Spezialisten für Durchblutungsstörung
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Informationen zum Bereich Durchblutungsstörung
Was sind Durchblutungsstörungen?
Durchblutungsstörungen sind Störungen des Blutflusses in Arterien und Venen. Durch Engstellen in den Gefäßen kann das Blut nicht mehr ausreichend zirkulieren. Es kommt zur Unterversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen in den betroffenen Gewebsarealen. Ursachen sind in der Regel Ablagerungen in den Gefäßen, die das Gefäß verstopfen, auch Arteriosklerose genannt sowie Krampfadern.
Wann treten Durchblutungsstörungen auf?
Ab dem mittleren Lebensalter ist jeder dritte Mensch in Deutschland von einer Durchblutungsstörung betroffen. Mit der Dauer der Erkrankung nehmen auch die Beschwerden und Gesundheitsrisiken zu.
Wo treten Durchblutungsstörungen auf?
Die häufigsten Durchblutungsstörungen spielen sich im Beinbereich, in den herzversorgenden und hirnversorgenden Gefäßen ab. Die Folgen können von Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombose (Blutgerinnsel) bis hin zum Tod reichen.
Daher ist eine möglichst frühzeitige Diagnose und Therapie anzuraten. Hierbei arbeiten mehrere ärztliche Disziplinen zusammen. Die innere Medizin oder Angiologie ist meist die erste Anlaufstelle. Ist eine operative Therapie nötig, erfolgt die Überweisung an einen Spezialisten der Herzchirurgie und Gefäßchirurgie.
Ursachen von Durchblutungsstörungen
Die häufigste Ursache für Durchblutungsstörungen liegt in der Verkalkung von Gefäßen (Arteriosklerose). Der übermäßige Verzehr von Zucker und Fetten und ein Mangel an Bewegung führen dazu, dass diese Stoffe in den Gefäßwänden abgelagert werden. Mit der Zeit verengt dies die Gefäße und macht sie starr und unbeweglich.
Auf diese Weise gelangt immer weniger Blut in Herz, Hirn, Beine und andere Organe. Die Arteriosklerose fördert also die Entstehung von Verengungen der Herzkranzgefäße und der Halsschlagader (Carotisstenose) mit den möglichen Folgen von Herzinfarkt und Schlaganfall.
Durchblutungsstörungen in den Beinen
An den Beinen werden die Durchblutungsstörungen durch Arteriosklerose PAVK genannt (Periphere Arterielle Verschlusskrankheit). Im Volksmund wird diese Krankheit auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet, da die Betroffenen immer wieder aufgrund der Schmerzen durch Unterversorgung mit Blut in den Beinen stehen bleiben müssen.
In den Beinen gibt es noch eine weitere Ursache für Durchblutungsstörungen: Krampfadern (Varikosis). Meist entstehen diese aufgrund einer erblichen Bindegewebsschwäche. Wenn sich die oberflächlichen Adern erweitern, können die innenliegenden Venenklappen nicht mehr richtig schließen. So versackt das Blut in den Beinen, das eigentlich in Richtung Herz transportiert werden sollte.
Symptome bei Durchblutungsstörungen
Die Symptome können von keinen Beschwerden bis hin zu stärksten Schmerzen reichen. In den Frühstadien bemerken die meisten Patienten noch nichts von ihrer Durchblutungsstörung. Erst wenn die Engstelle zu groß und dadurch die Unterversorgung mit Sauerstoff zu ausgeprägt ist, kommt es zu Symptomen.
Anfangs kommt es nur in Zeiten des erhöhten Sauerstoffbedarfs (Sport, Treppensteigen, etc.) zu einem Engegefühl in der Brust, Kopfschmerzen oder Beinschmerzen. Mit der Zeit treten die Symptome dann auch in Ruhe auf.
Im Kopf kann es zu reversiblen neurologischen Ausfällen (vorübergehende Erblindung, Taubheit, o.ä.) kommen (TIA – transitorisch ischämische Attacke).
Auch Krampfadern machen sich anfangs nicht bemerkbar. Kann das versackte Blut nicht ausreichend von tieferliegenden Venen abtransportiert werden, zeigt sich eine Beinschwellung, die Beine sind gespannt, schwer und leicht ermüdbar. Die Krampfadern neigen auch leicht zu Entzündungen, welche dann starke Schmerzen verursachen können. Durch die Ausweitung sind Krampfadern auch sehr empfindlich und bluten stark bei geringer Verletzung.
