Spezialisten für Chronische Rückenschmerzen
12 Spezialisten gefunden
Univ.-Prof. Dr. med. Michael Zimpfer, M.B.A., FIPP
Minimal-invasive & konservative Schmerztherapie
Wien
Informationen zum Bereich Chronische Rückenschmerzen
Was sind Rückenschmerzen?
Unter dem Überbegriff Rückenschmerzen werden alle Formen von Schmerz zusammengefasst, die sich im Bereich des Rückens manifestieren. Dazu zählen sowohl Schmerzen, die ihre Ursache im Bereich des Rückens selbst haben, als auch solche Schmerzen, deren Ursprung in anderen Körperregionen liegt.
Fast jeder Mensch ist in seinem Leben für eine gewisse Zeit von Rückenschmerzen betroffen. Daher sind Kreuzschmerzen einer der häufigsten Gründe, aus dem Menschen sich in einer Hausarztpraxis vorstellen. Rückenschmerzen stellen daher auch die dritthäufigste Diagnose in der Hausarztpraxis dar, weshalb diesem Thema besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.
Wo können Rückenschmerzen auftreten?
Rückenschmerzen können die gesamte Wirbelsäule betreffen. Dabei werden die Schmerzen nach den Bereichen klassifiziert, in denen sie auftreten.
Die Wirbelsäule besteht aus insgesamt fünf Abschnitten, die unterschiedlich stark beweglich sind. Den ersten Abschnitt bildet die Halswirbelsäule, die die Bewegungen unseres Kopfes ermöglicht. Darauf folgten die Brustwirbelsäule und die Lendenwirbelsäule. Die Lendenwirbelsäule ermöglicht dabei einen großen Bewegungsumfang. Sie ist neben der Halswirbelsäule der am häufigsten von Rückenschmerzen betroffene Bereich der Wirbelsäule.
Die beiden letzten Abschnitte der Wirbelsäule sind das Kreuz- und Steißbein. Hier sind die Wirbelkörper so miteinander verwachsen, dass keine Bewegung mehr möglich ist.
Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule werden als Kreuzschmerzen oder LWS-Syndrom bezeichnet.
Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule nennt man BWS-Syndrom.
Schmerzen der Halswirbelsäule bezeichnet man als HWS-Syndrom
Strahlen die Schmerzen aus dem Rücken in verschiedene andere Bereiche aus, so werden diese weiter klassifiziert. Von einer Ischialgie spricht man bei Ausstrahlung der Schmerzen in den Bereich des hinteren Oberschenkels, eine Femoralgie beschreibt eine Ausstrahlung in den vorderseitigen Oberschenkel. Auch Ausstrahlungen in die Arme können vorkommen.
Diese Einteilung beschreibt zunächst nur die Lokalisation der Schmerzen, bezüglich der Ursache der Schmerzen werden weitere Differenzierungen vorgenommen.
Welcher Arzt bei Rückenschmerzen?
Die erste Anlaufstelle bei Rückenschmerzen bildet meist der Hausarzt. Dieser erhebt eine ausführliche Anamnese zu Art und Ausprägung der Schmerzen und führt eine gründliche körperliche Untersuchung durch. Auch eine orientierende neurologische Untersuchung sollte dabei erfolgen.
Auf diese Weise verschafft sich der Hausarzt einen ersten Eindruck zum jeweiligen Beschwerdebild und überweist gegebenenfalls zu verschiedenen Fachärzten.
Sind die Schmerzen sehr stark und/oder lange andauernd, sollte man einen Orthopäden aufsuchen. Orthopäden sind durch ihre Fachqualifikation in der Lage, den Rückenschmerz weiter einzuordnen und die verschiedenen Ursachen zu identifizieren. Sie koordinieren dann meist auch weitere fachärztliche Abklärungen.
Finden sich neurologische Ausfallserscheinungen wie beispielsweise Lähmungen oder Taubheit, sollte schnellstmöglich ein Neurologe oder Neurochirurg aufgesucht werden. Dieser kann eventuell bestehende Nervenschädigungen diagnostizieren und therapieren.
