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Was ist eine Eierstockzyste?
Zysten (gr. kýstis „Blase“) sind von einem Häutchen ausgekleidete Hohlräume im Gewebe. Sie können durch unterschiedliche Ursachen an vielen Stellen des Körpers auftreten und mit verschiedenen Substanzen gefüllt sein. Auch im Bereich des Eierstocks (Ovar) können Zysten auftreten. Mit einem Anteil von etwa 85% machen sie den mit Abstand größten Teil der gutartigen Tumoren des Eierstocks aus.
Ursachen: Wie entsteht eine Zyste am Eierstock?
Meist kommen Zysten am Eierstock im Rahmen hormoneller Schwankungen vor. Verstärkt sein kann dies durch Störungen des Hormonhaushaltes oder medikamentöse Hormontherapien, beispielsweise im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung. Zysten, die hormonabhängig wachsen, nennt man auch funktionelle Zysten. Sie machen den größten Teil aller Eierstockzysten aus.
Manchmal können Ovarialzysten aber auch durch eigenständige Krankheitsbilder bedingt sein. So können im Rahmen des sogenannten Polyzystischen Ovarialsyndroms eine Vielzahl von Zysten im Bereich des Eierstocks auftreten. Obwohl es der Name vermuten lässt, kann das Syndrom allerdings auch ohne das Vorliegen von Eierstockzysten auftreten.
Weiterhin können Zysten im Rahmen einer Endometriose auftreten. Hierbei kommt es zum Wachsen von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle. Seltenere Ursachen für das Auftreten von Eierstockzysten sind ovarielle Tumore wie die Blasenmole oder das Chorionkarzinom.
Eierstockzysten: Symptome
Viele Eierstockzysten verursachen keinerlei Symptome und werden zufällig im Rahmen einer gynäkologischen Routineuntersuchung entdeckt. Gerade größere Zysten können jedoch auch Beschwerden verursachen. Da es sich meist um funktionelle Zysten handelt, deren Wachstum von hormonellen Einflüssen abhängt, treten besonders häufig Beschwerden im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus auf.
Einige Zysten verhindern den Eisprung, sodass es zum Ausbleiben oder verspäteten Auftreten der Menstruationsblutung kommt. Häufig kommt es in der Folge zu einem unregelmäßigen Zyklus. Ebenso kann auch die Menstruationsblutung selbst durch das Zystenwachstum verändert sein, sodass es beispielsweise zu einer verstärkten Blutung, verlängerten Blutungsdauer oder zu Schmierblutungen kommt. Auch stärkere Unterbauchschmerzen können in diesem Zusammenhang auftreten.
Je nach Ursache des Zystenwachstums können zudem weitere Symptome auftreten, die auf die zugrundeliegende Erkrankung zurückgeführt werden können. Im Rahmen einer Endometriose kann es beispielsweise neben Zyklusbeschwerden auch zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder bei der Blasenentleerung kommen. Das Polyzystische Ovarialsyndrom hingegen kann unter anderem mit einer vermehrten Gesichtsbehaarung oder Akne einhergehen.
Wie wird eine Eierstock Zyste diagnostiziert?
Eierstockzysten werden im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung diagnostiziert. Vor Beginn der eigentlichen körperlichen Untersuchung wird dabei eine ausführliche Anamnese erhoben. Hier werden Fragen zu eventuell bestehenden Beschwerden, zur Regelmäßigkeit des Menstruationszyklus oder einem bestehenden Kinderwunsch gestellt.
Im Anschluss folgt zunächst die gynäkologische Tastuntersuchung. Teilweise lassen sich, vor allem sehr große Zysten, hier bereits ertasten. Am besten können Ovarialzysten jedoch durch einen vaginalen Ultraschall diagnostiziert werden. Dies passiert oftmals auch als Zufallsbefund ohne, dass die Patientin Beschwerden durch die Zyste bemerkt hatte. Über den Ultraschall lässt sich auch die Größe der Zyste bestimmen.
Je nach Vorliegen von begleitenden Beschwerden können weitere Untersuchungen notwendig sein. So werden beispielsweise weiterführende bildgebende Verfahren wie MRT- oder Laboruntersuchungen durchgeführt.
Welche Arten von Ovarialzysten unterscheidet man?
