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Chemotherapie bei Prostatakrebs

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Informationen zum Bereich Chemotherapie bei Prostatakrebs

Wann wird eine Chemotherapie bei Prostatakrebs durchgeführt?

Zur Behandlung von Prostatakrebs können verschiedene Therapiemethoden angewendet werden. Die Chemotherapie wird entweder in Kombination mit einer Bestrahlungstherapie oder im Anschluss an eine Operation zum Entfernen des Tumors verwendet. Alternativ kann auch eine Hormontherapie zur Behandlung hinzu gezogen werden.

Wurde der Krebs bereits in einem frühen Stadium erkannt, wird in den meisten Fällen versucht, den Tumor vollständig zu entfernen. Hierbei kann zusätzlich zur Operation eine Chemo- oder Hormontherapie durchgeführt werden, um übrige Tumorzellen, die bei der OP nicht erwischt wurden, auch noch zu zerstören.

Ist der Prostatakrebs bereits fortgeschritten, oder liegen Metastasen in anderen Körperregionen vor, erfolgt meist eine Kombinationstherapie aus Bestrahlung und Chemotherapie. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn das operative Entfernen des Tumorgewebes nicht mehr möglich ist, da der Tumor in umliegende Gewebe eingewachsen ist, oder nicht alle Metastasen entfernt werden können.

Wie ist der Ablauf einer Chemotherapie bei Prostatakrebs?

Zunächst müssen Betroffene gemeinsam mit den behandelnden ÄrztInnen entscheiden, ob eine Chemotherapie für sie in Frage kommt oder nicht. Nicht jeder Krebs eignet sich für diese Behandlungsform, weshalb vor der Therapie einige Untersuchungen zum Staging des Tumors und zur Einschätzung des Behandlungsrisikos notwendig sind. In besonders weit fortgeschrittenen Erkrankungen müssen außerdem die Nebenwirkungen der Therapie mit ihrem langfristigen Nutzen gegeneinander aufgewogen werden, da hier meist nicht mehr mit einer vollständigen Heilung zu rechnen ist.

Sollte sich für eine Chemotherapie entschieden werden, wird das Medikament in der Regel in mehreren Zyklen gegeben, die mit Ruhephasen voneinander getrennt sind. Klassischerweise bedeutet das eine Therapiedauer von 4 bis 6 Zyklen, also 4 bis 6 Infusionsgaben, die jeweils etwa 3 Wochen auseinander liegen. Die Gabe der Infusion kann entweder in einer Klinik oder in speziellen urologisch-onkologischen Praxen erfolgen. Ein Krankenhausaufenthalt ist hierfür normalerweise nicht notwendig.

Nachdem alle Behandlungszyklen durchlaufen sind, wird untersucht, inwieweit die Therapie angeschlagen hat. Hierfür werden wieder einige Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren durchgeführt, damit überprüft werden kann, ob sich das Tumorgewebe zurückgebildet hat. Anschließend kann über das weitere therapeutische Vorgehen entschieden werden.

Welche Risiken bzw. Nebenwirkungen birgt eine Chemotherapie bei Prostatakrebs?

Bei den meisten Chemotherapien treten Nebenwirkungen auf. In vielen Fällen verringert die Chemotherapie die Zahl der weißen Blutkörperchen der betroffenen Personen, was sie anfälliger für Infektionen macht. Deswegen wird KrebspatientInnen während der Chemo-Zyklen auch oft geraten, Kontakte zu anderen Personen auf ihr näheres Umfeld zu begrenzen und größere Menschenmengen zu meiden. Außerdem ist eine häufige Nebenwirkung der Therapie Haarausfall. In der Regel setzt der Haarwuchs jedoch nach dem Ende der Therapie wieder ein und die Haare wachsen wie vorher nach.

Häufig können während der Gabe der Infusion oder in den Stunden danach Übelkeit und Erbrechen auftreten. Je nach Schwere der Symptome, ist dann die Gabe von Medikamenten gegen die Übelkeit notwendig. Insgesamt ist außerdem damit zu rechnen, dass die betroffenen Personen über den Zeitraum der Behandlung häufig müde sind und es ist eine allgemeine Abgeschlagenheit zu rechnen. Die Chemotherapie ist eine große Belastung für den Körper, der durch den Krebs bereits geschwächt ist. Deswegen sind auch die Ruhephasen zwischen den Infusionsgaben essentiell für die Behandlung.

Weniger häufig treten Nebenwirkungen wie Kribbeln in den Extremitäten, Veränderungen der Mundschleimhaut (z.B. mit Aphthen) oder Wassereinlagerungen auf. Auch mit allergischen Reaktionen gegen die Chemotherapie selbst muss gerechnet werden. Diese äußern sich meist durch juckende Hautausschläge.

Sollten im Rahmen der Chemotherapie Nebenwirkungen auftreten, ist es wichtig, diese zeitnah mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin abzuklären, damit dieser oder diese die Therapie anpassen kann und zusätzliche Medikamente verordnen kann. Besonders eine allergische Reaktion sollte schnellstmöglich medizinisch abgeklärt werden.

Was gilt es nach einer Chemotherapie zu beachten?

Nach einer Chemotherapie muss abgeklärt werden, wie erfolgreich die Behandlung war und was das weitere therapeutische Vorgehen sein wird. Hierzu erfolgt ein erneutes Tumor-Staging, also ein Abschätzen der Tumorgröße und möglicher Metastasierungen. Dafür sind meist mehrere Blutuntersuchungen und bildgebende Verfahren, wie ein CT oder MRT notwendig. Je nach Ergebnis kann dann entschieden werden, ob eine weitere chemotherapeutische Behandlung sinnvoll ist, oder ob der Tumor als behandlungsresistent eingestuft wird. In vielen Fällen muss auch nach einer Chemotherapie langfristig eine medikamentöse Therapie erfolgen.

Da eine Chemotherapie beim Prostatakrebs meist erst in fortgeschrittenen Stadien Anwendung findet, ist eine Heilung der Tumorerkrankung eher unwahrscheinlich. Stattdessen liegt der Fokus der Therapie darauf, das Tumorwachstum zu verlangsamen und lokal zu beschränken.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für die Chemotherapie bei Prostatakrebs?

Die Diagnose des Prostatakrebs erfolgt in der Regel durch einen Urologen oder eine Urologin, also FachärztInnen des Harntraktes und der männlichen Geschlechtsorgane. Die Chemotherapie selbst geschieht meist in Absprache mit FachärztInnen der Onkologie, also des Fachgebiets der Krebserkrankungen. Sie entscheiden darüber, welche Chemotherapie für die Betroffenen in Frage kommt und wie der genaue Therapieablauf ist. Einige UrologInnen haben außerdem Zusatzweiterbildungen für die Behandlung von Prostatakrebs und können deswegen die Chemotherapie ambulant in ihren Praxen durchführen. Sie sind auch Ansprechpartner für mögliche Nebenwirkungen und Probleme, die während der Chemo auftreten. Alternativ kann die Chemotherapie auch in einer Klinik mit allen notwendigen Fachrichtungen erfolgen, die dann zur Infusionsgabe ambulant besucht wird.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen

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Fachbeiträge

Podcast
Dr. Wilfried Stücker vom Immun-Onkologischen Zentrum Köln, IOZK

Immun-Chemotherapie Kombination: Dr. Stücker IOZK

Individuell abgestimmte Immuntherapie in Kombination mit einer Chemotherapie zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte im Körper bei Krebs.

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