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EMDR-Therapie

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Informationen zum Bereich EMDR-Therapie

Was ist die EMDR-Therapie?

Die EMDR-Therapie wird zur Behandlung schwer traumatisierter Menschen eingesetzt. EMDR ist ein Akronym und steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing. Dabei wird die Erinnerung an ein traumatisches Erlebnis verknüpft mit einer Stimulierung beider Gehirnhälften. Diese Stimulierung wird durch eine rhythmische Bewegung der Augen erreicht, indem die Patienten den sich bewegenden Fingern der Therapeuten folgen. 

Das von einer US-amerikanischen Traumaforscherin entwickelte Verfahren wurde erstmals 1991 in Deutschland eingeführt. Auch wenn der genaue Wirkmechanismus der EMDR-Therapie bislang nicht ausreichend erklärt werden kann, wurde die Wirksamkeit in mehreren Studien nachgewiesen.

Wann wird die EMDR-Therapie eingesetzt?

Die EMDR-Therapie ist eine wissenschaftlich anerkannte und offiziell zugelassene Behandlungsform bei Patienten mit einer posttraumatischen Belastungsstörung. Definitionsgemäß handelt es sich dabei um eine verzögerte Reaktion, die innerhalb von 6 Monaten nach einem emotional belastenden Ereignis eintreten kann. Man spricht im Medizinischen auch von einer spezifischen Traumafolgestörung.

Die posttraumatische Belastungsstörung hat drei wesentliche Leitsymptome; das zwanghafte Wiedererleben des Traumas („Flashbacks“), Vermeidungsverhalten und Zustände psychischer und auch körperlicher Übererregung. Die Behandlung besteht aus einer Psychotherapie, die gegebenenfalls auch mit einer medikamentösen Therapie kombiniert werden kann. Die EMDR-Therapie kann dabei Teil der psychotherapeutischen Behandlung sein.

Verschiedene Studien untersuchen zudem, ob die EMDR-Therapie auch bei anderen psychischen Erkrankungen eingesetzt werden kann. Im Bereich Depressionen, Zwangsstörungen, Schmerzstörungen, spezifische Phobien und Panikstörungen konnten dabei bereits erste Erfolge verzeichnet werden. Es bleibt also abzuwarten, ob die EMDR-Therapie in Zukunft auch bei anderen Erkrankungen eingesetzt werden kann.

Wie ist der Ablauf der EMDR-Therapie?

Vor Anwendung einer EMDR-Therapie muss zunächst eine ausführliche Anamnese hinsichtlich des erlebten Traumas erhoben werden, um festzustellen, ob diese Behandlungsmethode in Frage kommt. Dann folgt eine ausführliche Aufklärung des Patienten über den Ablauf. Ebenso kann es sinnvoll sein, im Vorwege eine positive Erfahrung innerlich so zu verankern, dass sie bei Bedarf abgerufen werden kann. So kann sich der Patient im Falle einer zu belastenden Situation während der EMDR-Therapie wieder auf etwas Positives konzentrieren und eine Auszeit von dieser nehmen.

Die EMDR-Therapie wird in der direkten Interaktion zwischen einem Therapeuten und dem Patienten angewandt. Beide sitzen sich dabei gegenüber und der Patient wird gebeten, sich das erlebte Trauma in Erinnerung zu rufen. Dabei bewegt der Therapeut die Finger seiner Hand waagerecht hin und her, wodurch eine rhythmische Augenbewegung beim Patienten hervorgerufen wird.

Hierdurch wird ein Verarbeitungsprozess in Gang gesetzt, der dazu führt, das Erlebte besser einordnen und ertragen zu können. In der Regel sind mehrere Sitzungen notwendig, die jeweils etwa 60 bis 90 Minuten andauern. Meist gibt der Patient die Belastung durch die Erinnerung an das Trauma auf einer Skala von 1 bis 10 an. Nach der Behandlung sollte die Belastung deutlich reduziert sein und vom Patienten mit etwa 0-1 Punkten auf der Skala bewertet werden. 

Die EMDR-Therapie sollte mit einer kognitiven Verhaltenstherapie verbunden werden, um alle Gedanken, Einstellungen und Meinungen im Zusammenhang mit dem Trauma neu zu bewerten. Negative Kognitionen sollten möglichst in positive umgewandelt werden. Dazu kann beispielsweise der Gedanke „Ich werde nie wieder vertrauen können“ umgewandelt werden zu „Das Erlebte ist vorbei“.

Erfolge und Wirksamkeit der Therapie

Die EMDR-Therapie ist ein relativ neues Behandlungskonzept in der modernen Traumaforschung, weshalb sie laufend Gegenstand der aktuellen medizinischen Forschung ist. Dabei konnte die Wirksamkeit eindeutig belegt werden und das Konzept wird von führenden Fachgesellschaften empfohlen.

Viele Patienten erleben bereits nach der ersten Sitzung eine Entlastung bei der Erinnerung an das Erlebte und auch die begleitenden körperlichen Beschwerden werden gelindert. Oft wirkt die EMDR auch schneller als vergleichbare Therapiekonzepte. Dennoch gibt es auch bei der EMDR-Therapie natürlich keine Erfolgsgarantie und individuelle Faktoren können die Wirksamkeit beeinflussen.

Wer trägt die Kosten für die Behandlung?

Da die Wirksamkeit der EMDR-Therapie eindeutig nachgewiesen wurde, gehört sie zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen. Das bedeutet, die Kosten für die Behandlung werden von den Krankenkassen übernommen und müssen nicht von den Patienten selbst getragen werden. Dies gilt ebenso für private Krankenversicherungen.

Voraussetzung für die Kostenübernahme ist eine Qualifikation der durchführenden Psychotherapeuten in der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen einschließlich der EMDR-Therapie.

Welche Ärzte sind Spezialisten für die EMDR-Therapie?

Die Therapie wird von Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie oder Fachärzten für Psychosomatik und Psychotherapie mit einer Spezialausbildung in der EMDR-Methode angeboten. Diese verfügen über entsprechende tiefergehende Kenntnisse und Fähigkeiten, um das Verfahren durchzuführen. 

Eine posttraumatische Belastungsstörung stellt Betroffene vor die große Herausforderung, eine passende Therapieform und einen kompetenten Psychotherapeuten zu finden. Wir haben es uns daher zur Aufgabe gemacht, Patienten mit den jeweils erfahrensten Behandlern zusammenzubringen.

Sämtliche hier gelisteten Ärzte wurden streng überprüft und hinsichtlich ihrer Expertise auf dem Gebiet EMDR-Therapie ausgewählt. Sie alle sind Spezialisten ihres Fachgebietes und verfügen über weitreichende Erfahrung in der Traumatherapie. Profitieren Sie von der Fachkompetenz unserer Experten und vereinbaren Sie schnell und unkompliziert ein erstes persönliches Beratungsgespräch.

Quellen:

  • Posttraumatische Belastungsstörung - S3-Leitlinie der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT). Version 19.12.2019. AWMF-Registernummer 155/001. Veröffentlicht im Springer-Verlag 2019.
  • Anna-Konstantina Richter (Hrsg.): EMDR. Ein Lehrbuch für Psychotherapie-Studium und Weiterbildung. Springer-Verlag 2023.
  • Davis-Glurich, Svenja: BASICS Psychosomatik und Psychotherapie, 5. Auflage. Elsevier-Verlag 2023.
  • www.therapie.de/psyche/info/therapie/emdr/ablauf/ zuletzt aufgerufen am 10.08.2024