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Informationen zum Bereich Ellenbogenprothese
Was ist eine Ellenbogenprothese?
Eine Ellenbogenprothese ersetzt das menschliche Ellenbogengelenk entweder vollständig oder nur teilweise. Diese Prothesen werden dann eingesetzt, wenn der Ellenbogenknorpel derart zerstört oder verschlissen ist, dass konservative und nicht-chirurgische Maßnahmen nicht mehr helfen. Infolgedessen sind die Schmerzen und die Bewegungsunfähigkeit für die meisten Patienten so störend, dass sie sich für eine Operation entscheiden. Auslösende Faktoren sind Verletzungen, Entzündungen oder Verschleißerkrankungen wie die Ellenbogenarthrose.
Wann sollte man sich für ein künstliches Ellenbogengelenk entscheiden?
Für gewöhnlich werden Ellenbogenprothesen erst als “worst case scenario” in Betracht gezogen, nämlich dann, wenn konservative Methoden wie Medikamente zur Schmerzlinderung oder Krankengymnastik zum Bewegungserhalt nicht mehr helfen können. Die Aufgabe eines künstlichen Ellenbogengelenkes ist es, Form und Funktion des natürlichen Ellenbogens zu imitieren und vollständig zu ersetzen. Außerdem gehören die Beseitigung der Schmerzen sowie auch die Beweglichkeit des Ellenbogens zu den Zielen einer Prothese.
Welche Arten von Ellenbogenprothesen gibt es?
Es existieren einerseits Totalendoprothesen, bei denen das gesamte Gelenk ersetzt wird, und Teilendoprothesen, bei denen nur ein bestimmter Teil des Ellenbogengelenkes ersetzt wird. Für gewöhnlich implantiert man nur das Humeroulnargelenk und tauscht dieses aus. Es ist quasi das Scharniergelenk zwischen der Elle und dem Oberarmknochen. Entsprechend des Krankheitsbildes und dem Ausprägungsgrad des Verschleißes sowie des Zustandes des Bandapparates existieren drei “Kopplungsgrade” einer Ellenbogenprothese. Einerseits die ungekoppelte Ellenbogenprothese, die teilgekoppelte Prothese und die achsgeführte oder starre Ellenbogenprothese. Jede Prothese besteht aus verschiedenen Komponenten und ist somit an jeden Patienten und seinen Bedürfnissen individuell anpassbar. Welche Prothese zum Einsatz kommt, hängt von vielen Parametern wie zum Beispiel Alter, Gesundheitszustand, Aktivität, Krankheitsbild, Knochenqualität und Lebensgewohnheiten des Patienten ab.
Die ungekoppelte Prothese
Eine ungekoppelte Ellenbogenprothese ersetzt meist nur den Oberflächenanteil des Oberarmkopfes und der Elle. Die einzelnen Komponenten sind hier nicht durch ein Scharnier verbunden, sondern frei beweglich. Sie wird immer dann ausgewählt, wenn Schmerzen und Bewegungseinschränkungen aufgrund einer fortgeschrittenen Arthrose entstanden sind. Da dies meist ältere Patienten sind, die häufig auch rheumatoide Arthritiden aufweisen, muss zur Implantation dieser Prothese ein stabiler Halt durch einen funktionierenden Bandapparat gewährleistet sein.Auch für jüngere Patienten ist die ungekoppelte Ellenbogenprothese von Vorteil, sie weist nämlich über die Jahre hinweg weniger Lockerungen und Abnutzungserscheinungen auf als gekoppelte Prothesen.
Die gekoppelte Ellenbogenprothese
Eine gekoppelte Ellenbogenprothese ist durch ein Scharniergelenk miteinander verbunden. Je nachdem, wie viele Anteile verbunden sind, spricht man von einer semi-gekoppelten oder einer total-gekoppelten Prothese. Die gekoppelten Prothesen bieten generell mehr Stabilität als ungekoppelte Prothesen. Wenn außer den Oberflächen des Ellenbogengelenkes auch noch der Bandapparat erheblich beschädigt ist, ist ein reiner Oberflächenersatz durch eine ungekoppelte Prothese nicht mehr ausreichend, sodass auf eine gekoppelte Prothese zurückgegriffen werden muss. Da die Abnutzungsrate bei gekoppelten Prothesen höher ist, sollten diese nur bei älteren Patienten angewendet werden, das Alter der in Frage kommenden Patienten schätzt man auf über 60.
