung“ genannt. Die gesamte Lunge kann jedoch nicht angeschaut werden. Der Name leitet sich von den griechischen Worten für Luftröhre (brógchos) und das Erspähen (skopia) ab.

Die Luftröhre (Trachea) beginnt unterhalb des Kehlkopfes und stellt die Verbindung der äußeren und inneren Atemwege dar. Die Lunge selbst setzt sich aus zwei Lungenflügeln zusammen, die jeweils aus Lungenlappen bestehen. Insgesamt besteht die Lunge aus einem verzweigten Netzwerk verschiedener luftleitender Abschnitte, sodass man auch vom Bronchialbaum spricht. Der eigentliche Gasaustausch findet in den feinsten Abschnitten der Lunge statt, den kleinsten Bronchien und Alveolen. Hier wird das Blut mit Sauerstoff aus der Atemluft angereichert und Kohlendioxid wird abgeatmet.

Die Lunge kann von verschiedenen Krankheitsbildern betroffen sein, die eine Bronchoskopie entweder zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken notwendig machen können.

Bei der Untersuchung wird entweder über den Mund oder die Nase ein spezielles endoskopisches Instrument, das sogenannte Bronchoskop, in die Luftröhre eingeführt. Dieses besteht aus einem Schlauch, an dessen Ende sich eine kleine Kamera und eine Lichtquelle befinden. Zudem können über einen kleinen Kanal verschiedene Instrumente wie Zangen oder Absauger eingeführt werden. Auf einem Bildschirm kann der Untersucher dann das Innere der Atemwege betrachten. Sogar ein Ultraschall ist hierüber möglich.

Wann wird eine Lungenspiegelung durchgeführt?

Die Bronchoskopie wird sowohl zur Abklärung als auch zur Therapie verschiedener Atemwegsveränderungen und -erkrankungen benutzt. Dazu gehören:

  • Abklärung bei Verdacht auf Lungenkrebs oder entzündliche Lungenerkrankungen
  • Entnahme von Proben, Spülungen
  • Entfernung von Fremdkörpern
  • Stillen von Blutungen
  • lokale Bestrahlung
  • Absaugen von Schleim
  • Intubation unter endoskopischer Sicht

Bronchoskopie Arten

Man unterscheidet bei der Atemwegsspiegelung zwischen einem flexiblen und einem starren Bronchoskop. Das starre Instrument kommt heute deutlich seltener zum Einsatz. Der Vorteil hierbei ist jedoch der weitere Durchmesser des Rohrs, der es ermöglicht, auch größere Fremdkörper zu entfernen oder optimal nach starken Blutungsquellen zu suchen. Hierfür ist allerdings eine Vollnarkose erforderlich und das Verletzungsrisiko höher.

Deshalb wird meist ein flexibles Endoskop verwendet. Dieses ist wenige Millimeter dünn und kann tiefer in die Atemwege vorgeschoben werden. Der Patient bekommt hierfür eine Betäubung des Rachens und ggf. ein Beruhigungsmedikament.

Eine spezielle Art der Bronchoskopie ist der sogenannte endobronchiale Ultraschall, kurz EBUS. Hierbei kommen spezielle Endoskope zum Einsatz, die über eine zusätzliche Ultraschallsonde verfügen. Die dabei entstehenden Bilder können ebenfalls auf einem Bildschirm betrachtet werden. Diese Technik eignet sich besonders gut, wenn Proben von Tumoren oder Lymphknoten gewonnen werden müssen.

Bronchoskopie Ablauf

Zu den Vorbereitungen für eine Bronchoskopie gehören in der Regel die Durchführung eines Röntgenbildes der Lunge sowie gegebenenfalls noch eine CT-Aufnahme. Um die Narkosefähigkeit festzustellen, werden zudem in den meisten Fällen noch ein EKG sowie eine Blutentnahme notwendig. Besonders die Blutgerinnung muss vor der Untersuchung kontrolliert werden, um das Risiko für Blutungen durch eine Probeentnahme einschätzen zu können. Blutverdünnende Medikamente sollten daher im Vorwege der Bronchoskopie abgesetzt werden. 

Vor einer Lungenspiegelung sollte der Patient nüchtern sein, um das Risiko zu minimieren, dass während der Untersuchung Mageninhalt in die Luftwege gelangt. Im Medizinischen spricht man hierbei von einer Aspiration. Auch auf das Rauchen sollte man für mehrere Stunden vor der Untersuchung verzichten, da dies ebenfalls das Aspirationsrisiko erhöhen kann.

