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Darmpolypen

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Informationen zum Bereich Darmpolypen

Was sind Darmpolypen?

Als Darmpolypen bezeichnet man Wucherungen der Schleimhaut im Darm. Sie entspringen der Darmwand und ragen dann in das Darminnere hinein. Dabei können sie in unterschiedlichen Formen und Größen auftreten, wie z.B. pilzförmig mit einem schmalen Stiel oder flach und mit breitem Stiel.

Sie können sich im gesamten Dick- und Mastdarm ausbilden, jedoch befinden sich mehr als 50% der Polypen im Bereich des Rektums. Diese Zellwucherungen sind vorerst gutartig, stellen aber die häufigste Vorstufe von Darmkrebs dar. Die Schleimhautzellen können mit der Zeit entarten und sich so in bösartige Tumore verwandeln.

Welche Arten von Darmpolypen gibt es?

Der Begriff des Polypen beschreibt allgemein Schleimhautvorwölbungen in das Darmlumen. Diese Schleimhautwucherungen können weiter unterschieden werden in neoplastische und nicht-neoplastische Darmpolypen. Von einer Neoplasie spricht man in der Medizin bei einer krankhaften, autonomen Vermehrung von Körperzellen.

Nicht-neoplastische Darmpolypen können beispielsweise entzündlich bedingt sein. Sie treten unter anderem bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn auf. Auch angeborene, gutartige Polypen, sogenannte Hamartome, werden zu den nicht-neoplastischen Darmpolypen gezählt.

Die mit Abstand häufigsten neoplastischen Darmpolypen sind Adenome. Es handelt sich dabei um Gewebstumore, die zwar gutartig sind, jedoch entarten können. Etwa 70-80% der Kolorektalen Karzinome entstehen auf dem Boden von Adenomen.

Weiterhin lassen sich Polypen hinsichtlich ihrer Form unterscheiden. Gestielte Polypen kommen am häufigsten vor, das größte Entartungsrisiko besteht allerdings bei sogenannten villösen Polypen. Diese sind eher breitflächig und wachsen ähnlich wie ein kleiner Rasen.

Wie entstehen Darmpolypen und wie schnell wachsen sie?

Für die Entstehung der Darmpolypen gibt es verschiedene Risikofaktoren. Zum einen können erbliche Veranlagungen zur Ausbildung der Polypen führen. Es gibt mehrere Erbkrankheiten, die mit einem erhöhten Polypen- und damit auch Darmkrebsrisiko einhergehen. Hierunter fällt beispielsweise die Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP). Bei dieser erblichen Erkrankung treten Polypen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit auf, sodass teilweise mehr als 100 Polypen im gesamten Gastrointestinaltrakt auftreten.

Zum anderen spielt auch die Ernährungsweise eine Rolle. Bei einer fett- und zuckerreichen Ernährung, wie sie häufig in unserer westlichen Kultur gelebt wird, vor allem in Kombination mit Alkohol- und Nikotingenuss, ist das Risiko für Darmpolypen erhöht. Darüber hinaus sind auch Menschen im höheren Lebensalter häufiger betroffen als Jüngere. Da die Darmpolypen mit ca. 1 mm pro Jahr eher langsam wachsen, bleiben sie anfangs vorwiegend unbemerkt.

Welche Symptome treten bei Darmpolypen auf?

In den allermeisten Fällen verursachen die Darmpolypen keinerlei Symptome, weshalb sie oft erst im Rahmen einer Vorsorge-Koloskopie entdeckt werden. Kleinere Polypen sind zumeist symptomlos, wohingegen größere Polypen eher Beschwerden verursachen können.

Die Polypen können dabei beispielsweise Symptome wie schleimige oder blutige Stuhlgänge hervorrufen. Einige Betroffene berichten zudem von Stuhlunregelmäßigkeiten wie Verstopfungen oder Durchfall (Diarrhoe).

Wie werden Darmpolypen festgestellt?

Meist werden Darmpolypen als Zufallsbefund während einer Darmspiegelung (Koloskopie) entdeckt, da vor allem die kleinen Polypen selten Beschwerden verursachen. Bei einer Koloskopie wird ein flexibles Instrument, das sogenannte Endoskop, von rektal in den Darm eingeführt. Das Endoskop besitzt an seinem Ende eine Kamera, eine Lichtquelle sowie einen Arbeitskanal, über den Instrumente wie Zangen eingeführt werden können. So kann die gesamte Darmschleimhaut genauestens inspiziert und Gewebeproben entnommen werden.

Es ist sehr wichtig, dass die Darmpolypen frühzeitig erkannt und behandelt werden, damit nicht die Möglichkeit besteht, dass sich die Polypen zu einem bösartigen Tumor weiterentwickeln können.

Wie werden Darmpolypen behandelt?

Darmpolypen, die beispielsweise im Rahmen einer Koloskopie entdeckt werden, sollten entnommen und anschließend feingeweblich untersucht werden. Hierbei sollten die Polypen im Ganzen entfernt werden. In der histologischen Untersuchung kann dann zwischen den verschiedenen Formen von Polypen unterschieden werden, wichtig ist vor allem eine Aussage dazu, ob die Polypen gut- oder bösartig sind.