Am häufigsten treten sogenannte Follikelzysten auf. Follikel enthalten die Eizellen. Kommt es nicht zum Eisprung eines Follikels, kann sich dieser zunehmend mit Flüssigkeit füllen, wodurch sich eine Zyste bildet. In den meisten Fällen bildet sich eine solche Zyste spontan wieder zurück.
Nach dem Eisprung kann aus den Resten des Follikels eine Gelbkörperzyste entstehen. Der Gelbkörper bildet sich auch im normalen Zyklus der Frau und bildet Progesteron, ein Hormon, welches für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft sorgt, sofern es zu einer solchen gekommen ist. Durch Einblutungen in den Gelbkörper kann sich eine Zyste bilden, die ebenfalls von allein wieder verschwinden kann.
Von Schokoladenzysten spricht man bei Zysten, die durch Endometriose entstehen. Dabei handelt es sich um verstreutes Gebärmuttergewebe, das sich ebenfalls im Rahmen des Menstruationszyklus verändert. Befindet sich solches Gewebe auf dem Eierstock, kann es durch eine Einblutung zu einer Zyste kommen, die mit einer dickflüssigen bräunlichen Masse gefüllt ist. Da diese Masse Schokoladen-ähnlich aussieht, spricht man hier von Schokoladenzysten.
Als eigenständige Krankheit können polyzystische Ovarien auftreten. Im Ultraschallbild sieht man dann viele kleine Zysten, die wie Perlenschnüre aneinandergereiht sind. Hier besteht eine Hormonstörung, wodurch es nicht zum Eisprung kommt und sich deshalb die Follikel im Eierstock ansammeln.
Welche Risiken bestehen bei Eierstockzysten?
Zysten gehören zu den gutartigen Tumoren im Bereich des Eierstocks, sie sind daher in der Regel ungefährlich. Dass Eierstockzysten bösartig entarten, kommt nur extrem selten vor, sodass die Patientinnen hier meistens beruhigt werden können. Dabei gilt, dass Eierstockzysten bei jüngeren Frauen meist gutartig sind und neu auftretende Zysten nach dem Einsetzen der Menopause eher auf eine bösartige Erkrankung hindeuten können. In diesem Fall sollte die Indikation zur Entfernung der Zysten also großzügig gestellt werden.
Als eine häufigere Komplikation von Zysten kann die Ruptur genannt werden. Dabei öffnet sich die Hülle der Zyste und der Inhalt entleert sich in den Bauchraum. Dies kann zwar mit plötzlichen Schmerzen einhergehen, ist jedoch in der Regel ungefährlich. Selten kann es jedoch auch zu größeren Blutungen kommen, die ärztlich behandelt werden müssen.
Eine wichtige Komplikation, die vor allem bei großen Zysten auftreten kann, ist die sogenannte Ovarialtorsion. Hierbei dreht sich der Eierstock um seine eigene Achse, sodass die versorgenden Gefäße eingeklemmt werden. Es handelt sich dabei um einen sehr schmerzhaften und dringend behandlungsbedürftigen Zwischenfall, da es durch die mangelnde Blutversorgung zum Absterben des Eierstocks kommen kann.
Ab wann muss eine Zyste am Eierstock operiert werden?
Da sich die meisten Zysten spontan zurückbilden, kann häufig abgewartet werden. Nach 6-8 Wochen wird durch eine Ultraschalluntersuchung kontrolliert, ob dies stattgefunden hat.
Bei Problemen mit wiederkehrenden Zysten können Ovulationshemmer, z.B. die Antibabypille, verschrieben werden. Da durch sie der Eisprung verhindert wird, wird auch dem Entstehen der zyklusbedingten Zysten vorgebeugt.
Bei sehr großen Zysten, die sich nicht zurückbilden, sowie bei akuten Komplikationen sollte allerdings operiert werden.
Eierstockzysten: Fruchtbarkeit und Kinderwunsch
In den meisten Fällen ist es auch trotz des Vorliegens von Eierstockzysten möglich, schwanger zu werden. Die Wahrscheinlichkeit für den Eintritt einer Schwangerschaft hängt jedoch von der Art der Zyste und dem Entstehungsgrund dieser ab. Zysten, die mit Störungen des Menstruationszyklus einhergehen, können dabei zwar den Eintritt einer Schwangerschaft erschweren, verhindern diese in der Regel aber nicht.
