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Was sind chronische Hauterkrankungen?
Unter dem Oberbegriff Hauterkrankungen werden verschiedene krankhafte Veränderungen der Haut zusammengefasst. Da unsere Haut aufgrund der großen Oberfläche das größte Organ unseres Körpers darstellt und meist die erste Barriere für Krankheitserreger bildet, sind Hauterkrankungen relativ häufig.
In der Medizin unterscheidet man stets akute von chronischen Erkrankungen. In der Regel wird eine Erkrankung dann als chronisch bezeichnet, wenn sie für einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten besteht. Je nach Krankheitsbild und Literaturquelle kann dieser Zeitraum jedoch sehr variabel sein.
Bei den chronischen Hauterkrankungen handelt es sich um eine sehr heterogene Gruppe verschiedener Krankheiten. Diese können prinzipiell am ganzen Körper und in unterschiedlichen Schweregraden auftreten. Daher werden diese Erkrankungen weiterhin in bösartig (maligne) und gutartig (benigne) unterteilt. Maligne Erkrankungen werden auch als Krebserkrankungen bezeichnet.
Welche chronischen Erkrankungen der Haut gibt es?
Da die Haut von sehr vielen chronischen Erkrankungen betroffen sein kann, soll hier der Fokus auf den häufigsten Krankheitsbildern liegen. Im Folgenden werden diese kurz erläutert.
Neurodermitis und allergische Reaktionen
Die Neurodermitis oder auch atopische Dermatitis ist eine der häufigsten chronisch-entzündlichen Erkrankungen der Haut. Sie entwickelt sich meist im Kindesalter, bessert sich dann in der Zeit der Pubertät und tritt dann wieder schubweise im Erwachsenenalter auf. Die Patienten beklagen dabei trockene, juckende Haut mit lokalen Entzündungsreaktionen (Ekzeme).
In vielen Fällen spielen bei der Neurodermitis allergische Reaktionen eine wichtige Rolle. Die Haut reagiert dabei fälschlicherweise auf bestimmte Stoffe mit einer Immunabwehr, die dann zu den Entzündungsreaktionen führt. Zu diesen Stoffen, die auch als Allergene bezeichnet werden, können beispielsweise Textilien, Schweiß oder bestimmte Hautprodukte gehören.
Hauttumore
Der Begriff Tumor bezeichnet in der Medizin im Allgemeinen eine Schwellung, in diesem Fall im Bereich der Haut. Es kann sich sowohl um gutartige als auch um bösartige Gewebswucherungen handeln. Gutartige Tumore der Haut sind beispielsweise Fettgeschwulste, sogenannte Lipome, Warzen oder Keloide.
Keloide entstehen durch eine überschießende Bildung von Bindegewebe in Folge einer gestörten Wundheilung und treten nach der Narbenbildung auf. Das Gewebe erstreckt sich dann aber häufig über die Grenzen der ursprünglichen Hautverletzung hinaus. In vielen Fällen beklagen die Patienten einen Juckreiz im Bereich der Keloide.
Krebserkrankungen der Haut
Bösartige Tumore der Haut werden als Krebs bezeichnet. Je nach dem aus welchem Gewebe sich die Krebszellen dabei entwickelt haben, unterscheidet man unter anderem Plattenepithelkarzinome, Basalzellkarzinome oder Maligne Melanome. All diese Erkrankungen rufen Veränderungen der Haut hervor, können aber potenziell auch in andere Gewebe streuen und dort Absiedelungen (Metastasen) bilden.
Aber auch Krebserkrankungen anderer Gewebe können sich im Bereich der Haut manifestieren. Hier zu nennen sind beispielsweise Lymphome oder das Kaposi-Sarkom, das im Rahmen von HIV-Infektionen auftreten kann.
Schuppenflechte (Psoriasis)
Die Psoriasis gehört zum Formenkreis der rheumatischen Erkrankungen und hat eine starke genetische Komponente. Die Haut ist dabei stellenweise stark gerötet und mit silbrig schimmernden trockenen Hautschuppungen belegt. Typische Lokalisationen sind dabei die Außenseiten der Extremitäten, Kopfhaut oder der Analbereich. In vielen Fällen sind auch die Nägel mitbetroffen.
Akne
Akne ist eine häufige Erkrankung der Talgdrüsen und der Haarfollikel. Sie äußert sich meist während der Pubertät in Form von sogenannten „Mitessern“ (Komedonen) oder Pusteln. Vorwiegend zu finden ist die Akne dort, wo besonders viele Talgdrüsen liegen, also an der Stirn, den Wangen oder am Kinn. Auch ein Auftreten außerhalb des Gesichtes ist möglich.
Was sind Ursachen für chronische Hauterkrankungen?
Die Ursachen für chronische Hauterkrankungen können sehr vielseitig sein, in den meisten Fällen führt erst das Zusammenspiel verschiedener Faktoren zur Ausprägung der Erkrankung.
Bei vielen Hauterkrankungen spielen genetische Komponenten eine entscheidende Rolle und das Krankheitsbild tritt familiär gehäuft auf. Beispielshaft sind hier das Maligne Melanom, Schuppenflechte oder Neurodermitis zu nennen. Im Falle der Neurodermitis verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit zu erkranken, wenn ein Elternteil ebenfalls betroffen ist; sind beide Eltern betroffen, dann ist sogar von einer Verdreifachung auszugehen.