Aufgrund des erhöhten Entartungsrisikos der Gewebe besteht die Therapie in jedem Fall in der vollständigen Entfernung der Polypen.

Darmpolypen OP

Häufig werden die Polypen direkt nach der Entdeckung noch während der Darmspiegelung entfernt. Bei der sogenannten „Polypektomie“ wird eine Drahtschlinge, die mit dem Endoskop in den Darm geleitet wird, um den Stiel des Polypen gelegt und anschließend zugezogen. Da die Schlinge durch Strom erhitzt wird, werden sowohl der Polyp von der Darmwand abgetrennt als auch die umliegenden Blutgefäße sofort verschlossen, sodass das Risiko einer Blutung minimiert wird.

Ist die Entfernung während der Koloskopie nicht möglich, da der Polyp z.B. zu groß ist, so wird eine Operation am Darm durchgeführt. Dies geschieht meist laparoskopisch, das heißt, dass mithilfe kleiner Bauchschnitte lange Operationsinstrumente in die Bauchhöhle eingeführt werden, sodass kein großer Bauchschnitt nötig ist und sich das Komplikationsrisiko verringert. Ziel dieser Operation ist es, den Bereich des Darms zu entfernen, der die Polypen in sich trägt und im Anschluss dafür zu sorgen, dass der Darm wieder durchgängig ist. Nach Entnahme der Polypen wird dieses Gewebe histologisch, also unter dem Mikroskop, untersucht.

Nachsorge und Ernährung

Die Nachsorge und regelmäßige Kontrolle nach einer Darmpolypen-Entfernung sind sehr wichtig, da Patienten, die einmal Polypen ausgebildet haben, dazu neigen, wiederholt Polypen zu entwickeln. Die Nachsorge geschieht auch in Form einer Darmspiegelung und sollte je nachdem, ob schon Zellen der entfernten Polypen entartet sind, in einem bestimmten Zeitraum passieren.

Haben sich erste Zellen der Polypen bereits in Bösartige weiterentwickelt, so wird empfohlen, nach etwa sechs Monaten die erste Kontrolle durchzuführen. Waren die Polypen rein gutartig, so ist eine Kontroll-Darmspiegelung nach ca. drei bis fünf Jahren sinnvoll.

Um das Risiko der Entwicklung neuer Polypen bzw. der Entartung zu Darmkrebs zu senken, gibt es Ernährungsempfehlungen der DGE („Deutsche Gesellschaft für Ernährung“). Es wird empfohlen, viel Obst und Gemüse zu sich zu nehmen und im Gegenzug die Aufnahme von rotem und verarbeitetem Fleisch zu reduzieren. Auch soll eine ballaststoffreiche Ernährung, die vor allem durch den Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln erreicht wird, angestrebt werden.

Wie kann man Darmpolypen vorbeugen?

Da die genetische Veranlagung zur Ausbildung von Polypen häufig eine wichtige Rolle spielt, gestaltet es sich hier sehr schwierig, den Polypen vorzubeugen. Weil jedoch auch der Lebensstil Einfluss auf die Darmgesundheit nimmt, kann sich die Vermeidung bestimmter Risikofaktoren positiv auswirken.

Empfohlen wird hier vor allem eine gesunde Lebensweise gemäß den oben genannten Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Zudem sollte eine regelmäßige körperliche Aktivität zur Vermeidung von Übergewicht erfolgen. Darüber hinaus sollte der persönliche Alkohol- und Nikotinkonsum limitiert werden, um das Krebsrisiko zu senken.

Um etwaige Darmpolypen frühestmöglich entdecken und behandeln zu können, sollten Angebote zur Darmkrebsvorsorge wahrgenommen werden. Hierbei werden je nach potenziellem Risiko für die Entwicklung von Darmkrebs verschiedene Vorsorgeleistungen angeboten. Dazu gehört beispielsweise die Untersuchung des Stuhls auf nicht-sichtbares (okkultes) Blut oder die Durchführung einer Vorsorge-Koloskopie. Patienten ohne erhöhtes Risiko wird die Koloskopie ab dem 50. (bei Männern) bzw. dem 55. Lebensjahr (bei Frauen) angeboten. Bei einem vermehrten familiären Auftreten von Polypen oder Darmkrebs werden eine frühere Koloskopie und gegebenenfalls auch eine genetische Beratung empfohlen.

Welche Ärzte und Klinken sind Spezialisten für die Diagnose und Therapie von Darmpolypen?

Spezialisten für die Erkrankungen des Magen-Darmtraktes sind zum einen Fachärzte für Gastroenterologie. Diese führen u.a. diejenigen Untersuchungen durch, bei denen Polypen entdeckt werden. Zum anderen ist auch die Viszeralchirurgie als spezialisierte Fachabteilung zu nennen. Sie beschäftigt sich dann mit der Therapie der Darmpolypen, wenn eine Operation notwendig ist.

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Quellen:

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