Zum Hauptinhalt springen

Chronische Pankreatitis

Sie suchen einen erfahrenen Facharzt für den medizinischen Bereich Chronische Pankreatitis? Bei PRIMO MEDICO finden Sie ausschließlich Spezialisten, Kliniken und Zentren in Ihrem Fachgebiet in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

SPEZIALIST FINDEN

Spezialisten für Chronische Pankreatitis

Informationen zum Bereich Chronische Pankreatitis

Was ist chronische Pankreatitis?

Bei einer chronischen Pankreatitis handelt es sich um eine über einen längeren Zeitraum bestehende Entzündung der Bauchspeicheldrüse. In der Regel muss diese für mindestens sechs Monate bestehen, um als chronisch zu gelten.

Das Pankreas, also die Bauchspeicheldrüse, besteht aus zwei verschiedenen Anteilen, die verschiedene Funktionen erfüllen.

Der Großteil des Gewebes wird als exokrines Pankreas bezeichnet. Hier werden verschiedene Verdauungsenzyme produziert, die dann über den Pankreasgang in den Dünndarm abgegeben werden. Mit Hilfe dieser Verdauungsenzyme können dann zum Beispiel Fette aus der Nahrung besser aufgenommen werden.

Das sogenannte endokrine Pankreas produziert wichtige Hormone. Die Zellen liegen verstreut zwischen den Drüsenzellen des exokrinen Pankreas. Sie machen zwar nur einen geringen Anteil des Organvolumens aus, erfüllen aber sehr wichtige Funktionen. Die wichtigsten produzierten Hormone sind das Insulin und das Glucagon, die gemeinsam den Blutzuckerspiegel regulieren.

Da die Zellen inselartig über das Organ verteilt liegen, nennt man diese Gruppierungen auch Langerhans-Inseln.

Im Verlauf einer chronischen Pankreatitis werden sowohl die exokrine als auch die endokrine Funktion beeinträchtigt.

Ursachen: Wie entsteht chronische Pankreatitis?

Die chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse kann verschiedene Ursachen haben.

In ca. 70-80% aller Fälle ist ein chronischer Alkoholmissbrauch ursächlich für die Pankreatitis. Wie genau der Alkohol den Pankreaszellen schadet ist zwar noch ungeklärt, es hat sich aber gezeigt, dass der Konsum von Alkohol Entzündungsreaktionen im Allgemeinen hervorrufen kann. Auch die vermehrte Bildung von Bindegewebe mit begleitendem Verlust an gesunden Organzellen wird durch Alkohol begünstigt.

Beide Prozesse finden im Rahmen einer chronischen Pankreatitis statt.

In vielen Fällen wird keine erkennbare Ursache für die Entzündung gefunden. Medizinisch spricht man hier von einer idiopathischen Pankreatitis. Einige Studien konnten in diesem Zusammenhang genetische Faktoren identifizieren, deren genaue Funktion jedoch noch nicht abschließend geklärt werden konnte.

Bestimmte Stoffe können das Pankreasgewebe reizen und so die Entstehung einer Entzündung begünstigen. Dazu gehört vor allem das Nikotin, aber auch Medikamente, die über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

Weitere mögliche Ursachen für diese Erkrankung sind ein erhöhter Anteil an freien Fettsäuren oder Kalzium im Blut oder autoimmune Prozesse. Sowohl freie Fettsäuren als auch Kalzium regen die Bauchspeicheldrüse zu übermäßiger Produktion von Verdauungsenzymen an, was auf Dauer das Organgewebe schädigen kann.

Bei Autoimmunerkrankungen werden fälschlicherweise Antikörper gegen körpereigene Strukturen gebildet, die dann das Gewebe angreifen. In diesem Fall richtet sich diese Reaktion gegen die Pankreaszellen.

Symptome & Beschwerden bei einer chronischen Pankreatitis

Die chronische Pankreatitis folgt oft auf eine akute Entzündung und verursacht in nahezu allen Fällen Schmerzen. Meist kommen noch weitere Symptome hinzu.

Die spezifischen Schmerzen der chronischen Pankreatitis treten immer wiederkehrend meist für einige Stunden bis Tage im Bereich des Oberbauches auf. Diese Schmerzen werden durch Druck verstärkt und können auch gürtelförmig bis in den Rücken ausstrahlen. Erst wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist, beklagen die Patienten keine Schmerzen.

Da das Pankreas wichtige Funktionen bei der Verdauung erfüllt, macht sich eine Entzündung in diesem Bereich bemerkbar. Vor allem Fette können in der Regel nicht gut verdaut werden. Dies bewirkt, dass Schmerzen vor allem nach einer Mahlzeit auftreten.

In der Folge meiden viele Patienten das Essen, weshalb es zum Gewichtsverlust kommen dann. Des Weiteren berichten viele Betroffene über einen Blähbauch, Durchfälle und Fettstühle.

Die endokrine Pankreasfunktion, also die Produktion von Hormonen, ist meist erst dann eingeschränkt, wenn die Erkrankung schon sehr weit fortgeschritten ist. Etwa ein Drittel aller Patienten im Spätstadium der chronischen Pankreatitis entwickeln durch das fehlende Insulin einen Diabetes Mellitus.

Diagnose von chronischer Pankreatitis

An erster Stelle der Diagnostik steht die Anamnese und körperliche Untersuchung gefolgt von verschiedenen klinischen Tests und bildgebenden Verfahren.

In der Anamnese erfragt der Arzt das genaue Beschwerdebild. Hierbei ergeben sich aufgrund der Symptomatik meist erste Hinweise auf die Erkrankung. Auch das Vorliegen möglicher Risikofaktoren wie erhöhter Alkoholkonsum, Rauchen oder Erkrankungen in der Familie werden abgefragt.