Des Weiteren müssen auch Erkrankungen der Nieren- und Gallenwege wie Steine oder Entzündungen als mögliche Ursache ausgeschlossen werden. In diesem Fall wird eine Vorstellung bei einem Internisten angeraten.
Dabei ist es wichtig, dass der Hausarzt die Schmerzursache richtig beurteilt und den Patienten zum richtigen Facharzt schickt.
Hilfe bei chronischen Rückenschmerzen kann auch bei Ärzten ersucht werden, die eine Zusatzausbildung zu einem Schmerztherapeuten absolviert haben. Schmerztherapeuten wenden dabei die unterschiedlichsten Verfahren an, um die Schmerzen akut oder langfristig zu behandeln. In einigen Fällen kann auch eine Psychotherapie dabei helfen, den Umgang mit dem chronischen Schmerz zu erlernen.
Rückenschmerz Ursachen und Arten
Das Spektrum der Erkrankungen, die Rückenschmerzen verursachen können, ist groß. Medizinisch werden sie unter verschiedenen Gesichtspunkten klassifiziert. Diese Unterteilung kann zum einen nach der Ursache erfolgen, zum anderen auch nach dem zeitlichen Verlauf in akuten und chronischen Rückenschmerz.
Spezifische Rückenschmerzen
Spezifische Rückenschmerzen sind die Schmerzen, bei denen man als Ursache eine bestimmte Erkrankung identifizieren kann. Bei diesen Erkrankungen kann es sich beispielswiese um funktionelle oder strukturelle Veränderungen der Wirbelsäule handeln.
Handelt es sich um funktionelle Beschwerden der Wirbelsäule, dann ist meist die Muskulatur betroffen und es liegen beispielweise muskuläres Dysbalancen oder Verkürzungen vor. Diese können oftmals mittels Physiotherapie behandelt werden.
Strukturelle Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule sind auf Veränderungen der Wirbelsäule selbst zurückzuführen. Mögliche Ursachen sind Bandscheibenvorfälle, Verengungen des Wirbelsäulenkanals (Spinalkanalstenose) sowie rheumatisch entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen und Fehlbildungen (Skoliose, Kyphose).
Zudem können entzündliche Erkrankungen, Knochenbrüche oder Absiedelungen von Krebs (Metastasen) im Bereich des Rückens spezifische Schmerzen im Rücken bedingen.
Die Therapie und Prognose ist hier abhängig von der jeweiligen Grunderkrankung.
Nicht spezifische Rückenschmerzen (Lumbago)
Bei nicht spezifischen Rückenschmerzen kann im Gegensatz zu den spezifischen Rückenschmerzen keine Erkrankung als genaue Ursache der Schmerzen identifiziert werden. Man spricht in diesem Zusammenhang häufig von Lumbago oder Hexenschuss, was zunächst vor allem einen akut einsetzenden Rückenschmerz ohne bekannte Ursache bezeichnet.
Dabei treten keine neurologischen Defizite wie Lähmungen, Spastiken oder Gefühlsstörungen auf. Die Spontanheilungsrate der nicht spezifischen Rückenschmerzen ist dabei hoch, allerdings ist häufig mit Rückfällen zu rechnen.
Aufgrund der unbekannten Ursache der Schmerzen ist hier eine rein symptomatische Therapie indiziert. Das Behandlungsspektrum ist dabei sehr vielfältig und es kommen verschiedene Verfahren wie Schmerztherapie, Bewegungstherapie oder Entspannungsübungen zum Einsatz.
Radikuläre Rückenschmerzen
Radix kommt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie Wurzel. Radikuläre Schmerzen lassen sich auf Erkrankungen oder Reizzustände von Nervenwurzeln zurückführen. Die Schmerzen breiten sich dabei entlang bestimmter Nerven aus, wobei es sich meist um Kreuzschmerzen mit Ausstrahlung handelt. Im Falle der Femoralgie breitet sich der Schmerz entlang des Nervus femoralis aus, im Falle der Ischialgie entlang des Nervus ischiadicus.
In vielen Fällen kann dabei der Beinschmerz schlimmer als der Rückenschmerz sein.
