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EndoBarrier

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Informationen zum Bereich EndoBarrier

Was versteht man unter einer EndoBarrier?

Die Implantation einer EndoBarrier ist eine noch relativ neue Methode der Adipositaschirurgie, die Patienten mit Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2 dabei unterstützen kann, Gewicht zu verlieren. Es handelt sich dabei um einen ca. 60 cm langen Schlauch, der in den obersten Abschnitt des Dünndarms eingebracht wird. Nach einem Zeitraum von etwa 12 Monaten wird das System wieder entfernt.

Die Gewichtsreduktion durch die eingebrachte EndoBarrier wird durch verschiedene Mechanismen realisiert, die vor allem darauf beruhen, dass die Nahrungsaufnahme im entsprechenden Dünndarmabschnitt reduziert wird. Somit werden die Nährstoffe erst in tiefer gelegenen Darmabschnitten über die Schleimhaut aufgenommen.

Zudem wird durch das EndoBarrier-System die Ausschüttung sogenannter Inkretine stimuliert. Das sind im Darm produzierte Hormone, die die Ausschüttung von Insulin stimulieren, das Sättigungsgefühl verstärken oder die Passage der Nahrung durch den Magen-Darm-Trakt verlangsamen. Das Insulin sorgt für die Aufnahme von Glukose in die verschiedenen Körperzellen und senkt somit den Blutzuckerspiegel. 

Wann und für wen kommt eine EndoBarrier in Frage?

Die EndoBarrier erhielt 2010 die offizielle Zulassung und wird seitdem in Ländern wie Deutschland, Österreich und der Schweiz angewendet. Da das System noch sehr neu ist und bislang wenige Daten zum Langzeiterfolg vorliegen, wird die Anwendung aktuell nur im Rahmen von Studien durch die aktuellen Leitlinien empfohlen. In mehreren Studien konnten jedoch vielversprechende Ergebnisse gezeigt werden.

Das System wird empfohlen für übergewichtige Patienten mit einem BMI von mindestens 30kg/m² und gleichzeitig vorliegendem Diabetes mellitus Typ II. Diese Patienten können sowohl von einer Gewichtsreduktion als auch von einer verbesserten Stoffwechsellage mit normalisierten Blutzuckerwerten profitieren. Trotzdem sollten bei diesen Patienten zunächst konservative Maßnahmen zum Gewichtsverlust wie Diäten und Verhaltensschulungen zur Anwendung kommen. Bei unzureichendem oder ausbleibendem Therapieerfolg kann ein EndoBarrier-System Abhilfe schaffen. 

Wie ist der Ablauf einer EndoBarrier-OP?

In der Regel wird für den Eingriff eine kurze Narkose durchgeführt, er ist jedoch auch unter Analgosedierung möglich, bei der die Patienten in eine Art Dämmerschlaf versetzt werden. Die EndoBarrier besteht aus einem ca. 60cm langen, dünnen Schlauch aus Kunststoff, der über einen Führungsdraht mittels Katheter eingebracht werden kann. Durch den Gebrauch des sogenannten Endoskops sind keine größeren Hautschnitte notwendig.

Das Endoskop besteht aus einem flexiblen Schlauch, an dessen Ende sich eine Leuchte und eine Kamera befinden, sodass das Operationsgebiet auf einem Bildschirm gut überblickt werden kann. Ebenso können verschiedene Instrumente und auch der Katheter eingeführt werden. Über den Mundraum, die Speiseröhre und den Magen wird die EndoBarrier dann im Zwölffingerdarm, dem ersten Abschnitt des Dünndarms platziert. Mit Hilfe eines speziellen Ankers wird das System fixiert. Der Sitz kann über ein Röntgenbild kontrolliert werden.

Was sind die Vorteile einer EndoBarrier?

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass EndoBarrier-Systeme Patienten bei der Gewichtsabnahme unterstützen können. Dabei sind nicht nur Reduktionen um bis zu 20% des ursprünglichen Gewichtes möglich, sondern auch eine verbesserte Stoffwechsellage, sodass bei vielen Patienten die diabetische Medikation verringert werden konnte. Sehr gute Ergebnisse gibt es dabei vor allem bei Patienten, bei denen im Vorwege einer größeren Operation ein Gewichtsverlust notwendig war. 

Ein weiterer entscheidender Vorteil liegt darin, dass das System minimal-invasiv implantiert werden kann. Dies senkt die Komplikationsrate deutlich. Ebenso kann die EndoBarrier auch sehr einfach wieder entfernt werden, was einen wichtigen Vorteil gegenüber anderen Methoden der Adipositas-Chirurgie wie beispielsweise dem Magenbypass darstellt.