Bei der Tastuntersuchung des Oberbauches fällt meist ein Druckschmerz im linken Oberbauch auf, sodass sich der Verdacht auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung erhärtet.

Der derzeit gängigste klinische Test, um eine Pankreatitis zu diagnostizieren, ist die Bestimmung der Verdauungsenzyme im Stuhl des Patienten. Vor allem wird dabei das Enzym Pankreas-Elastase-1 betrachtet.

Bildgebende Verfahren können Hinweise über das Ausmaß der Erkrankung liefern. Um mögliche Verkalkungen oder Veränderungen der Pankreasgänge zu identifizieren, kommt vor allem die klassische Sonografie (Ultraschalluntersuchung) und die Endosonografie in Frage.

In der Endosonografie wird ein sogenanntes Endoskop über den Mund direkt in das interessierende Organ, in diesem Fall das Pankreas, vorgeschoben. Das Endoskop ist ein beweglicher Schlauch, mit einer kleinen Kamera und einer Ultraschallsonde.

Meist wird eine Spezialform der Endoskopie durchgeführt, nämlich die ERCP. Die endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie erlaubt eine radiologische Begutachtung sowohl der Gallengänge als auch des Pankreas.

In einigen Fällen kommen auch Verfahren wie die Computertomographie (CT), die Magnetresonanztherapie (MRT) oder eine Genanalyse zum Einsatz.

Therapie & Behandlung chronischer Pankreatitis

Je nach Ursache der Pankreatitis kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Frage.

Strenger Verzicht auf Alkohol und Nikotin haben bei der Therapie oberste Priorität.

Konnte ein auslösender Faktor für die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung identifiziert werden, so besteht die vorrangige Therapie darin, diesen zu behandeln. Liegt beispielsweise eine Alkoholsucht vor, muss eine Entzugstherapie erfolgen, um die Beschwerden zu lindern. Ein Rauchverbot ist generell empfehlenswert, auch wenn das Nikotin nicht als alleiniger Auslöser gilt.

Des Weiteren wird eine symptomatische Therapie durchgeführt, um die ausgefallene Funktion des Pankreas zu ersetzen. Bezüglich des exokrinen Pankreas wird eine Ernährungsumstellung empfohlen und die fehlenden Verdauungsenzyme werden medikamentös zugeführt.

Ist bereits die endokrine Funktion des Pankreas beeinträchtigt, muss der Blutzuckerspiegel streng kontrolliert und das Insulin von außen zugeführt werden.

Da die Patienten in den meisten Fällen über Schmerzen im Oberbauch klagen, werden entsprechend Schmerzmittel verordnet. Können Verengungen in den Pankreasgängen festgestellt werden, so werden diese im Rahmen einer Operation aufgeweitet, was vielen Betroffenen Erleichterung verschafft.

Lebenserwartung & Prognose bei chronischer Pankreatitis

Die chronische Pankreatitis ist nicht vollständig heilbar, die Therapie kann aber die Symptome lindern und zur teilweisen Regeneration des Gewebes führen.

Studien zeigen, dass die 10-Jahres-Überlebensrate von Patienten mit chronischer Pankreatitis bei etwa 70% liegt.

Insgesamt ist die Lebenserwartung von Patienten mit chronischer Pankreatitis auch deshalb verringert, weil in den meisten Fällen verschiedene Begleiterkrankungen vorliegen, die wiederum die Lebenserwartung senken. Zudem erhöht die chronische Entzündung das Risiko für die Entstehung eines Pankreaskarzinoms.

Ernährung bei chronischer Pankreatitis

Neben einem konsequenten Verzicht auf Alkohol und Nikotin ist die Umstellung der Ernährung einer der wichtigsten Faktoren der Therapie.

Empfohlen wird dabei eine kohlenhydratreiche Ernährung mit etwa 5-7 kleineren Mahlzeiten. Je nach Restfunktion des Pankreas sollte auch der Fettanteil der Ernährung reduziert werden. Dabei sollten vor allem mittellange Fettsäuren zugeführt werden.

Um durch eine optimale Ernährung die Symptomatik der chronischen Pankreatitis zu lindern, empfiehlt es sich, eine Ernährungsberatung durchzuführen. Hier kann zunächst der individuelle Nährstoffbedarf des Patienten sowie der aktuelle Stand der Enzymproduktion ermittelt werden. Anschließend wird ein Ernährungsplan erstellt.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für chronische Pankreatitis?

Die Behandlung der chronischen Pankreatitis muss kontinuierlich und über einen langen Zeitraum erfolgen. Ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Arzt und Patient ist dafür unabdingbar.

Aus diesen Gründen möchte man als Patient von einem Spezialisten mit hoher Fachkompetenz behandelt werden.

Wir möchten Ihnen helfen, einen passenden Behandler zu finden, und haben daher alle hier vorgestellten Ärzte sorgfältig ausgewählt. Vertrauen Sie auf den Erfahrungsschatz unserer Experten und vereinbaren Sie schnell und unkompliziert einen ersten Beratungstermin.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Chronische Pankreatitis überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

Fachbeiträge

Podcast
Prof. Dr. Tobias Keck, Direktor der Klinik für Chirurgie im Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck

Bauchspeicheldrüsen-Tumor: Prof. Tobias Keck

Pankreas: Zyste, Tumor oder Neoplasie – Auch die Gutartigen, Seltenen können heikel sein! Da es keine Vorsorgeuntersuchungen gibt, ist das Auffinden…