Davon abzugrenzen sind pseudoradikuläre Schmerzen, bei denen die Nervenwurzeln zwar intakt sind, es jedoch zeitweise zu Ausstrahlung in die Arme oder Beine kommt. Mögliche Ursachen sind degenerative Veränderungen der Facettengelenke der Wirbelsäule oder Blockierungen des Iliosakralgelenkes.
Für die radikulären Rückenschmerzen ist typisch, dass sie lange andauern. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer Chronifizierung.
Extravertebrale Rückenschmerzen
Extravertebrale Rückenschmerzen werden durch Störungen oder Erkrankungen von Strukturen erzeugt, die primär nichts mit dem Rücken zu tun haben. So können beispielsweise Nierensteine Rückenschmerzen verursachen, wenn sie die ableitenden Harnwege blockieren (Urolithiasis). Ein Riss in der Hauptschlagader (Aortendissektion) kann auch zu Rückenschmerzen führen. Die Prognose ist dabei abhängig von der Grunderkrankung. Ist die Grunderkrankung gut zu behandeln, verbessert sich auch die Prognose für die Rückenschmerzen.
Chronische Rückenschmerzen
Wann spricht man von chronischen Rückenschmerzen?
Definitionsgemäß spricht man von chronischen Rückenschmerzen, wenn diese über einen Zeitraum von mindestens 12 Wochen anhalten. In diesem Zeitraum können die Schmerzen entweder dauerhaft oder immer wiederkehrend vorhanden sein. Bestehen die Schmerzen für einen kürzeren Zeitraum, so handelt es sich um akute Rückenschmerzen.
Im klinischen Alltag wird die Bezeichnung chronische Rückenschmerzen jedoch häufig auch dann verwendet, wenn die Rückenschmerzen kürzer als 12 Wochen bestehen. Einige Ärzte sprechen auch schon bei einer acht-wöchigen Schmerzperiode von chronischen Rückenschmerzen.
Entstehen die Schmerzen erneut nach einer beschwerdefreien Zeit von sechs Monaten, spricht man von rezidivierenden Rückenschmerzen. Zu den chronischen Rückenschmerzen werden auch die radikulären Rückenschmerzen gezählt.
Ursachen von chronischen Rückenschmerzen
Bei chronischen Rückenschmerzen handelt es sich meist um spezifische, seltener auch um unspezifische Rückenschmerzen, bei denen keine körperliche Ursache identifiziert werden kann.
Spezifische Rückenschmerzen, die chronifizieren, können auf vielfältige Erkrankungen zurückzuführen sein.
Arthrose
Degenerative Erkrankungen bilden einige der häufigsten Ursachen für Schmerzen. Verschleißerscheinungen können dabei auch im Bereich der Wirbelsäule auftreten. Es können beispielsweise die kleinen Wirbelgelenke betroffen sein, die man medizinisch auch als Facettengelenke bezeichnet. Des Weiteren kann auch der Spinalkanal im Rahmen einer sogenannten Spinalkanalstenose oder die Nervenaustrittslöcher im Rahmen einer Neuroforamenstenose eingeengt sein. Dies führt meist zu Schmerzen beim Gehen mit Ausstrahlung in die Beine.
Rheumatische Erkrankungen
Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis sind eine sehr heterogene Krankheitsgruppe, die sich in verschiedenen Ausprägungen und Formen manifestiert. Eine rheumatoide Arthritis, sogenanntes Gelenkrheuma, kann dabei unter anderem auch die Gelenke der Wirbelsäule betreffen. Die Beweglichkeit der Wirbelsäule als ganzes und der einzelnen Wirbelkörper gegeneinander kann dabei stark eingeschränkt sein und Schmerzen verursachen.
Osteoporose
Bei Osteoporose handelt es sich um eine systemische Erkrankung, bei der die Knochenmasse abnimmt und die Knochen daher anfälliger für Brüche sind. Wie alle knöchernen Strukturen kann dabei auch die Wirbelsäule betroffen sein. Die Erkrankung tritt dabei vor allem bei Frauen nach der Menopause auf, da sich in dieser Phase der Hormonhaushalt umstellt. Es kann dann vermehrt zu Einbrüchen der Wirbelkörper kommen, was bei den Betroffenen zu erheblichen Rückenschmerzen und Einschränkungen führen kann.
