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Fersenschmerzen

Fersenschmerzen sind in unserer Gesellschaft häufig. Es leiden durchschnittlich ca. 4-7% der allgemeinen Bevölkerung daran, etwa jeder Zehnte entwickelt sie in seinem Leben. Hier finden Sie erfahrene Fachärzte und Kliniken in Deutschland, Schweiz oder Österreich. Informieren Sie sich über Ursachen, Diagnose und Therapie oder kontaktieren Sie unsere Experten.

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Informationen zum Bereich Fersenschmerzen

Welche Ursachen haben Fersenschmerzen?

Fersenschmerzen sind stets als Symptom einer anderen Erkrankung anzusehen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei jedoch um Erkrankungen, die direkt im Bereich der Ferse entstehen. In einigen Fällen können aber auch systemische Erkrankungen die Ferse betreffen und hier Schmerzen auslösen.

Die Ferse besteht vor allem aus dem knöchernen Fersenbein, im Medizinischen auch als Kalkaneus bezeichnet. Dieses stellt den größten Fußknochen dar und ist wichtiger Ansatzpunkt verschiedener Muskeln und Sehnen. Hier sind vor allem die Achillessehne, die an der hinteren Wade verläuft, sowie die Plantarfaszie zu nennen. Dabei handelt es sich um eine bindegewebige Struktur, die vor allem das Fußlängsgewölbe stabilisiert.

Schmerzen der Ferse sind meistens auf Überbelastungen zurückzuführen, die dann schmerzhafte Entzündungsreaktionen der angrenzenden Muskelsehnen und Weichteile auslösen. Diese Überbelastungen werden durch verschiedenste Risikofaktoren begünstigt und herbeigeführt. Dazu zählen Fußfehlstellungen, ausgeprägte körperliche bzw. sportliche Belastungen, Instabilität von Muskeln, Bändern und Sehnen, flaches und zu hartes Schuhwerk und höheres Alter.

Auch Übergewicht gilt heutzutage zunehmend als wichtiger Risikofaktor und Auslöser für Fersenschmerzen, da der Fuß durch das erhöhte Gewicht dauerhaft stark beansprucht wird. Darüber hinaus gibt es noch seltene Ursachen für Fersenschmerzen, wie entzündliche Erkrankungen z.B. Rheumatoide Arthritis, Verletzungen des Knochens der Ferse (Fersenbein) oder das Tarsaltunnelsyndrom, bei dem die Schmerzen durch eine Nervenreizung entstehen. 

Wie entsteht eine Entzündung an der Ferse?

Beim klassischen Begriff der Entzündung denken die meisten Menschen sofort an eine bakterielle Infektion, beispielsweise über eine offene Wunde. In der Orthopädie entsteht eine Entzündungsreaktion jedoch oft auch in Folge einer Überbelastung oder Reizung von Strukturen, ohne dass Bakterien oder andere Erreger beteiligt sind.

Im Bereich der Ferse beispielsweise kann eine Überbelastung zur Reizung der Sehnenansätze führen. Besteht diese Belastung für einen längeren Zeitraum, so registrieren die entsprechenden Zellen eine Schädigung und reagieren mit der Freisetzung bestimmter Entzündungsmediatoren. Der Körper versucht dann beispielsweise durch eine vermehrte Durchblutung, viele Zellen an den Ort der Schädigung zu transportieren. Dies zeigt sich dann in einer Rötung, Überwärmung und Schwellung.

Besteht die Entzündungsreaktion sehr lange, versucht der Organismus mit anderen Mitteln, die entsprechende Region zu entlasten und beginnt mit einem Umbau bestimmter Gewebe. Eine dauerhafte Reizung von Sehnenansätzen kann sich dann beispielsweise in einer zunehmenden Verknöcherung zeigen. Man bezeichnet dies im Bereich der Ferse dann als Fersensporn.

Was kann man gegen Fersenschmerzen tun?

Treten Fersenschmerzen auf, kann man durch verschiedene Maßnahmen die Schmerzen lindern. Zuallererst sollte der betroffene Fuß geschont und entlastet werden. Außerdem kann den Schmerzen durch Kühlung entgegengewirkt werden. Dabei bietet sich auch eine leichte Massage der Ferse an.

Zur Vorbeugung, aber auch im Akutfall, lohnt es sich auf geeignetes Schuhwerk zu achten oder ggf. individuell angefertigte Schuheinlagen zu tragen. Das Fußbett der Schuhe sollte für den Fuß passend und gleichzeitig dämpfend sein, ein Fersenkeil kann zusätzlich Entlastung bieten.