Die genetische Veranlagung alleine bildet meist nur die Grundlage für die Krankheitsentstehung, in der Regel müssen dafür weitere Faktoren dazukommen. Bei diesen sogenannten Triggerfaktoren kann es sich beispielsweise um Infektionen, Medikamente, hormonelle Schwankungen oder Stress handeln.
Auch eine vermehrte Sonnenexposition kann der Haut schaden und diese auf Dauer schädigen. Menschen mit einem hellen Hauttyp haben beispielsweise ein höheres Risiko an Hautkrebs zu erkranken als Menschen mit einem dunkleren Hauttyp. Grund hierfür ist die verstärkte Neigung zu Sonnenbränden.
Wie diagnostiziert der Arzt chronische Hauterkrankungen?
Patienten mit chronischen Hauterkrankungen leiden häufig unter Juckreiz, trockener Haut und Rötungen. Meist werden dann Dermatologen zur Diagnostik aufgesucht. Diese beginnt stets mit der Erhebung der Krankheitsgeschichte und einer ausführlichen körperlichen Untersuchung.
Im Rahmen der Anamnese werden vor allem Fragen zu den aktuellen oder zurückliegenden Beschwerden und dem Krankheitsverlauf gestellt. Des Weiteren ist eine Erhebung der Familienanamnese, in der das Auftreten von Erkrankungen bei nahen Verwandten erfasst wird, Bestandteil der Diagnostik.
Anschließend folgt die körperliche Untersuchung, in der die Haut genauestens inspiziert wird. Dabei sollte stets die Haut des gesamten Körpers betrachtet werden. Durch ihren geschulten Blick können Dermatologen die verschiedenen Hauterscheinungen meist bereits ohne weiterführende Diagnostik einordnen.
Je nach Verdachtsdiagnose folgen dann weitere Untersuchungen. In einigen Fällen werden auch Proben der Hauterscheinungen entnommen und anschließend im Labor untersucht, um die endgültige Diagnose zu stellen.
Wie werden chronische Hauterkrankungen behandelt?
Da es sich bei chronischen Hauterkrankungen um eine sehr heterogene Gruppe von Erkrankungen handelt, sind auch die Behandlungsmethoden vielfältig. In der Regel sollte sich die Therapie dabei nach der Ursache richten. Da die Symptome chronischer Hauterkrankungen wie Juckreiz oder Berührungsschmerzen jedoch sehr unangenehm sein können, sollten auch symptomatische Behandlungsmethoden miteinbezogen werden. Spezielle Cremes oder Salben können den Patienten hier Linderung verschaffen.
Da chronische Hauterkrankungen oft durch eine überschießende Reaktion des Immunsystems begünstigt werden, können kortisonhaltige Präparate in der Therapie zum Einsatz kommen. Das Kortison hat dabei eine entzündungshemmende Wirkung und kann zur Besserung der Symptomatik bei Neurodermitis oder Schuppenflechte angewandt werden. Da Kortison jedoch auch immer Nebenwirkungen mit sich bringt, sollte die Indikation genauestens abgewogen und auf den übermäßigen Einsatz verzichtet werden.
In der Behandlung chronischer Hauterkrankungen kommen zudem Medikamente zum Einsatz, die nicht nur die Symptomatik lindern, sondern auch zur Ursachenbekämpfung eingesetzt werden können. Hierzu gehören beispielsweise labortechnisch hergestellte Antikörper, die verschieden Prozesse auf zellulärer Ebene beeinflussen können. Auch sogenannte Immunsuppressiva, die eine überschießende Immunreaktion hemmen, wirken auf dieser Ebene.
Im Falle von gutartigen oder bösartigen Hauttumoren sind chirurgische Maßnahmen oft das Mittel der Wahl. Die vollständige Entfernung des Tumors und die anschließende feingewebliche Untersuchung fasst oft Diagnostik und Therapie zusammen.
Die Bestrahlungstherapie kommt ebenfalls bei der Behandlung chronischer Hauterkrankungen zur Anwendung. Durch den Einsatz ionisierender Strahlung können Zellen in ihrem Wachstum gehemmt werden. Im Falle eines Keloids beispielsweise wird das überschießende Wachstum von Bindegewebszellen unterbunden.
Bei Krebserkrankungen gehört die Bestrahlung neben der chirurgischen Entfernung und der Chemotherapie zu den wichtigsten Therapieoptionen. Daher findet sie auch bei verschiedenen Hautkrebserkrankungen Verwendung, um die entarteten Krebszellen in ihrem Wachstum zu hemmen.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für die Behandlung chronischer Hauterkrankungen?
Chronische Hauterkrankungen verursachen bei den Betroffenen durch die unangenehme Symptomatik und das Erscheinungsbild der Haut in der Regel erheblichen Leidensdruck. Umso wichtiger sind die ausführliche Diagnostik und Therapie durch erfahrene Spezialisten. Oft ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Fachärzten der Dermatologie, Chirurgie, Pathologie, Onkologie und Radiologie notwendig.
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Quellen:
- Amboss, Nachschlagewerk für Mediziner.- next.amboss.com/de/article/4k03LT
- Fachgruppenspezifische, evidenzbasierte S2e-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO), Version 2.0 - www.degro.org/wp-content/uploads/2018/11/S2-Leitlinie-Strahlentherapie-gutartiger-Erkrankungen-update-2018-Endversion.pdf
- Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) - dermatologe-werden.de/fach/top-10/