Spezialisten für Kieferzyste
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Informationen zum Bereich Kieferzyste
Was ist ein Kieferzyste?
Bei Zysten handelt es sich um flüssigkeitsgefüllte und mit einer Schleimhautschicht umhüllte Blase. Zysten kommen überall im Körper vor, auch im Kieferknochen und den Weichteilen (Haut, Muskulatur) des Mund-Kiefer-Gesichtsbereiches.
Bei den Weichteilzysten und Knochenzysten im Kiefer handelt es sich um eine recht häufige und gutartige Erkrankung, die besonders im Alter zwischen 20 und 50 Jahren in Erscheinung tritt. Männer sind deutlich öfter als Frauen davon betroffen.
Zysten im Kieferbereich können aus den erhaltenen Gewebsresten der Zahnentwicklung entstehen. Meist führen entzündliche Reize im Bereich der Gewebsreste zur Entwicklung der Zysten. Aber auch verstopfte Drüsenausgänge (kleinere Speicheldrüsen sind im ganzen Mund verteilt) können zu einem Anstauen des Sekrets und damit zur Zystenbildung führen.
Symptome und Ursachen
Kieferzysten müssen nicht immer symptomatisch sein. Oftmals entdeckt sie der Kieferchirurg zufällig bei einer Röntgenaufnahme des Kiefers.
Typisch für Zysten ist eine deutliche Größenzunahme mit der Zeit. Dies kann dann mit Schwellung, Schmerzen oder einer Entzündung einhergehen. Da die Zyste immer mehr Platz einnimmt, muss das umliegende Gewebe ausweichen.
So können Zysten im Kiefer im Verlauf zu Zahnfehlstellungen oder auch zur Verlegung des Nervenkanals im Unterkiefer führen. In jedem Fall ist eine operative Behandlung angebracht.
In seltenen Fällen kann auch ein bösartiger Knochentumor dem Aussehen nach als Knochenzyste identifiziert werden, daher sollte das entnommene Gewebe immer vom Spezialisten genau untersucht werden.
Kieferzyste Operation
Weichteilzysten sind relativ einfach zu behandeln. Der Oralchirurg schält die ganze Zyste (Schleimhaut mit Zysteninhalt) aus dem umliegenden Gewebe. In manchen Fällen kann auch die Zystenwand eingeschnitten, aufgeklappt und so an die umliegende Schleimhaut genäht werden (Marsupialisation). Dadurch kann der Inhalt der Zyste ablaufen. Gleichzeitig wird der Verschluss der Zyste verhindert.
Bei der Zystektomie (Zystenausschälung) der Knochenzyste wird wieder die gesamte Zyste mit Wand und Inhalt entfernt. Danach wird die Wunde vernäht. Ist der Knochendefekt zu groß, muss entweder eigenes Knochenmaterial (beispielsweise aus dem Beckenkamm) oder Knochenersatzmaterial eingebracht werden, um den Kieferknochen genügend zu stabilisieren.
Bei der Zystotomie (Zystenfensterung) der Knochenzyste entfernt der Oralchirurg den Zysteninhalt, belässt aber einen Teil der Zystenwand. Dieser wird mit der umliegenden Mundschleimhaut vernäht. Die nun offen liegende Zystenhöhle wird entweder mit einer Tamponade oder mit einem Kunststoffpfropf gefüllt, welcher mit der Zeit verkleinert wird. Die Zystenhöhle kann so über mehrere Monate selbständig verknöchern und das Loch im Kiefer ausfüllen. Bei größeren Kieferzysten kann dies jedoch bis zu mehreren Jahren dauern.
Da die Gefahr eines erneuten Verschlusses der Zystenwand nicht ausgeschlossen werden kann, kann auch ein zweizeitiger Eingriff vorgenommen werden. Dabei wird mit einer Zystenfensterung begonnen, bis die Wundhöhle deutlich kleiner geworden ist. Dann erfolgt mit der Zystenausschälung die Entfernung der Zystenreste. So reduziert man die Gefahr der Zystenneubildung bei gleichzeitigem stabilem Knochenaufbau.
Prognose
Wie bei jedem operativen Eingriff, besteht auch bei der Behandlung von Weichteilzysten und Knochenzysten im Kiefer die Gefahr der Verletzung von Nachbarstrukturen. Dazu gehören besonders im Kieferbereich, die Verletzung von Nerven (Unterkiefernerv) und der Zähne. Auch kann es zu Infektionen und zum Kieferbruch kommen, sollte die Zyste groß und der Kiefer dadurch instabil geworden sein.
Bis zur vollständigen Heilung sollten regelmäßig halbjährliche Röntgenkontrollen beim Oralchirurgen erfolgen. Das Ziel ist der Zystektomie ist eine knöcherne Heilung der Zystenhöhle innerhalb von 6-12 Monaten.
Da Zysten gerne wieder auftreten, kann die Möglichkeit des Rezidivs (Wiederkehr der Zyste) aber auch durch die Operation nicht ausgeschlossen werden.
Bei weiteren Fragen bezüglich der Möglichkeiten und Alternativen der Behandlung von Weichteilzysten und Knochenzysten, wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren Spezialisten für Oralchirurgie oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie.
Quellen:
http://www.apotheken-umschau.de/kieferzyste
Schwenzer, Norbert; Becker, Thomas (2000): Zahn-Mund-Kiefer-Heilkunde. Lehrbuch zur Aus- und Fortbildung : Fortsetzung des Standardwerkes von Hofer, Reichenbach, Spreter von Kreudenstein, Wannenmacher. 3., aktualisierte und erw. Aufl. Stuttgart [u.a.]: Thieme.