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Distale Radiusfraktur

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Informationen zum Bereich Distale Radiusfraktur

Definition: Was ist eine distale Radiusfraktur?

Bei der Radiusfraktur handelt es sich um einen Bruch eines unserer zwei Unterarmknochen, der Speiche (Radius). Als distal wird der Bruch bezeichnet, wenn er maximal 3cm vom Handgelenk entfernt ist.

Die distale Radiusfraktur ist der häufigste Knochenbruch des Menschen, sowohl im Kindes-, als auch im Erwachsenenalter.

Ursache: Wie kommt es zu einer distalen Radiusfraktur?

Bei Personen unter 40 Jahren kommt eine distale Radiusfraktur meist durch ein hochenergetisches Trauma, wie etwa einen Verkehrsunfall, zustande. Im höheren Lebensalter entsteht sie häufiger durch Bagatelltraumata, wie einen Sturz in der häuslichen Umgebung.

Verschiedene prädiktive Faktoren erhöhen das Risiko einer distalen Radiusfraktur. Dazu gehören:

  • verminderte Knochendichte des distalen Radius (z.B. durch Osteoporose)
  • mehrere Stürze in der Vorgeschichte
  • Fraktur nach dem 50. Lebensjahr in der Vorgeschichte
  • kognitive Einschränkungen (insbesondere bei >75-jährigen)

 

Symptome: Wie macht sich eine distale Radiusfraktur bemerkbar?

Die sogenannten Frakturzeichen, Symptome eines Knochenbruchs, treten bei der distalen Radiusfraktur am Unterarm, nahe des Handgelenks auf. Es sind meist nicht alle Frakturzeichen vorhanden.

  • Schmerzen
  • Schwellung
  • Rötung
  • Funktionseinschränkung
  • Fehlstellung der Hand gegenüber dem Unterarm
  • übersteigerte Beweglichkeit
  • Krepitationen (Knirschen der Knochenbruchstücke bei Druck)
  • evtl. offene Fraktur (Durchspießen der Haut durch Knochenbruchstücke)

 

Diagnose: Wie diagnostiziert der Arzt den Speichenbruch?

Die Ärztin führt zunächst eine Anamnese durch, in der sie auch nach dem Unfallhergang fragt. Anschließend erfolgt die körperliche Untersuchung des betroffenen Arms, wobei neben Frakturzeichen darauf geachtet wird, ob die Nerven oder Blutgefäße der Hand verletzt sind.

Um bei unklarem Untersuchungsbefund die Diagnose zu sichern, oder bei gesicherter Diagnose die Stabilität der Fraktur zu beurteilen und gegebenenfalls eine operative Versorgung zu planen, werden Röntgenaufnahmen des Unterarms, inklusive des Handgelenks, angefertigt.

Zusätzlich kann bei einer komplexen Fraktur oder bei Verdacht auf eine begleitende Kahnbeinfraktur eine computertomographische Untersuchung (CT) notwendig sein. Hier handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren, das ebenfalls auf Röntgenstrahlung basiert und deutlich genauere Schichtbild-Aufnahmen liefert als die konventionelle Röntgenuntersuchung.

Besteht der Verdacht auf zusätzliche Weichteilverletzungen, wie zum Beispiel einen Bänderriss, wird eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt. Diese Technik beruht auf Magnetismus, nicht auf Röntgenstrahlung, und ist für die Darstellung von Muskeln, Sehnen und Bändern besser geeignet.

Behandlung: Wie kann eine distale Radiusfraktur behandelt werden?

Ob eine distale Radiusfraktur operativ oder konservativ versorgt wird, hängt davon ab, ob es sich um eine instabile oder eine stabile Fraktur handelt. Dies unterscheidet die Ärztin anhand der sogenannten Instabilitätskriterien, wie etwa einer relativen Verkürzung der Speiche gegenüber der Elle um mehr als 4mm, oder in Richtung Handfläche bzw. Handrücken verrutschen Kantenfragmenten.