Psychische Ursachen
Von somatischen, also körperlichen Ursachen von Rückenschmerzen lassen sich die psychischen Ursachen abgrenzen. In diesem Falle manifestieren sich psychische Beschwerden wie Depressionen oder zurückliegende Traumata in körperlichen Symptomen. Hierbei kann auch der Rücken betroffen sein.
In vielen Fällen erleben die Patienten dabei eine Art Teufelskreis aus Rückenschmerzen, einer dadurch vermehrten Schonhaltung und wiederum daraus resultierenden zunehmenden Rückenschmerzen.
Als Therapie kommt meist eine Kombination aus einer psychologischen Behandlung und moderater Bewegung in Frage.
Weitere Ursachen von chronischen Rückenschmerzen können angeborene Fehlstellungen der Wirbelsäule oder Erkrankungen sein, deren Ursprung außerhalb der Wirbelsäule selbst liegt. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Absiedelung von Krebszellen in den Bereich der Wirbelsäule handeln.
Diagnose und Therapie chronischer Rückenschmerzen
Die Diagnostik der chronischen Rückenschmerzen erfolgt meist durch einen Orthopäden. Auf eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung folgen dann je nach Verdachtsdiagnose verschiedene weitere diagnostische Verfahren.
Aufgrund der langen Persistenz der Beschwerden durchlaufen die Patienten in den meisten Fällen dabei mehrere fachärztliche Vorstellungen.
In vielen Fällen erfolgt im Rahmen der Suche nach einer Ursache eine radiologische Abklärung der Rückenschmerzen. Röntgenaufnahmen bieten dabei einen guten Überblick über knöcherne Strukturen. Um die umgebenden Strukturen der Wirbelsäule wie Bänder und Bindegewebe besser darstellen zu können, wird in vielen Fällen eine MRT-Untersuchung veranlasst. Die Abklärung einer möglichen Nervenschädigung wird meist durch einen Neurologen oder Neurochirurgen durchgeführt.
Die Therapie der Rückenschmerzen richtet sich immer nach der Ursache der Beschwerden. Handelt es sich um spezifische Rückenschmerzen, so folgt eine Therapie der Grunderkrankung. Im Falle von muskulären Dysbalancen kann dies beispielsweise eine Physiotherapie sein, bei strukturellen Veränderungen wie Bandscheibenvorfällen kann gegebenenfalls auch eine operative Versorgung indiziert sein.
Kann keine genaue Ursache identifiziert werden und es handelt sich um unspezifische Rückenschmerzen, so kann eventuell eine Psychotherapie hilfreich sein, um den auslösenden Faktoren der Schmerzen auf den Grund zu gehen. Auch eine begleitende Schmerztherapie kann Betroffenen dann in vielen Fällen helfen.
Die jeweiligen Therapieoptionen der chronischen Rückenschmerzen sollten in jedem Fall individuell angepasst und immer gemeinsam zwischen Arzt und Patient besprochen werden.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für chronische Rückenschmerzen?
Patienten, die unter chronischen Rückenschmerzen leiden, berichten meist von einer langwierigen Odyssee auf der Suche nach einem Arzt, der die Ursachen der Beschwerden identifizieren und lindern kann.
Alle hier vorgestellten Ärzte wurden von uns hinsichtlich ihrer Fachqualifikation überprüft und verfügen allesamt über weitreichende Erfahrung in der Behandlung von chronischen Rückenschmerzen.
Wir möchten Ihnen den Zugang zu einer exzellenten medizinischen Versorgung ermöglichen und bieten Ihnen die Möglichkeit, schnell und unkompliziert einen ersten Termin mit einem unserer Spezialisten zu vereinbaren.
Quellen:
- Duale Reihe, Thieme Verlag: Allgemeinmedizin
- Wikipedia: Rückenschmerzen
- „Orthopädie“, Krämer/Grifka, Springer-Verlag, 2005, 7. Auflage
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