Des Weiteren können vom Arzt verschriebene schmerz- und entzündungshemmende Mittel eingenommen werden, wie z.B. Ibuprofen.

Im Allgemeinen gilt jedoch, dass sich die Therapie auf die Behandlung der Ursache der Schmerzen ausrichten sollte. Nur so kann ein langfristiger und zufriedenstellender schmerzloser Zustand erreicht werden.

Übungen bei Schmerzen der Ferse

Um Fersenschmerzen zu behandeln oder ihnen entgegenzuwirken, gibt es mehrere Dehnübungen, die einfach zu Hause ausgeführt werden können. Im Fokus dieser steht die Dehnung der Wadenmuskulatur und des Fußgewölbes. Die Übungen sollten über einen längeren Zeitraum ausgeführt werden und können mehrmals pro Tag (ca. 3-mal) erledigt werden, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.

Übung zur Dehnung der Wadenmuskulatur

Mit lang ausgestreckten Beinen auf den Boden setzen, ein (Hand-) Tuch um den Fußballen der schmerzenden Seite legen und durch Zug am Tuch den Fuß Richtung Körper ziehen. In dieser Position ca. 15 Sekunden verharren, dann lockern und diese Dehnübung 10-mal wiederholen.

Übung zur Dehnung des Fußgewölbes

Auf einen Stuhl setzen und den schmerzenden Fuß auf dem Knie des anderen Beins ablegen. Die Zehen des betroffenen Fußes mit der Hand der gleichen Seite umfassen und so den Fuß in Richtung der schmerzenden Seite zurückziehen. Dehnung halten für etwa 10 Sekunden, lockern und dieses 10-mal wiederholen.

Übung zur Dehnung der Plantarfaszie (=Sehnenplatte der Fußsohle) mithilfe einer Getränkeflasche oder Ähnlichem

Auf einen Stuhl setzen, Flasche vor sich auf den Boden legen und den schmerzenden Fuß über die Flasche rollend nach vorne und hinten bewegen. Dehnung ausführen für ca. 1 Minute.

Wann zum Arzt mit Fersenschmerzen?

Durch die oben genannten Maßnahmen und Übungen bessern sich die Beschwerden bei einem Großteil der Betroffenen im Verlauf auch ohne, dass ein Arzt aufgesucht werden muss. Jedoch sollte man bei einem Arzt vorstellig werden, sobald die Schmerzen in der Ferse gemeinsam mit Fieber auftreten oder sich andere Merkmale zeigen, die auf eine begleitende Entzündung hinweisen. Das sind unter anderem Überwärmung, Schwellung und Rötung.

Außerdem ist es sinnvoll, die Fersenschmerzen durch einen Arzt abklären zu lassen, wenn diese akut auftreten und besonders stark sind, der Fuß so sehr beeinträchtigt ist, dass nicht mehr aufgetreten werden kann oder sich die Schmerzen dauerhaft über 2 Wochen erstrecken, obwohl Ruhe und Schonung eingehalten wurden.

Welche Diagnostik führt der Arzt bei Fersenschmerzen durch?

Wenn Patienten unter so starken oder anhaltenden Fersenschmerzen leiden, dass ein Arzt aufgesucht wird, so beginnt die Diagnostik stets mit der ausführlichen Erhebung der Anamnese sowie der gründlichen Untersuchung des Fußes.

In der Krankheitsgeschichte sind vor allem Angaben zur genauen Symptomatik, Risikofaktoren und bestehenden Begleiterkrankungen wichtig. Die anschließende körperliche Untersuchung liefert für das geschulte Auge eines Fußspezialisten bereits erste Hinweise zur Ursache der Fersenschmerzen. Besonders wichtig ist es dabei, immer beide Füße zu betrachten und die Fußstellung sowohl im Sitzen als auch im Stehen zu beurteilen.

Meist kommen nach der körperlichen Untersuchung verschiedene bildgebende Verfahren zum Einsatz. Zunächst wird meist ein Röntgenbild der Ferse angefertigt, in dem beispielsweise ein Fersensporn erkannt werden kann. Um auch die umgebenden Muskeln, Bänder und Sehnen gut beurteilen zu können, bietet sich eine MRT-Untersuchung an.

Besteht der Verdacht auf eine Nervenreizung, beispielsweise im Rahmen eines Tarsaltunnelsyndroms, dann ist gegebenenfalls auch eine neurologische Konsiliaruntersuchung notwendig. Auch systemische Erkrankungen wie beispielsweise Rheuma, die sich im Bereich der Ferse manifestieren, sollten immer von einem Spezialisten des jeweiligen Fachgebietes abgeklärt werden.

