Spezialisten für Carotisstenose
10 Spezialisten gefunden
Dr. med. Brunilda Alushi, PhD, FEACVI
Innere Medizin und Kardiologie, Prävention und bildgebende Diagnostik
München
Informationen zum Bereich Carotisstenose
Definition: Was ist eine Carotisstenose?
Die Arteria carotis communis, auch Halsschlagader genannt, verläuft rechts und links seitlich am Hals und versorgt den Kopf mit Blut. Die Arteria carotis communis teilt sich an der sogenannten Carotisgabel in die Arteria carotis interna und Arteria carotis externa auf. Die externa versorgt das Gesicht, die interna versorgt das Gehirn mit Blut. Bei einer Carotisstenose handelt es sich um eine Verengung (Stenose) der Halsschlagader. Sie kann Symptome hervorrufen oder unbemerkt bleiben. Eine Stenose der Arteria carotis ist mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko vergesellschaftet
Ursachen: Wie entsteht die Halsschlagader Verengung?
Die häufigste Ursache einer Stenose der Halsschlagader ist die Atherosklerose. Die Atherosklerose ist mit Abstand die verbreitetste Form der Schädigung der Blutbahnen. In der Umgangssprache ist sie auch als Arterienverkalkung oder Arterienverhärtung bekannt. Sie liegt einer entzündlichen Reaktion der Gefäßwand zu Grunde.
Bei der Entstehung der Atherosklerose spielen viele Faktoren eine Rolle. Risikofaktoren sind unter anderem Bluthochdruck, Nikotinkonsum, Zuckerkrankheit, Bewegungsmangel oder eine Störung des Fettstoffwechsels. Männer sind im Durchschnitt früher von Atherosklerose betroffen. Insgesamt nimmt sie mit dem Alter zu.
Durch die atherosklerotisch bedingte Verengung der Arteria carotis kann es zu einer Minderdurchblutung des Gehirns kommen. Das Gehirn wird in diesem Fall nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und das betroffene Gewebe stirbt ab - ein ischämischer Schlaganfall liegt vor.
Symptome: Wie bemerkt man eine Carotisstenose?
Die meisten Verengungen der Halsschlagader sind asymptomatisch und werden durch Zufall, zum Beispiel bei Screening-Untersuchungen, entdeckt. Die Carotisstenose kann sich durch sensible oder motorische Ausfälle äußern. Diese nennt man transitorische ischämische Attacken (TIA). Diese Attacken entstehen durch eine unzureichende Durchblutung des Gehirns, die neurologische Defizite verursacht. Diese Defizite bilden sich innerhalb von 24 Stunden zurück, wobei 90% aller TIAs weniger als 60 Minuten dauern. Tun sie das nicht, spricht man von einem Schlaganfall.
Die typischen Symptome die auftreten können sind: einseitige Lähmungen von Arm und/oder Bein, Sprachstörungen, Sehstörungen, Kopfschmerzen und Schwindelattacken.
Diagnose: Wie kann eine Halsschlagader-Stenose festgestellt werden?
Die Diagnose wird normalerweise mittels Duplexsonographie (Ultraschall) gestellt. Mit ihr können die oberflächlich verlaufenden hirnversorgenden Gefäße mit einer hohen Treffsicherheit begutachtet werden. Es ist eine strahlen- und schmerzfreie Methode die Halsschlagader auf ihren Stenosegrad und ihre Beschaffenheit zu untersuchen. Zur weiteren Therapieplanung oder bei Unklarheiten werden auch Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) eingesetzt.
Therapie: Wie wird eine Carotisstenose behandelt?
Bei einer geringen Verengung der Arteria carotis sind regelmäßige Ultraschallkontrollen ausreichend. Die weitere Verengung des Gefäßes kann durch eine Veränderung des Lebensstils verlangsamt werden. Durch den Verzicht auf Zigaretten, einer Reduktion des Körpergewichts und ausreichende Bewegung kann man das Fortschreiten der Atherosklerose eindämmen.
Medikamentöse Behandlung
Das Ziel der Behandlung einer Carotisstenose ist, einen Schlaganfall zu verhindern. Durch die Gabe von Blutplättchenaggregationshemmern (z.B. Acetylsalicylsäure) kann verhindert werden, dass sich Blutgerinnsel bilden und die Gefäße verstopfen. Die richtige Einstellung von Blutdruck durch Antihypertensiva und Blutfettwerten durch Lipidsenker wirkt dem Fortschreiten der Atherosklerose entgegen.
Halsschlagader OP bei Carotisstenose
Zur Behandlung der Carotisstenose stehen die chirurgische Endarteriektomie und das endovaskuläre Stenting zur Verfügung. Die Carotis-Endarteriektomie wird in Vollnarkose durchgeführt. Der Operateur legt die verengte Halsschlagader über einen Hautschnitt am Hals frei. Dann wird das Gefäß aufgeschnitten und die Ablagerungen in der Arterie werden entfernt. Anschließend wird wieder eine korrekte Verbindung zwischen den Gefäßen hergestellt.
Das endovaskulären Stenting kann eine Alternative zur Endarteriektomie darstellen. Bei diesem Behandlungsverfahren wird ein Ballonkatheter in das betroffene Gefäß eingeführt. Dann wird das Gefäß mittels eines Ballons auf gedehnt und eine Gefäßstütze (Stent) eingesetzt. Dadurch kann die Durchblutung wieder gewährleistet werden. Wann, ob und für wen diese Eingriffe empfohlen werden, hängt von zahlreichen Faktoren ab, wie Patientenalter, Stenosegrad, Begleiterkrankungen und Geschlecht.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für eine Halsschlagader-OP?
Die Diagnose der Carotisstenose erfolgt häufig durch den Hausarzt bei einer Screeninguntersuchung. Die Diagnose kann aber auch von anderen Ärzten (z.B. Internisten) bei einer Ultraschalluntersuchung gestellt werden. Die Halsschlagader OP wird von Fachärzten für Gefäßchirurgie durchgeführt.
Da das Risiko durch eine Carotisstenose einen Schlaganfall zu erleiden stark ansteigt, sollte diese von erfahrenen Fachärzten beurteilt werden. Viele Patienten sind darum auf der Suche nach der besten Klinik in Ihrer Nähe.
Wir helfen Ihnen einen erfahrenen Spezialisten für die Operation einer Halsschlagaderverengung zu finden. Alle Fachärzte wurden auf Ihre Erfahrung und Expertise überprüft.
Quellen:
Duale Reihe, Innere Medizin; Herold, Innere Medizin 2016; Harrison, Innere Medizin
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