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Daumensattelgelenkarthrose (Rhizarthrose)

Sie suchen Informationen zur Arthrose des Daumensattelgelenks und Spezialisten für die Behandlung oder Operation? Hier finden Sie ausschließlich erfahrene Fachärzte und Kliniken in Deutschland, Schweiz oder Österreich für die Diagnose und Therapie einer Rhizarthrose. Informieren Sie sich über Symptome, Anzeichen, Diagnose und Operation und kontaktieren Sie unsere Spezialisten für Handchirurgie.

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Informationen zum Bereich Daumensattelgelenkarthrose

Was ist eine Rhizarthrose?

Die Rhizarthrose bezeichnet eine Arthrose des Daumensattels und leitet sich vom Griechischen Rhiza, also der Wurzel, ab. Das Daumensattelgelenk ist das Gelenk zwischen dem ersten Mittelhandknochen (Daumen-Mittelhandknochen) und dem Großen Vieleckbein (Os trapezium), das so aussieht, wie ein Sattel und daher auch seinen Namen hat. Dieser Daumensattel ist eine wichtige Grundlage für den vollen Bewegungsumfang des Daumens.

Generell betrifft die Fingerarthrose weitaus mehr Frauen als Männer, wobei die mittlere Belastung der Finger ein prädisponierender Faktor für die Ausbildung einer Arthrose darstellt als schwere Arbeit, die Finger und Hände betrifft. Eine Arthrose des Daumensattelgelenks tritt hierbei oft bei beiden Händen gleichzeitig auf. Die Arthrose der Finger- und Handgelenke tritt im Vergleich zu den Arthrosen der großen Gelenke eher selten auf, wird aber dennoch im medizinischen Alltag zunehmends beobachtet.

Allein mit über 25 Knochen, die sich im Handgelenk befinden, wird deutlich, welch komplexes Zusammenspiel sich hier abspielt, dessen Wertschätzung der Mensch meist erst nach Störung schätzt. Die häufigste Arthrose der Hand ist nicht zuletzt auch die Daumensattelarthrose.

Eine Arthrose der Finger beginnt meist schleichend, durch Überbelastung während der Arbeit oder beim Sport beziehungsweise bei Alltagstätigkeiten. Hier kommt es zunächst zu einem Knorpelschaden, der dazu führt, dass das Gelenk durch eine Flüssigkeitsansammlung schmerzhaft anschwillt. Verschlechtert sich in diesem Zustand der Knorpelschaden, so kommt es zum Abrieb des Knorpels. Der Körper reagiert mit entzündlichen Reaktionen, die Bänder und Gelenkkapsel betreffen. Im späten Stadium sieht man im Röntgenbild dann schon gewisse Deformitäten.

Die Differentialdiagnose ist bei der Rhizarthrose sehr wichtig, denn die Symptome können mit den folgenden Erkrankungen verwechselt werden:

  • Gicht oder Arthritis
  • Daumensattelzysten
  • Tendovaginitis des Daumensattels
  • Arthrosen der Sesambeine
  • Pseudarthrosen infolge von Knochenbrüchen

 

Symptome einer Daumensattelarthrose

Die Symptome einer Rhizarthrose können sehr vielfältig sein und sind meist auch mit anderen Erkrankungen vergesellschaftet. Nur der erfahrene Facharzt kann daher die passende Differentialdiagnose stellen und die Symptome zuordnen.

Das Problem der Rhizarthrose ist, dass in einem eher späten Stadium die Beschwerden zutage treten, oft im Bereich des Daumenballens. Diese Beschwerden äußern sich meist in Form von Griffschmerzen beim Heben oder Halten eines Gegenstandes. Darüber hinaus können auch Beschwerden bei Drehbewegungen auftreten, so zum Beispiel kann der Versuch eine Flasche zu öffnen sehr schmerzhaft enden.

Viele Patienten berichten auch über eine Instabilität und ein “wackeliges” Gefühl im Daumen, das daraus resultiert, dass der Knorpel weitgehend abgenutzt ist und kein richtiges Gleiten des Daumensattelgelenkes mehr möglich ist, weil der Daumen nicht mehr zentral im Sattelgelenk sitzt. Die Beweglichkeit des Daumens an sich ist aber oft nicht beeinträchtigt. Frauen sind zehnmal häufiger betroffen von der Rhizarthrose als Männer, wobei der Erkrankungsgipfel zwischen 50 und 60 Jahren liegt, weshalb man auch neben der mechanischen Überbelastung eine Wechselwirkung mit der weiblichen Menopause diskutiert, die anscheinend in einer hormonell bedingten Erschlaffung des Daumensattelgelenks resultiert und so zur Rhizarthrose führt.