Wie behandelt der Spezialist Fersenschmerzen?

Die Behandlung von Fersenschmerzen kann zur Linderung der akuten Beschwerden symptomatisch erfolgen, sollte sich jedoch stets gegen die zugrundeliegende Erkrankung richten.

Da viele Erkrankungen, die Fersenschmerzen auslösen können, zu einer lokalen Entzündungsreaktion führen, werden oft entzündungshemmende Medikamente verordnet. Diese können im Akutfall über mehrere Tage eingenommen werden, um einen akuten Reiz zu lindern. Zusätzlich dazu sollte die Ferse geschont und gegebenenfalls gekühlt werden. Oft profitieren Patienten bereits von diesen einfachen Maßnahmen, grundsätzlich sollte jedoch überlegt werden, wie die Ursache der Fersenschmerzen behandelt werden kann.

Fußfehlstellungen können in den meisten Fällen gut mit Einlagen therapiert werden. Auch krankengymnastische Übungsbehandlungen können Patienten dabei unterstützen, bestimmte Muskelgruppen gezielt zu dehnen und zu trainieren, sodass die Fehlstellung muskulär kompensiert werden kann.

Eine anhaltende Entzündung der Plantarfaszie (Plantarfasziitis), die langfristig zu starken Schmerzen führt, kann mit der sogenannten Extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) behandelt werden. Hierbei werden stark gebündelte Druckwellen gezielt in den Bereich des stärksten Schmerzes gebracht. Ziel dabei ist es, den Zellumsatz an dieser Stelle zu erhöhen, sodass das gereizte Bindegewebe schneller heilen kann. In der Regel sind etwa drei bis fünf Sitzungen notwendig.

Auch operative Maßnahmen können bei Fersenschmerzen zum Einsatz kommen. Diese sollten jedoch erst dann erwogen werden, wenn alle konservativen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft wurden, ohne dass der Patient eine ausreichende Besserung erfahren hat.

Wie kann man Fersenschmerzen vorbeugen?

Um das Auftreten von Fersenschmerzen zu verhindern, können einige allgemeine Maßnahmen getroffen werden. Bei vorbestehenden Erkrankungen können auch spezielle Therapieansätze ergriffen werden, um das Voranschreiten der Symptomatik zu verhindern.

Zu den allgemeinen vorbeugenden Maßnahmen zählt vor allem die regelmäßige Bewegung, um in der unteren Extremität eine ausreichende muskuläre Stabilität zu erzielen. Dabei sollte auf ein passendes und federndes Schuhwerk geachtet werden. Eine übermäßige Bewegung auf sehr hartem Untergrund sollte möglichst vermieden werden, so sollte das Joggen beispielsweise lieber auf weicheren Waldböden als auf hartem Asphalt erfolgen.

Positiver Nebeneffekt der regelmäßigen sportlichen Betätigung ist die Vorbeugung von Übergewicht. Dieses kann die Ferse und das Fußgewölbe so reizen, dass Fersenschmerzen entstehen. Ein normales Körpergewicht kann so zur Vorbeugung der Schmerzen beitragen.

Bestehen Fußfehlstellungen, so sollte ein Spezialist aufgesucht werden. Beispielsweise durch die Verordnung von Einlagen oder Krankengymnastik können diese dann so behandelt werden, dass es gar nicht erst zur Schmerzentstehung kommt. Zudem empfiehlt sich bei stärkeren Schmerzen eine schnellstmögliche ärztliche Vorstellung, sodass frühzeitig eine Therapie eingeleitet und das Fortschreiten der Fersenschmerzen verhindert werden kann.

Welche  Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für  Fersenschmerzen?

Mit Fersenschmerzen kann man zuerst beim Hausarzt/ Hausärztin vorstellig werden. Diese können dann allgemeine Untersuchungen und Maßnahmen zur Schmerzlinderung durchführen. Bleiben die Schmerzen jedoch bestehen oder sollen sie weiterführend abgeklärt werden, so ist eine Überweisung bzw. Vorstellung bei einem Facharzt/-ärztin für Orthopädie sinnvoll.

Wir helfen Ihnen, einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Fersenschmerzen überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen

Fachbeiträge

Podcast
PD Dr. med. Norman Espinosa

Fuß- und Sprunggelenk-Verletzungen: Dr. Norman Espinosa

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