Erkrankungen wie die Endometriose oder das Polyzystische Ovarialsyndrom können die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, teilweise stark verringern. Der Behandlung der Grunderkrankung kommt daher eine entscheidende Bedeutung zu.
Vor einer geplanten Schwangerschaft oder einer Kinderwunschbehandlung ist es daher in jedem Fall sinnvoll, bestehende Zysten ärztlich abzuklären.
Eierstockzyste Operation Ablauf
Der Eingriff wird meist laparoskopisch, d.h. mittels Bauchspiegelung in Vollnarkose, durchgeführt und dauert in der Regel 45 Minuten.
Die Patientin muss nüchtern sein, wird narkotisiert und bekommt einen Blasenkatheter in die Harnröhre eingeführt, der nach dem Eingriff wieder entfernt wird. So ist der Eingriff für die Patientinnen vollkommen schmerzfrei.
Durch einen Schnitt am Bauchnabel wird Gas in den Bauch eingeleitet, damit die einzelnen Organe besser eingesehen und mit den chirurgischen Instrumenten erreicht werden können. Dann wird das Endoskop, das aus einem flexiblen Schlauch und einer kleinen Kamera besteht, eingeführt. Auf einem Bildschirm kann der Operateur dann das Operationsgebiet genau inspizieren. Durch zwei kleine Schnitte in der Schamgegend werden chirurgische Instrumente in die Bauchhöhle gebracht. Mittels dieser wird die Zyste abgetrennt und in einem Bergebeutel aus dem Körper entfernt. Dann kann das Gas abgeleitet und die Schnitte vernäht werden.
Nachsorge bei Ovarialzysten
Die laparoskopische Entfernung von Eierstockzysten ist ein minimal-invasiver Eingriff und kann in der Regel im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes stattfinden. Die Nachsorge richtet sich nach Art und Verlauf des Auftretens der Zysten. In der Regel treten nach der Operation nur geringe bis mäßige Schmerzen im Wundbereich auf, die gut mit Schmerzmitteln behandelt werden können. Die meisten Patientinnen können nach der Operation frühzeitig wieder mobilisiert werden und dürfen das Krankenhaus nach kurzer Zeit wieder verlassen.
Das entnommene Gewebe wird stets an ein Labor geschickt und dort feingeweblich untersucht. Das Ergebnis wird meist nach einem Zeitraum von etwa einer Woche übermittelt und wird mit den Patientinnen im Rahmen einer Nachsorgeuntersuchung besprochen. In der Regel übernehmen dann niedergelassene Gynäkologen die weitere Betreuung der Patientinnen.
Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Eierstockzysten?
Die Behandlung von Eierstockzysten fällt in das Gebiet der Frauenheilkunde, sodass Fachärzte für Gynäkologie und Geburtshilfe die kompetentesten Ansprechpartner sind. Sie sind darauf spezialisiert, die verschiedenen Arten von Eierstockzysten zu diagnostizieren und eine passende Behandlung einzuleiten.
Häufig werden Eierstockzysten von einem niedergelassenen Gynäkologen im Rahmen einer Routineuntersuchung entdeckt und können auch von diesem behandelt werden. Kommen jedoch komplizierende Faktoren hinzu wie starke Beschwerden oder ein unbehandelter Kinderwunsch, dann kann es notwendig sein, dass ein Spezialist hinzugezogen werden muss. Da dies eine große Herausforderung darstellen kann, möchten wir Patientinnen an dieser Stelle unterstützen.
Sämtliche hier gelisteten Fachärzte und Kliniken wurden von uns sorgfältig überprüft und hinsichtlich ihrer Erfahrung auf dem Gebiet der Gynäkologie ausgewählt. Sie alle sind Experten ihres Fachgebietes und verfügen über weitreichende Erfahrung in der Behandlung von Eierstockzysten. Profitieren Sie von der Fachexpertise unserer Spezialisten und vereinbaren Sie dazu gerne ein erstes persönliches Beratungsgespräch.
Quellen:
- Amboss, Nachschlagewerk für Mediziner
- amboss.miamed.de/library
- flexikon.doccheck.com/de/Ovarialzyste
- www.operation.de/operation-eierstockzysten-ovarialzysten/
- Kaufmann, Costa, Scharl: Die Gynäkologie. 3. Auflage. Springer-Verlag 2013. ISBN: 978-3-642-20923-9.