Spezialisten für Dialyse-Shunt
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Informationen zum Bereich Dialyse-Shunt
Was ist eine Dialyse-Shunt OP?
Die Dialyse Shunt Operation ist ein chirurgisches Verfahren der Gefäßchirurgie, in dem Spezialisten eine großvolumige Arterie mit einer oberflächlichen Vene direkt verbinden, um so einen guten Zugang für die häufige Blutwäsche zu schaffen. Man nennt dies auch AV-Fistel (Arterio-venöse Fistel)
Wann ist ein Dialyse Shunt notwendig?
Ein Dialyse-Shunt muss dann angelegt werden, wenn eine dauerhafte Dialyse bevorsteht. Notwendig ist eine Dialyse, bei Patienten mit Nierenversagen bzw. Niereninsuffizienz. Hierbei können die Nieren ihrer normalen Funktion nicht mehr nachkommen. Sie sind zuständig für den Wasserhaushalt und Elektrolythaushalt und entfernen wasserlösliche Schadstoffe aus dem Körper. Tun sie das nicht mehr, kommt es zur Blutvergiftung und bald danach zum Tod. In diesem Fall muss das Blut künstlich gereinigt werden. In speziellen Dialysezentren wird das Blut aus dem Körper entfernt, gesäubert und dem Kreislauf wieder zugeführt.
Da dies über Monate und Jahre mehrmals pro Woche stattfinden muss, braucht man geeignete Blutgefäße, die oberflächlich liegen und große Blutvolumina transportieren können. Venen führen zu wenig Volumen und Arterien liegen meist tief und gut geschützt.
Wie wird die Dialyseshunt-Operation durchgeführt?
Die Anlage eines Shunts ist üblicherweise kein großer Eingriff. Oftmals reicht eine örtliche Betäubung für die gefäßchirurgische Operation aus. Bevor der Spezialist der Gefäßchirurgie die Operation beginnt, müssen zwei geeignete Gefäße gefunden werden. Meist handelt es sich um eine Arterie am Unterarm und eine oberflächlich dazu verlaufende Vene.
Da gerade Patienten mit Niereninsuffizienz schlechte Venen besitzen, kann es nötig sein, auch andere Stellen am Arm in Betracht zu ziehen. In manchen Fällen ist es auch möglich tiefergelegene Venen an die Oberfläche zu verlegen, um später einen einfachen Zugangsweg zu garantieren.
Ist auch dies nicht möglich, bleibt als Alternative der Einbau eines Kunststoff-Shunts. Dieser ist jedoch weniger haltbar und verschließt sich schneller als körpereigene Shunts, lässt sich aber gelegentlich auch im Beinbereich einbauen.
Der Spezialist der Gefäßchirurgie löst die Vene aus dem Bindegewebe um die locker in die Nähe der Arterie ziehen zu können. Die Vene wird abgeklemmt und durchgeschnitten. Das eine Ende wird verschlossen, das andere Ende seitlich an die freigelegte Arterie genäht. Nun überprüft der Gefäßchirurg ob der Shunt sich mit arteriellem Blut füllt und ob keine Leckage besteht. Ist dies der Fall, kann die Hautwunde verschlossen werden.
Risiken und Zeitpunkt der Dialyse Shunt OP
In bestimmten Fällen kann es 6 bis 7 Wochen dauern, bis der Shunt zum ersten Mal für eine Dialyse verwendet werden kann. Daher sollten Shunt-Anlagen frühzeitig durchgeführt werden. Normale Blutabnahmen sollten von da an am Dialysearm vermieden werden, um den Shunt so lange wie möglich zu erhalten. Die Gefahr jedes Shunts besteht in der Blutgerinnselbildung und dem Verschluss des Shunts. Auch ist eine Infektion der AV-Fistel möglich.
Bei großem Blutvolumen, das durch den Dialyse-Shunt läuft, kann es zu niedrigem Blutdruck kommen, in manchen Fällen auch zum Steal-Syndrom. Das bedeutet eine Minderversorgung bestimmter Körperbereiche, da das arterielle Blut nicht in den Arm, sondern direkt wieder in die Vene geleitet wird. Eine regelmäßige Überprüfung und Durchspülung des Shunts ist extrem wichtig.
Quellen:
Herold, Gerd: Innere Medizin. Köln, Eigenverlag 2012.
Arasteh, K. ; Baenkler, H.-W. ; Bieber, C. ; et al.: Innere Medizin. Stuttgart, Georg Thieme Verlag KG 2009.
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