Die Daumensattelarthrose wird in vier Stadien eingeteilt:

  • Stadium I: Normale Gelenkkontur und eventuell Flüssigkeitsansammlung aufgrund lokaler entzündlicher Vorgänge.
  • Stadium II: Verschmälerter Gelenkspalt mit Knochenauswucherungen kleiner als 2 mm
  • Stadium III: Osteophyten größer als 2 mm, Zysten und/oder Sklerosen unterhalb des Gelenks, nahezu kein Gelenkspalt mehr, Gelenkfehlstellung wird sichtbar
  • Stadium IV: Daumensattelgelenk komplett zerstört, sklerotische Umbauvorgänge werden sichtbar.

Die Gelenkdeformation ist im späten Stadium im Vordergrund und resultiert in einer verminderten Greifbewegung, auch die Daumenkoordination nimmt stetig ab. Im Endstadium der Rhizarthrose steht der Daumen nicht mehr zentral im Daumensattel und ist daher absolut nicht mehr belastbar.

Wie wird eine Rhizarthrose diagnostiziert?

Wie üblich wird der Arzt seinen Patienten erst anamnestisch befragen, wie seine Vorgeschichte ist. Meist erzählt der Patient in diesem Gespräch schon von den typischen Symptomen einer Rhizarthrose: Koordinationsstörungen, Beschwerden und Kraftverlust bei Dreh- und Hebebewegungen. Da es auch eine Reihe an systemischen Erkrankungen gibt, die Schmerzen in den Gelenken hervorrufen können, kann der Arzt auch das Blut oder den Harnsäurestoffwechsel untersuchen, um eine Gicht oder einen Diabetes Mellitus ausschließen zu können.

Um die Differentialdiagnose der Daumensattelgelenkarthrose zu sichern, kann der Orthopäde sich auf folgende Punkte berufen:

  • Stoffwechselerkrankungen können ausgeschlossen werden
  • Der Grind-Test ist positiv (Der Orthopäde hält die Hand fest und bewegt den Daumen in seinem Gelenk, sind hier verschiedene Knirschgeräusche zu hören, ist der Test positiv und eine Rhizarthrose sehr wahrscheinlich)
  • Das Daumensattelgelenk steht schief
  • Es sind Knochenanbauten (Osteophyten) vorhanden
  • Kraftverlust bei Hebe- und Drehbewegungen
  • Familiäre Häufung
  • Im Röntgen ein verschmälerter (oder gar kein) Gelenkspalt zu sehen
  • Verminderte Adduktionsbewegungen des Daumens

Gerade die Osteophyten kann der Arzt schon durch Tasten erahnen, die Fehlstellung des Daumensattels ist meist schon durch Blickdiagnose gesichert. Auch wenn die klinische Untersuchung sehr eindeutig erscheint, so sichert der Arzt die Diagnose stets durch ein Röntgenbild ab.

Rhizarthrose Therapie und Operation

Die Therapie einer Daumensattelarthrose kann konservativ, aber auch chirurgisch erfolgen. Einerseits kann man sich der physikalischen Therapie bedienen, denn Kälte- oder Wärmereize scheinen einen entzündungshemmenden Effekt auf die Rhizarthrose zu haben. Befindet sich die Rhizarthrose noch in einem recht frühen Stadium, kann man die Entzündungsreaktionen auch mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSARs, beispielsweise Diclofenac) bekämpfen. Eine Langzeitbehandlung mit diesen Medikamenten ist allerdings aufgrund der Nebenwirkungen auf den Gastrointestinaltrakt nicht möglich.

Bestehen akute Beschwerden, so kann man auch auf ein Lokalanästhetikum zurückgreifen. Um den Effekt zu steigern, kann man dem LA auch Cortison zusetzen, allerdings ist auch hier eine Langzeittherapie aufgrund der Nebenwirkungen des Cortisons auf das Gewebe nicht möglich. Generell gilt, dass stets eine kausale Therapie und keine symptomatische Therapie angestrebt werden sollte. Bestehen Schmerzen im Gelenk und ist die Griffstärke vermindert, kann man sich auch mit einer Orthese, also einer Daumengelenkschiene, Abhilfe schaffen. Diese konservativen Therapieansätze gelten allerdings nur für eine Rhizarthrose im frühen Stadium. Für alle weiteren Stadien wird eine Operation unumgänglich.

Die klassische und weit verbreitete OP ist die Operation nach EPPING. Darüber Hinaus gibt es auch spezielle Daumengelenksprothesen. Auch kann man eine Trapeziumresektion mit einer Suspensionsplastik oder eine Versteifung des Daumensattelgelenkes durchführen, um die Beschwerden zu lindern.

Quellen:

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