Die Atemwege selbst sind nicht schmerzempfindlich, weshalb nur das Einführen durch Mund oder Nase unangenehm sein kann. Eine lokale Betäubung mit einem Spray kann den durch die Untersuchung provorzierten Husten- und Würgereiz im Rachen jedoch in der Regel gut unterdrücken. Auch eine sogenannte Sedierung, bei der die Patienten ein Beruhigungsmittel erhalten und so kaum etwas von der Prozedur bemerken, ist möglich. Bei der starren Endoskopie geschieht die Untersuchung in Vollnarkose. Es handelt sich also um einen schmerzfreien Eingriff.

Insgesamt dauert die Bronchoskopie meist nicht länger als 5 bis 30 Minuten, je nach Situation. Das Endoskop wird dabei bis zur vierten oder fünften Aufzweigung der Luftwege eingeführt. Nach den ggf. erfolgten therapeutischen Maßnahmen, wie Probenentnahme und Spülung, wird das Gerät wieder entfernt.

Die Patienten werden im Anschluss in den Aufwachraum gebracht, in dem sie noch für einige Zeit überwacht werden. Zudem wird ein Verzicht auf Nahrung und Trinken noch für einige Stunden nach der Untersuchung empfohlen, da sich durch die Betäubung des Rachenraums das Risiko für ein Verschlucken erhöht. Da die Bronchoskopie in der Regel ambulant durchgeführt werden kann, dürfen die Patienten noch am selben Tag wieder nach Hause entlassen werden. Gerade wenn eine Sedierung durchgeführt wurde, sollten die Patienten jedoch am Tag der Untersuchung von Angehörigen betreut werden. Auch am Straßenverkehr darf man 24 Stunden lang nicht teilnehmen.

Bronchoskopie Befund und Auswertung

Die Bronchoskopie erlaubt die genaue Untersuchung der Atemwege. Der Untersucher kann auf einem Bildschirm suspekte Stellen identifizieren und direkt eine Probe (Biopsie) entnehmen. Anschließend wird die Probe in ein Labor verschickt und dort unter dem Mikroskop untersucht. Das Ergebnis wird einige Tage später mitgeteilt und mit dem Patienten im Rahmen eines Anschlusstermins besprochen.

Auf diese Weise können Raumforderungen hinsichtlich ihrer Art unterschieden werden. Werden in der Gewebeprobe bösartige oder entzündliche Zellen gefunden, wird auf der Basis der Untersuchungsergebnisse eine entsprechende Therapie eingeleitet. Gegebenenfalls wird dann die Zusammenarbeit mit Ärzten weiterer Fachrichtungen wie der Onkologie, Inneren Medizin oder Radiologie notwendig.  

Risiken und Nachwirkungen

Sowohl durch die Narkose als auch durch die Untersuchung selbst können Komplikationen auftreten. Diese sind in der Regel selten. Es kann zu harmlosen, aber auch zu schweren Blutungen der Atemwege kommen, die wiederum endoskopisch behandelt werden müssen. Auch das Lungengewebe kann verletzt werden, wodurch ein Lungenflügel auch komplett kollabieren kann (Pneumothorax). Dabei muss dann der Spalt zwischen Rippen- und Lungenfell punktiert werden, um die eingedrungene Luft abzuleiten, damit sich die Lunge wieder entfalten kann.

Zudem kann es zu Fieber, Halsschmerzen und Verkrampfungen des Kehlkopfes kommen. Weitere mögliche Nebenwirkungen der Untersuchung sind Sauerstoffmangel, niedriger Blutdruck und Herzrhythmusstörungen. Durch eine sorgfältige Überwachung der Patienten während des Eingriffs sowie stetige Weiterentwicklung der Untersuchungstechniken können die Risiken einer Bronchoskopie jedoch meist gut kontrolliert werden.

Was kostet eine Bronchoskopie?

Wird die Bronchoskopie aufgrund einer medizinischen Indikation durchgeführt, beispielsweise zur genaueren Untersuchung von Tumoren oder zur Entfernung von Fremdkörpern, dann werden die Kosten von der zuständigen Krankenkasse übernommen. Dies gilt sowohl für gesetzlich als auch für privat krankenversicherte Patienten. 

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für die Durchführung einer Bronchoskopie?

Spezialisten für eine Lungenspiegelung sind Fachärzte für Pneumologie, sodass dieses Verfahren vornehmlich in das Fachgebiet der Lungenheilkunde fällt. Je nach Indikation für die Bronchoskopie können jedoch auch Ärzte anderer Fachrichtungen involviert sein. Im Falle einer schwierigen Intubation beispielsweise sind Fachärzte für Anästhesie die ersten Ansprechpartner. Bei der Diagnostik und Behandlung von Lungentumoren ist gegebenenfalls auch die Zusammenarbeit mit Fachärzten für Innere Medizin oder Onkologie sinnvoll. 

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Bronchoskopie überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

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