Woraus besteht eine Ellenbogenprothese?
Weil die Prothesen innerhalb des menschlichen Körpers getragen werden, müssen sie spezifischen biologischen Kriterien gerecht werden. Die wichtigsten Kriterien sind eine gute Körperverträglichkeit und eine lange Haltbarkeit. Abstoßungsreaktionen oder allergische Reaktionen sind daher dringend zu verhindern. Außerdem darf das Material nicht korrodieren und muss auch über einen langen Zeitraum verschleißfrei funktionieren. Es werden daher Metalle, Titan und spezielle Kunststoffe (Polymere und Polyethylene) verwendet.
In der Regel tauscht man nur das Gelenk zwischen Oberarmknochen und Elle aus. Es können ein bis zwei Komponenten (Eine Ulna-Komponente und eine Humerus-Komponente) auftreten, je nachdem, ob eine Teil- oder Totalendoprothese eingepflanzt wird. Bei ungekoppelten Prothesen sind diese beiden Komponenten nur “Metalloberflächen”, die auf die Gelenkflächen platziert werden. Teil- oder total-gekoppelte Prothesen hingegen sind über ein Scharniergelenk fest im Knochen verwachsen. Sie können überdies auch eine Achsführung des Ellenbogengelenkes übernehmen, wie dies bei total-gekoppelten Prothesen der Fall ist.
Wie implantiert man ein künstliches Ellenbogengelenk?
Bei der Implantation möchte man den Knochen mit der Prothese fixieren. Hierzu kann man sie einzementieren oder zementfrei einsetzen mittels eines Presssitzes. Bei der zementfreien Variante, die heute eher selten eingesetzt wird, fixiert man die Prothese über einen Presssitz im Knochen, der dann über Monate hinweg mit der Prothese verwachsen soll. In den meisten Fällen wird eine Ellenbogenprothese allerdings mit der Hilfe von Knochenzement implantiert. Vorteil bei dieser Variante ist, dass bis zu einem gewissen Grad neuer Knochen um die Prothese herum wächst und die Stabilität des Gelenkes durch mehr Knochen gewährleistet ist.
Ob eine Prothese allerdings zementiert oder zementfrei eingepasst wird, hängt von vielen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand oder Knochenqualität des Patienten ab. Der Implantationsprozess an sich ist aufgrund der komplexen Anatomie des Ellenbogens ein äußerst schwieriger Eingriff, der zwischen ein und zwei Stunden dauern kann. Die Operation kann sowohl in Voll- als auch in Teilnarkose durchgeführt werden.
Welche Risiken gibt es?
Da auch die Implantation einer Ellenbogenprothese ein chirurgischer Eingriff ist, können auch während einer solchen Operation bestimmte Risiken und Komplikationen auftreten. Hierzu gehören beispielsweise Thrombosen, Wundheilungsstörungen, Hämatome, Infektionen, Schmerzen oder auch Unverträglichkeitsreaktionen über die der Patient allerdings im Vorfeld aufgeklärt wird und denen er zustimmen muss. Ellenbogenprothesen können aufgrund verschiedener Ursachen wie Lockerungen, Infektionen oder Abnutzungserscheinungen im Rahmen einer weiteren Operation revidiert werden (Ellenbogenrevision).
Reha nach Ellenbogenprothesen Operation
Schon während des bis zu zweiwöchigem Krankenhausaufenthalt wird mit der Mobilisation und Rehabilitation des Ellenbogens begonnen. Die Physiotherapie schließt sich dabei schon direkt an den Krankenhausaufenthalt an und die gesamte Nachbehandlung dauert im Schnitt etwa drei bis vier Monate.
Welche Ärzte und Kliniken sind Experten für eine Ellenbogenprothesen Operation?
Da es sich bei der Implantation einer Ellenbogenprothese um eine komplexe Operation handelt, sollten sich Patienten an einen erfahrenen Orthopäden für Ellenbogenchirurgie wenden. Vor allem die Spezialisierung auf den Bereich Ellenbogen- und Schulterchirurgie lässt einen orthopädischen Chirurgen mit zunehmender Anzahl an Operationen auch an Erfahrung gewinnen.
Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Ellenbogenprothese überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.
Autor :
PRIMO MEDICO Redaktion | Erstellt am 19.06.2017 | Zuletzt aktualisiert 21.02.2020
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