Welche Komplikationen sind möglich?

Obwohl es sich bei der Implantation der EndoBarrier um einen minimal-invasiven Eingriff handelt, so bestehen wie bei jedem chirurgischen Eingriff gewisse Risiken. Ein Teil dieser ist durch die Art der Narkose bedingt und kann durch den Einsatz einer Sedierung reduziert werden. Komplikationen wie Blutungen können durch ein sorgfältiges Vorgehen während der Operation und eine adäquate Nachsorge minimiert werden.

Weiterhin besteht die Gefahr, dass die EndoBarrier verrutscht und hierdurch zu Störungen der Darmpassage führt. In einem solchen Fall kann das System entfernt und ggf. neu implantiert werden. Zudem konnten in einigen Studien Oberbauchschmerzen und ein ausbleibender Gewichtsverlust als mögliche Nebenwirkungen ermittelt werden.  

Welche alternativen Behandlungsmethoden gibt es?

Eine Gewichtsreduktion und verbesserte Stoffwechsellage können natürlich nicht nur mit einem EndoBarrier-System erreicht werden. Ebenso ist dies mit Hilfe von konservativen Maßnahmen oder alternativen chirurgischen Methoden möglich.

Zu den konservativen Behandlungsmöglichkeiten von Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2 gehören beispielsweise Diäten, Trainingsprogramme, Ernährungsberatungen und Patientenschulungen. Bei starkem Übergewicht sind diese jedoch oft nicht langfristig erfolgreich.

Zu den bekanntesten chirurgischen Methoden zur Gewichtsreduktion gehören die Schlauchmagenoperation, bei der das Volumen des Magens drastisch reduziert wird, und der Magenbypass. Dabei werden sowohl das Magenvolumen reduziert als auch Teile des Magen-Darm-Traktes umgangen. Die Effekte werden durch ein frühzeitiges Sättigungsgefühl, die Ausschüttung von bestimmten Hormonen und eine verringerte Aufnahme der Nahrungsbestandteile erzielt. Im Gegensatz zum EndoBarrier handelt es sich bei der Schlauchmagen- und der Magenbypassoperation allerdings um deutlich größere Eingriffe.    

Was kostet die EndoBarrier-Therapie?

Da es sich um ein neueres Verfahren handelt und belastbare Daten zu Langzeiterfolgen fehlen, gehört das EndoBarrier-System noch nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Somit müssen die Kosten für den Eingriff von den Patienten selbst übernommen werden. Die Implantation der EndoBarrier kostet dabei etwa 6000 Euro, die Entfernung liegt bei etwa 1000 bis 1500 Euro. 

Nachbehandlung, Prognose und Lebensqualität

Wichtig ist, dass das Einbringen eines EndoBarrier-Systems als alleinige Maßnahme nicht ausreicht, um eine adäquate Gewichtsreduktion zu erwirken. Das Verfahren muss stets mit einer Umstellung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten verbunden werden. Die EndoBarrier erhöht dann die Effektivität dieser Maßnahmen.

Um den Therapieerfolg zu kontrollieren und etwaige Komplikationen durch den Eingriff frühzeitig erkennen zu können, sind daher regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen notwendig. Grundsätzlich können Patienten mit einer EndoBarrier aber ein ganz normales Leben ohne Einschränkungen führen.

Daten zur Langzeitprognose nach einer EndoBarrier-OP existieren derzeit noch nicht. Dennoch zeigen viele Studien bereits vielversprechende Ergebnisse und es bleibt abzuwarten, ob EndoBarrier-Systeme diesen Erfolg in Zukunft auch außerhalb von Studien unter Beweis stellen können.  

Welche Ärzte sind Spezialisten für die EndoBarrier-Therapie?

Die kompetentesten Ansprechpartner bezüglich einer EndoBarrier sind Allgemein- und Viszeralchirurgen mit einer Spezialisierung im Fachbereich der Adipositaschirurgie oder metabolischen Chirurgie. Betreut werden die Patienten im Anschluss von einem interdisziplinären Team aus Chirurgen, Internisten und Ernährungsberatern.

Wir möchten Patienten dabei unterstützen, den passenden Behandler für das jeweilige Beschwerdebild zu finden. Daher haben wir sämtliche hier gelisteten Fachärzte und Kliniken hinsichtlich ihrer Erfahrung im Bereich EndoBarrier-Therapie überprüft und ausgewählt. Sie alle sind Experten ihres Fachgebietes und äußerst erfahren im Bereich der Adipositaschirurgie. Überzeugen Sie sich selbst von der Kompetenz unserer Experten und vereinbaren Sie schnell und unkompliziert ein erstes persönliches Beratungsgespräch.

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