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Bypass Operation am Herzen

Sie suchen eine Klinik für eine Bypass OP oder möchten sich über den Eingriff informieren? Hier finden Sie ausschließlich erfahrene Spezialisten und Zentren in Deutschland und der Schweiz sowie ausführliche Informationen zum OP-Ablauf, Methoden, Dauer und möglichen Komplikationen.

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Informationen zum Bereich Bypass Operation

Was ist eine Bypass Operation?

Eine Bypass Operation ist eine Herzoperation, bei der verengte oder verschlossene Herzkranzgefäße durch das Einsetzen gesunder Blutgefäße überbrückt werden. Die Bypass OP ist einer der häufigsten Eingriffe zur Behandlung von Durchblutungsstörungen des Herzens. Sie wird in den fortgeschrittenen Stadien der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, Koronaren Herzkrankheit oder nach einem Herzinfarkt durchgeführt.

Wann ist ein Bypass am Herzen notwendig?

Eine Bypass Operation ist notwendig, wenn ein oder mehrere Herzkranzgefäße stark verengt oder verschlossen sind und erhebliche Durchblutungsstörungen des Herzens bestehen. Oft sind diese bereits so weit fortgeschritten, dass eine medikamentöse Behandlung oder eine Ballondilatation der verengten Gefäße nicht mehr in Frage kommen. Dann kann eine koronare Bypass OP die Durchblutung des Herzens wiederherstellen. Dadurch können die Lebenserwartung und Lebensqualität der Herzpatienten verbessert werden.

Bei 90% der operierten Patienten kommt es zur deutlichen Linderung oder zum Verschwinden der Angina Pectoris Beschwerden. Ob dem Patienten eine Bypass Operation angeboten wird, hängt allerdings auch von den Erfolgsaussichten des Eingriffs ab. Da es sich um einen belastenden Eingriff handelt, müssen Nutzen und Risiko im Vorfeld sorgfältig von den behandelnden Kardiologen und Herzchirurgen abgewägt werden. Risiken die gegen eine Bypass Operation sprechen, sind das Ausmaß der Herzschädigung, der Zustand der Gefäße und weitere Begleiterkrankungen. Das Alter des Patienten ist nicht so entscheidend wie sein Allgemeinzustand.

Wie ist der Ablauf einer Bypass OP?

Die Standard Bypass Operation wird in Vollnarkose mit Hilfe einer Herz-Lungen-Maschine durchgeführt. Als Überbrückungsgefäß wird entweder die Brustwandarterie (wegen ihrer räumlichen Nähe) oder eine Armarterie bzw. Beinvene genommen.

Zuerst öffnet der Herzchirurg den Brustkorb, gleichzeitig legt ein weiterer die Brustwandarterie frei oder entnimmt das entsprechende Gefäß am Arm oder am Bein. Die Herz-Lungen-Maschine wird angeschlossen und das Herz stillgelegt. Die Überbrückungsgefäße und die Herzkranzgefäße werden miteinander vernäht. Je nach der Anzahl der Engstellen, können mehrere Bypässe verlegt werden. Anschließend entfernt der Arzt die Herz-Lungen-Maschine und verschließt den Brustkorb.

Minimalinvasive Bypass Chirurgie

In den letzten Jahren haben sich zwei Operationstechniken entwickelt, die einen Bypass am Herzen ohne die Verwendung der Herz-Lungen-Maschine ermöglichen. Dabei werden die Bypässe am schlagenden Herzen des Patienten gesetzt. Die Verfahren nennen sich:

  • MIDCAB-Technik (Minimal Invasive Direct Coronary Artery Bypass)
  • OPCAB-Technik (Off-Pump Coronary Artery Bypass)

Bei der MIDCAB-Technik wird das Brustbein nicht eröffnet, sondern der Zugang zum Herzen über einen Schnitt zwischen den Rippen des linken Brustkorbs erreicht. Bei dieser minimalinvasiven Bypass Operation sind allerdings nur die Herzkranzgefäße der Vorderwand des Herzens erreichbar.

Bei der OPCAB-Technik erfolgt der Zugang zum Herzen durch die Durchtrennung des Brustbeins aber ohne Verwendung der Herz-Lungen-Maschine. Prinzipiell können bei diesem Verfahren auch die Herzkranzgefäße der Herzhinterwand erreicht werden. Allerdings kann es während der Operation zur Beeinträchtigung der Pumpleistung des Herzens kommen, wenn dieses aus seiner Position herausgedreht werden muss, sodass der Einsatz der Herz-Lungen-Maschine notwendig wird.