Handelt es sich um eine stabile Fraktur, kann diese in der Regel konservativ behandelt werden. Der Unterarm wird in einem Gips für 4-6 Wochen ruhiggestellt. Regelmäßig erfolgen Röntgenkontrollen, um sicherzustellen, dass sich die Bruchstücke nicht verschieben, und die Fraktur ordnungsgemäß verheilt.

Sind die Bruchstücke gegeneinander verschoben, muss vor Beginn der konservativen Therapie eine Reposition durchgeführt werden. Dafür bekommt der Patient ein starkes Schmerzmittel und die Ärztin bringt die Knochenbruchstücke durch Zug an der Hand des Patienten wieder in ihre physiologische Position. Ist die Reposition nicht erfolgreich, sollte kein weiterer Versuch durchgeführt, sondern der Bruch stattdessen operativ versorgt werden, da sonst das Risiko eines CRPS (Chronisch-regionales Schmerzsyndrom) steigt.

Distale Radiusfraktur OP: Wie ist der Ablauf der Operation?

Handelt es sich um eine instabile Fraktur des distalen Radius, ist eine Operation erforderlich.

Diese kann unter Vollnarkose, oder regionaler Anästhesie erfolgen. Die Regionalanästhesie des Plexus axillaris ist risikoärmer als eine Vollnarkose. Dabei werden, durch Spritzen eines Medikaments in die Achsel, die Nerven betäubt, die Schmerzreize vom Unterarm zum Gehirn leiten, sodass das Schmerzempfinden an dieser Stelle aufgehoben ist. Auch Bewegung und Tastsinn werden für einen kurzen Zeitraum außer Kraft gesetzt.

Durch einen einige Zentimeter langen Schnitt am distalen Unterarm werden die Bruchstücke aufgesucht, in ihre ursprüngliche Position gebracht und dort mithilfe von Schrauben und/oder Metallplatten fixiert.

Diese sind von außen nicht sichtbar und werden vom Patienten meist nicht wahrgenommen. Kommt es nicht zu Komplikationen, wie beispielsweise Irritation von Nerven, kann das Material lebenslang im Körper verbleiben. Ansonsten wird es in einer zweiten kurzen Operation entfernt.

Prognose und Heilungsverlauf: Was gibt es zu beachten?

Die distale Radiusfraktur hat eine gute Prognose und verheilt in den meisten Fällen folgenlos.

Unter der konservativen Therapie kann es in bis zu 20% der Fälle zu einer erneuten Verschiebung der Bruchstücke kommen. Daher sind regelmäßige Röntgenkontrollen wichtig, um die Heilung des Bruchs in einer Fehlstellung zu verhindern. Kommt es dennoch zu einer solchen fehlerhaften Verheilung, kann diese durch eine Operation korrigiert werden.

Unabhängig von der Art der Therapie kann sich außerdem in wenigen Fällen ein CRPS entwickeln. Noch seltener kommt es zu Sehnenabrissen.

Distale Radiusfraktur bei Kindern

Bei Knochenbrüchen im Kindesalter handelt es sich aufgrund der biegsameren Knochen häufig um eine sogenannte Grünholzfraktur, bei der die Knochenhaut intakt bleibt. Diese Art von Fraktur muss nicht operiert werden.

Ist im Kindesalter eine operative Versorgung notwendig, werden, anstelle von Schrauben und Platten, Drähte verwendet, um den Bruch zu stabilisieren. Diese werden nach abgeschlossener Heilung wieder entfernt.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für die Behandlung einer distalen Radiusfraktur?

Die Diagnostik, Versorgung und Nachbetreuung von Knochenbrüchen, wie der distalen Radiusfraktur, gehört zum Fachgebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie.

Da die operative Versorgung bei Kindern sich von der bei Erwachsenen unterscheidet, empfiehlt sich bei einer Fraktur im Kindesalter die Vorstellung bei einer Orthopädin/Unfallchirurgin, die sich speziell auf dem Gebiet der Kindertraumatologie weitergebildet hat.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen: