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Myokardbiopsie

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Informationen zum Bereich Myokardbiopsie

Was ist eine Myokardbiopsie?

Unter einer Myokardbiopsie versteht man die Probeentnahme von Herzmuskelgewebe, die zur Diagnostik von Erkrankungen des Herzmuskels dient.

Wann wird eine Myokardbiopsie angeordnet?

Eine Myokardbiopsie kann angeordnet werden, wenn eine Erkrankung mit Beteiligung des Herzmuskels vermutet wird oder bereits nachgewiesen wurde.

Das entnommene Gewebe kann schließlich im Labor untersucht werden und wichtige Erkenntnisse zum Krankheitszustand liefern, die in der weiteren Therapie eine zentrale Rolle spielen und die Entscheidungen des behandelnden Arztes maßgeblich beeinflussen.

Welche Herzerkrankungen können erkannt werden?

Das Herzmuskelgewebe kann auf entzündliche und strukturelle Veränderungen untersucht werden und eröffnet dem Arzt dadurch ein breites Spektrum an diagnostischen Möglichkeiten.

Am häufigsten erkannt werden Herzmuskelentzündungen (Myokarditis). Durch spezielle Tests im Labor können sowohl Erregertyp als auch Schweregrad der Erkrankung analysiert werden. Hierbei gilt es herauszufinden, ob es sich um eine infektiöse oder nicht-infektiöse Entzündung handelt und weiterhin ob die entzündliche Reaktion noch aktiv ist, sich zurückentwickelt hat, bereits überwunden ist oder sogar in eine chronische Erkrankung übergegangen ist.

Zudem können Myokardbiopsien strukturelle Veränderungen des Herzmuskels (Kardiomyopathie) nachweisen. Durch genauere Untersuchung kann die Art der Kardiomyopathie und mitunter ihre Ursache abgeklärt werden. Ebenso können Abstoßungsreaktionen nach Herztransplantationen beobachtet und ausgeschlossen werden.

Außerdem können Speichererkrankungen, bei denen meist Proteine im Herzmuskel abgelagert werden, durch eine Biopsie erkannt und im weiteren Verlauf therapiert werden.

Ablauf und Dauer

Eine Myokardbiopsie wird in der Regel mithilfe eines Herzkatheters durchgeführt. Dabei wird nach örtlicher Betäubung zunächst ein Gefäß punktiert und der Katheter bis zum Herzen vorgeschoben. Anschließend entnimmt der Operateur mittels einer kleinen Zange winzige Proben aus dem Herzmuskel, wobei der gesamte Eingriff durch eine Röntgenkontrolle überwacht wird.

Abhängig von der Lokalisation der Erkrankung kann eine linksseitige und rechtsseitige Katheterisierung unterschieden werden. Um beispielsweise Entzündungen des Herzmuskels der linken Herzkammer zu untersuchen, wählt man die linksseitige Biopsie, wobei eine Arterie entweder am Handgelenk oder in der Leiste punktiert wird und der Katheter direkt in die linke Herzseite geführt wird. In anderen Fällen kann ebenso die rechtsseitige Biopsie über den venösen Zugang bevorzugt werden.

Risiken und Nachsorge

Die Myokardbiopsie wird in Herzkatheterlaboren von erfahrenen Ärzten durchgeführt und hat nur eine geringe Komplikationsrate. Der risikoarme Eingriff wird ständig durch Röntgenkontrolle überwacht um zu gewährleisten, dass der Katheter zu jeder Zeit korrekt platziert ist und Komplikationen vermieden werden.

Unmittelbar nach dem Eingriff erhalten die Patienten für 1-2 Stunden einen Druckverband, der über der Punktionsstelle angebracht wird und Nachblutungen verhindert. Um sicherzugehen, dass der Patient komplikationsfrei ist, wird wenige Stunden nach dem Eingriff ein Echokardiogram vorgenommen.

Trotz aller Vorsicht können wie bei allen anderen medizinischen Maßnahmen Komplikationen auftreten. Dazu gehören Herzrhythmusstörungen, die sich meist als harmloses Herzklopfen bemerkbar machen und nach kurzer Zeit wieder verschwinden. In seltenen Fällen können diese Störungen länger anhalten und eine sofortige Behandlung erforderlich machen.

Sehr selten kann die Herzwand durch den Katheter verletzt werden, was zu einer Einblutung in den Herzbeutel führt. Je nach Ausprägung kann dies ein medizinischer Notfall sein, der eine sofortige Behandlung erfordert.

Quellen:

  • Lapp, H., & Krakau, I. (2014). Das Herzkatheterbuch diagnostische und interventionelle Kathetertechniken ;. Stuttgart: Thieme.
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