Letztendlich kann nur das Ärzteteam entscheiden welches OP-Verfahren für den Patienten das beste Operationsergebnis verspricht. Da es sich bei beiden Verfahren hohe Fähigkeiten des Operationsteams abverlangt, werden sie nur an Herzkliniken mit erfahrenen Herzchirurgen und Anästhesisten angeboten. Auch werden die Patienten sorgfältig ausgewählt. Das Wohl des Patienten und das bestmögliche Operationsergebnis stehen bei der Auswahl des Bypass-Verfahrens an erster Stelle.

Wie lange dauert eine Bypass OP und wie lang ist die Dauer des Krankenhausaufenthalts?

Eine koronare Bypass OP dauert in der Regel drei Stunden. Die Dauer der Operation hängt von der Anzahl zu setzenden Bypässen ab und vom komplikationslosen Verlauf. Nach der Operation verbringt der Patient 2 bis 3 Tage auf einer Intensivstation. In dieser Zeit wird die Gefahr eines zu niedrigen Herzschlages mit Hilfe eines Herzschrittmachers minimiert. Treten in dieser Zeit keine Komplikationen auf, wird der Patient auf eine kardiologische Normalstation verlegt, wo er noch bis zu drei Wochen überwacht wird. In der Regel wird eine Anschlussheilbehandlung in einer Rehaklinik empfohlen.

Welche Komplikationen können auftreten?

Bei der koronaren Bypass Operation handelt es sich um sicheres und seit Jahrzehnten erprobtes etabliertes Verfahren. Aber wie bei jedem operativen Eingriff können Komplikationen auftreten. Dies sind:

  • Nachblutungen
  • Plötzlicher Gefäßverschluss mit Herzinfarkt
  • Durchgangssyndrom: Hirndurchblutungsstörungen
  • Wundheilungsstörungen
  • Herzbeutelerguss
  • Pleuraerguss
  • Infektionen
  • Schmerzen

 

Wie ist die Lebenserwartung nach einer Bypass-Operation?

Die Bypass-Operation zählt zu den häufigsten Eingriffen am Herzen und kann auch bei Patienten im hohen Alter durchgeführt werden. Die Schwere der Operation und die Operationsrisiken dürfen jedoch nicht unterschätzt werden. Die Verlegung eines Bypasses ist für jeden Patienten ein sehr belastender Eingriff, nach dem der Patient mehrere Wochen geschwächt ist.

Auch können Schmerzen und Missempfindungen, wie ein Druck- oder Taubheitsgefühl bis zu 6 Monaten nach dem Eingriff normal sein. Um den Rehabilitationsprozess zu beschleunigen wird es bereits wenige Stunden nach der Operation mit der Krankengymnastik begonnen.

Für den guten Verlauf der Operation ist es entscheidend, wie vorbelastet das Herz durch vorausgegangene Infarkte ist. In zwei bis fünf Prozent der Fälle kann ein Herzinfarkt während des Eingriffes eintreten. In diesem Fall, ist es aber viel eher mit einem guten Verlauf zu rechnen, da ein solcher Herzinfarkt noch während der Operation schnell behandelt werden kann.

Für eine gute Prognose nach der Operation ist eine gesunde Lebensweise entscheidend. Viel Bewegung, gesunde Ernährung und der Verzicht auf Risikofaktoren wie Nikotin und Alkohol sind die besten Begleiter auf dem Weg zu einer langfristigen Genesung.

Welche Fachärzte und Kliniken sind Spezialisten für eine Bypass Operation in Deutschland und der Schweiz?

Wer einen Bypass benötigt, möchte für sich die beste medizinische Behandlung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für eine Bypass OP oder die besten Herzkliniken in Deutschland, Österreich oder der Schweiz?

Da diese Frage nicht objektive zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie von sich behaupten würde der Beste zu sein, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes oder einer Klinik verlassen. Je mehr Bypass Operationen ein Arzt durchführt, desto besser wird er in seinem Fachgebiet.

Somit sind Spezialisten für eine Bypass OP Herzchirurgen, die über eine langjährige Operationserfahrung im Bereich Bypass Chirurgie verfügen. Vor allem minimalinvasive Eingriffe werden nur an spezialisierten Herzzentren angeboten.

Quellen:

Herold, Gerd: Innere Medizin. Köln, Eigenverlag 2012.

Arasteh, K. ; Baenkler, H.-W. ; Bieber, C. ; et al.: Innere Medizin. Stuttgart, Georg Thieme Verlag KG 2009.

 

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