Diagnose: Wie werden Durchblutungsstörungen festgestellt?
Um Durchblutungsstörungen zu erkennen, gibt es verschiedene Diagnosemethoden. Der Spezialist der Gefäßchirurgie wird zu Beginn ein ausführliches Gespräch und eine körperliche Untersuchung durchführen. Manchmal können Strömungsgeräusche des Blutes durch Engstellen schon mit dem Stethoskop gehört werden. Weitere Hilfsmittel sind spezielle Herzuntersuchungen (Herzecho, EKG), Gefäßdarstellung mit Ultraschall oder Kontrastmittel-Röntgen. Um die Ursachen zu behandeln ist auch die Blutuntersuchung (Blutfette, Zucker, etc.) von großer Bedeutung.
Was tun bei Durchblutungsstörungen?
In Frühstadien reicht oft eine medikamentöse Einstellung und der Wechsel zu einem gesunden Lebensstil mit ausreichend Bewegung. Erachtet der behandelnde Spezialist eine Operation als unumgänglich, findet diese meist in der Gefäßchirurgie statt.
Behandlung bei Durchblutungsstörungen im Kopf
Verengte Halsschlagadern werden vom Gefäßchirurgen freigelegt, wobei die Verkalkung, wenn möglich, aus der Aderhaut herausgeschält wird (Endarteriektomie). Dann wird das Gefäß wieder verschlossen. Auch kann die Aderhaut mit einer Patchplastik (künstlicher Aderhautersatz) vernäht werden.
Behandlung bei Durchblutungsstörungen der Beine
Kleine Verengungen der Beingefäße können mit einem kleinen Ballon auf gedehnt werden. Damit die Stelle offenbleibt, kann ein kleines Metallröhrchen (Stent) eingesetzt. In Frage kommt auch die Variante, die bei der Halsschlagader verwendet wird. Ist dies nicht möglich, kann der Gefäßchirurg eine andere Vene als Umgehungskreislauf (Gefäß-Bypass) einsetzen.
Krampfadern kann der Gefäßspezialist entweder chirurgisch entfernen (Venenstripping), oder durch Einspritzen eines Verödungsmittels verschließen. Die Radiofrequenzablation ist eine neue Methode bei dem die Krampfadern durch Hitze verschlossen werden.
Krankheitsverlauf bei Durchblutungsstörungen
Egal wie gut die Behandlung in der Gefäßchirurgie verlaufen ist: wichtig für die weitere Krankheitsentwicklung ist das Vermeiden von Risikofaktoren. Dazu gehört:
- Rauchabstinenz
- Gesunde Ernährung
- Richtige Einstellung von Blutdruck
- Richtige Einstellung des Blutzuckers (Diabetes)
- Regelmäßige sportliche Betätigung
Bei Krampfadern sind das Tragen von Kompressionsstrümpfen und der Aufbau der Beinmuskulatur extrem wichtig.
Die Spezialisten der modernen Gefäßchirurgie können mittlerweile Hervorragendes im Bereich der Prävention von Schlaganfällen, Herzinfarkt leisten und Amputationen an Beinen durch frühzeitige Behandlung verhindern. Wichtig ist danach aber die konsequente Fortführung eines gesunden Lebensstils, da sich Blutfette und Zucker wieder in den Arterien ablagern.
Sollten sie weiterführende Fragen bezüglich der Operationsmöglichkeiten von Durchblutungsstörungen haben, wenden Sie sich an Ihren Spezialisten für Gefäßchirurgie.
Welche Fachärzte und Kliniken sind Spezialisten für Durchblutungsstörungen?
Eine Durchblutungsstörung ist keine harmlose Erkrankung. Um Folgeerkrankungen zu vermeiden, sollten sich Patienten rechtzeitig von einem Gefäßspezialisten behandeln lassen. Experten für Durchblutungsstörungen sind Fachärzte für Angiologie, Kardiologie und Gefäßchirurgie. Bei uns finden Sie erfahrene Fachärzte in Kliniken für die Behandlung von Durchblutungsstörungen.
Quellen:
Herold, Gerd: Innere Medizin. Köln, Eigenverlag 2012.
Arasteh, K. ; Baenkler, H.-W. ; Bieber, C. ; et al.: Innere Medizin. Stuttgart, Georg Thieme Verlag KG 2009.
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