Spezialisten für DOTA-TATE PET-CT
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Informationen zum Bereich DOTA-TATE PET-CT
Was ist eine DOTA-TATE-PET/CT?
Eine PET/CT ist eine nuklearmedizinische Kombinationsuntersuchung, die in der Tumordiagnostik zur Anwendung kommt. Mittels Computertomographie (CT) wird eine hochauflösende Schnittbildserie des Körpers aufgenommen, anhand derer die inneren Organe und Gewebsstrukturen hinsichtlich krankhafter Veränderung bereits gut beurteilt werden können.
Zur Erkennung kleinster Tumorherde erhält der Patient zusätzlich eine schwach radioaktiv strahlende Substanz, die sich in tumorverdächtigem Gewebe stark anreichert und Signale sendet. Diese Methode wird Positronen-Emissions-Tomographie (PET) genannt. Meist wird radioaktiv markierter Traubenzucker verwendet, da Tumorzellen einen besonders aktiven Stoffwechsel aufweisen. Der erhöhte Glukose-Umsatz der verdächtigen Zellen kann nun mittels gleichzeitig angewandter Computertomographie im Gewebe millimetergenau lokalisiert werden.
Bei Neuroendokrinen Tumoren präsentieren die Tumorzellen auf ihrer Zelloberfläche vermehrt Somatostatin-Rezeptoren. Bei einer DOTA-TATE-PET/CT wird eine Somatostatin-ähnliche Substanz (DOTA-TATE) mit radioaktivem Gallium-68 gekoppelt und in den Blutstrom eingebracht. Dort fungiert es als präzises Navigationssystem und dockt an den passenden Somatostatin-Rezeptoren der Zellen neuroendokriner Tumore an. Diese Anreicherung kann nun in einer Schnittbildgebung sichtbar gemacht werden, sodass auch kleinste Absiedelungen exakt dargestellt werden können.
Für wen ist die Untersuchung geeignet?
Eine PET/CT mit radioaktiv markiertem DOTA-TATE wird zur Ausbreitungsdiagnostik (Staging) Neuroendokriner Tumore (NET) verwendet. Prinzipiell kann die Methode, mittels passender Tracer-Substanzen, auch zur Diagnostik anderer Tumorleiden eingesetzt werden.
Bei einer Vielzahl von Tumoren wurde eine Präsentation von Somatostatin-Receptoren festgestellt, wodurch sich diese Tumorarten für eine Diagnostik mittels DOTA-TATE qualifizieren. Dazu zählen hauptsächlich: Neuroendokrine Tumore der Verdauungsorgane und der Lunge, Mammakarzinome, Lymphome, Nierenzell-Carcinome, sowie Tumore der Schilddrüse. Bei entsprechenden Tumorklassen ist eine DOTA-TATE-PET/CT zur Lokalisation, Verlaufskontrolle oder Absiedelungsdiagnostik, sowie zur Therapieplanung angezeigt.
Ablauf und die Dauer der Untersuchung
Der Patient muss am Untersuchungstag nicht nüchtern erscheinen, Medikamente können in der Regel wie gewohnt eingenommen werden, lediglich bei Somatostatin-Analoga oder einer bekannten Kontrastmittelunverträglichkeit sollte der behandelnde Arzt bei Vereinbarung des Untersuchungstermins informiert werden.
Nach erfolgtem ärztlichen Aufklärungsgespräch erhält der Patient über einen Gefässzugang, meist in der Armvene, das Somatostatin-Analog DOTA-TATE, das zuvor mit einem Radionuklid, e.g. Gallium-68 markiert wurde. Zusätzlich wird in der Regel eine Flüssigkeitsinfusion verabreicht, um die Ausscheidung des Kontrastmittels über die Niere zu fördern. Je nach Fragestellung wird ggf. auch ein weiteres Medikament verabreicht, dass die Eigenbewegung der Darmschlingen etwas beruhigt. Nach einer Wirkzeit von mind. 30 Minuten macht eine sensible Kamera eine hochauflösende Ganzkörperaufnahme. Dieser Vorgang findet in Liegeposition statt und benötigt ca. 20-30 Minuten.
Kosten einer DOTA-TATE-PET/CT
Da die PET/CT bei vielen diagnostischen Fragestellungen der konventionellen Bildgebung überlegen sind, stufen die Krankenkassen zunehmend immer mehr Indikationen als erstattungsfähig ein. Die hohen Kosten zwischen 1000 und 2000 Euro für eine Ganzkörper-PET/CT werden bei vielen medizinischen Fragestellungen von den Kassen übernommen. Erscheint die Untersuchung, trotz einer seltenen oder nicht erstattungsfähigen Diagnose, aus medizinischer Sicht dennoch als notwendig, kann bei der Krankenkasse ein individueller Kostenübernahmeantrag eingereicht werden. Private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten bei klarer medizinischer Indikation in aller Regel.
Risiken und Nebenwirkungen
Nennenswerte, häufiger auftretende Nebenwirkungen der eingebrachten radioaktiven Substanz sind nicht bekannt. Eine Ganzkörper-Untersuchung mit Gallium-68-DOTA-TATE ist mit einer geringen Strahlenexposition verbunden, die ca. der ein- bis zweifachen natürlichen Strahlenexposition in Deutschland (~ 2.1 mSv pro Jahr) entspricht.
Bei Untersuchung von Kindern wird die injizierte Dosis entsprechend reduziert. Die Dauer der Strahlenexposition im Organismus kann durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr und häufiges Entleeren der Blase weiter reduziert werden. Dies kann bei Bedarf auch mit harntreibenden Medikamenten erreicht werden.