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Wie kann Demenz festgestellt werden?

Degenerative Prozesse unserer Nervenzellen im Gehirn sind grundsätzlich eine normale Alterserscheinung. Schreitet die daraus resultierende kognitive Beeinträchtigung schneller voran als gewöhnlich, spricht man von Demenz. Hinter diesem, doch sehr allgemeinen, Oberbegriff verbergen sich jedoch verschiedene Ausprägungen der Geistesabwesenheit, die auf mannigfache Ursachen zurückzuführen sind. Da verschiedene Auslöser unterschiedlicher Behandlung bedürfen ist eine Differentialdiagnostik unerlässlich.

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Durch eine frühzeitige fachmännische Diagnose der fortschreitenden kognitiven Beeinträchtigungen, sind angewendete Therapieformen bei Demenz häufig zielgerichteter und folglich effektiver um dem Patienten einen Erhalt an Lebensqualität zu gewähren.

Welche Demenztests gibt es?

Mittels normierter Fragebögen wie dem DemTect oder dem MiniMentalStatusTest, sowie der einfachen Aufgabenstellung, eine Uhr zu zeichnen (Uhrentest), lässt sich primär das Ausmass der kognitiven Beeinträchtigung erheben. Derartige Testverfahren dienen allerdings nur als Screening-Untersuchungen, die ohne grossen Aufwand Orientierung schaffen, ob weiterführende Diagnostik notwendig ist.

Um ein möglichst objektives Bild der Lebenssituation des Betroffenen zu zeichnen, werden neben einer ausführlichen Befragung des Patienten zu seiner Biographie und aktueller Befindlichkeit, auch die Schilderungen nahestehender Angehörigen und Bezugspersonen berücksichtigt. (Fremdanamnese)

Da neurologischen Symptomen auch internistische Ursachen zugrunde liegen können, wird mittels breitgefächerter Labordiagnostik der Status relevanter Organsysteme, wie dem Herz-Kreislauf- oder dem Hormonsystem erhoben. So können auch etwaige Mangelzustände an Spurenelementen erfasst werden. Sind diese Befunde altersentsprechend, werden bildgebende Verfahren hinzugezogen.

Bildgebende Verfahren

Computer- oder Magnetresonanz-Tomographie können Hinweise auf eine Altersdegeneration der Hirnsubstanz, eine Verengung versorgender Blutgefässe, sowie ein raumforderndes Tumorwachstum liefern. Durch nuklearmedizinische Methoden wie der Single-Photon-Emission-Computertomographie (SPECT) oder Positronen-Emissions-Tomographie (PET) kann die Durchblutung verschiedener Gehirnareale sowie der Glukose-Stoffwechsel des Gewebes untersucht werden. Für die Symptome der Alzheimer-Demenz scheint unter anderem die Ablagerung fehlgefalteter Proteine, sogenannter Amyloid-Plaques ursächlich. Diese können seit einigen Jahren mit Amyloid-PET dargestellt werden.

Liquordiagnostik

Bei Verdacht auf ein entzündliches Geschehen innerhalb der Schädelkalotte kann durch eine Punktion auf der Höhe Lendenwirbel sogenannter Liquor (Gehirnwasser) aus dem Spinalkanal entnommen werden. Ist die Zahl der Leukozyten oder bestimmter Proteine in der Probe erhöht ist dies ein Hinweis für entzündliche Prozesse. Durch das gehäufte Vorliegen fehlgefalteter Amyloid oder Tau-Proteine im Liquor können altersdegenerative Formen, wie Morbus Alzheimer von Demenzerkrankungen mit vaskulärer Ursache unterschieden werden.

Welche Ärzte stellen eine Demenz fest?

Erste Anlaufstelle bei Verdacht auf eine dementielle Erkrankung ist der Hausarzt. Dieser führt ein Screenings und eine Blutentnahme durch. Bei dringendem Verdacht wird er den Patienten an einen Neurologen, Psychiater oder an einen Facharzt für Geriatrie (Altersmedizin) überweisen.

Die Abklärung der Symptomatik erfolgt in aller Regel ambulant. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung dementieller Erkrankungen in der heutigen Gesellschaft gibt es zahlreiche Gerontopsychiatrische Zentren, Memory-Kliniken oder Gedächtnisambulanzen, die sich auf Diagnostik und Therapie der kognitiven Degeneration spezialisiert haben.

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