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Fertilitätschirurgie

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Informationen zum Bereich Fertilitätschirurgie

Was versteht man unter Fertilitätschirurgie?

Fertilitätschirurgische Eingriffe dienen der Verbesserung der Fruchtbarkeit, insbesondere bei Frauen. Bestimmte Erkrankungen wie zum Beispiel die Endometriose oder Myome der Gebärmutter können die Fruchtbarkeit einschränken.

Eine Operation kann in bestimmten Fällen zur Verbesserung dieser Problematik führen. Auch können während eines solchen Eingriffs die Organe und lokalen Gegebenheiten im Körperinneren genauer untersucht werden, um nähere Auskunft über die Ursache der ungewollten Kinderlosigkeit der Patientinnen zu erlangen (diagnostische Chirurgie).

Wie kann die Fruchtbarkeit operativ verbessert werden?

Allgemeinhin hängt der jeweils notwendige fertilitätschirurgische Eingriff von der zugrunde liegenden Erkrankung der Patientin ab. Grundsätzlich ist das Ziel der Fertilitätschirurgie die Feststellung der möglichen organischen Ursache der ungewollten Kinderlosigkeit sowie im besten Falle das Behandeln dieser.

Dabei geht es in vielen Fällen um die Entfernung von Geweben, die die Fortleitung oder das Einnisten einer befruchteten Eizelle und somit eine gesunde Schwangerschaft mechanisch behindern, also zum Beispiel den Platz in der Gebärmutter verringern oder wichtige Organe verlegen.

Solche Hindernisse können zum Beispiel Verschlüsse der Eileiter, Verwachsungen im gesamten Bauchraum und seinen Organen, Tumoren, Endometrioseherde (Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter) oder Zysten sein.

Die Fertilitätschirurgie kann die Fruchtbarkeit operativ verbessern, wenn ein anatomisches Hindernis vorliegt, das die Entstehung oder Fortentwicklung einer Schwangerschaft beeinträchtigt und das sich durch eine Operation entfernen lässt.

Welche operativen Maßnahmen bei unerfülltem Kinderwunsch gibt es?

In vielen Fällen wird eine Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) durchgeführt. Dabei wird eine spezielle endoskopische Kamera transvaginal in die Gebärmutter (Uterus) eingeführt, um die Beschaffenheit des Organs genauer zu untersuchen und gegebenenfalls krankhafte Veränderungen festzustellen oder direkt zu entfernen.

Dafür werden ebenfalls durch die Scheide zusätzlich nötige Instrumente eingebracht. So können zum Beispiel Verwachsungen gelöst oder Myome (gutartige Tumoren der Gebärmuttermuskulatur) entfernt werden.

Außerdem kann eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt werden, dabei werden eine Kamera sowie weitere chirurgische Instrumente durch kleine Schnitte in der Bauchdecke in das Körperinnere eingeführt, um die Organe, hier besonders die Gebärmutter, die Eierstöcke und die Eileiter, zu begutachten und Auffälligkeiten minimalinvasiv chirurgisch zu entfernen.

Diese Methode wird eingesetzt, wenn die Ursache der Fertilitätsproblematik nicht oder nicht nur in der Gebärmutter zu finden ist. So können auch Erkrankungen der Eierstöcke (z.B. Polyzsystisches Ovarsyndrom) oder der Eileiter (z.B. Verwachsungen und Verschlüsse) eine Rolle spielen. Außerdem können Myome auch in den äußeren Bereichen des Uterus liegen und sind somit durch eine Hysteroskopie nicht zugänglich. Eine Gebärmutter- und eine Bauchspiegelung können auch in einer Sitzung kombiniert werden.

Relevante operative Maßnahmen der Fertilitäschirurgie sind in dem Rahmen die Resektion von Myomen und Endometrioseherden, die chirurgische Korrektur von Gebärmutterfehlbilung wie beispielsweise einem Uterusseptum oder auch die intrauterine Adhäsiolyse (Lösung von Verwachsungen innerhalb der Gebärmutter). Auch Zysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) oder gutartige Tumoren (z.B. Dermoidzysten) der inneren Geschlechtsorgane können entfernt werden, wenn diese die Entwicklung einer gesunden Schwangerschaft behindern.

Wichtig ist auch die chirurgische Rekonstruktion der Eileiter, wenn diese verschlossen oder anderweitig geschädigt sind. Häufig wird dabei eine sogenannte Chromopertubation durchgeführt, dabei wird eine Farblösung in die Gebärmutter eingespritzt und über eine Bauchspiegelung überprüft, ob diese durch die Eileiter in den Bauchraum gelangt.

Dies spräche für die Durchgängigkeit der Eileiter, was für eine natürliche Schwangerschaft Voraussetzung ist. Eventuelle Verwachsungen oder Verschlüsse der Eileiter können operativ entfernt werden.

Auch das sogenannte Polyzystische Ovar-Syndrom kann chirurgisch durch ein sogenanntes Ovar-Drilling therapiert werden, um die Fruchtbarkeit zu verbessern.

Grundsätzlich können fertilitätschirurgische Eingriffe in vielen Fällen minimalinvasiv durchgeführt werden.

Bedeutung der Fertilitätschirurgie bei unerfülltem Kinderwunsch

Die Fertilitätschirurgie ist nach wie vor ein wichtiger Zweig der Kinderwunschbehandlung. Vor allem bei gut operativ therapierbaren Erkrankungen, die eine ungewollte Kinderlosigkeit bedingen können, kann sie eine wichtige Option für die Patientinnen darstellen.

So kann beispielsweise die Entfernung von Myomen oder Gebärmutterfehlbildungen oder auch die Rekonstruktion verschlossener Eileiter eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege ermöglichen, ohne dass weitere medikamentöse Therapien oder eine künstliche Befruchtung nötig werden.

Sicherlich ist dabei immer die Suche nach der Ursache relevant, liegt zum Beispiel eine hormonelle Problematik vor, so ist die Fertilitätschirurgie in der Regel keine Therapieoption. Vor allem anatomische Abweichungen können aber oft gut operativ versorgt werden. Heutzutage stellt die Fertilitätschirurgie einen ergänzenden Zweig zu den sich immer weiter entwickelnden Möglichkeiten der In-Vitro-Fertilisation („künstliche Befruchtungen“) dar.

Unter Umständen kann ein fertilitätschirurgischer Eingriff bei entsprechend diagnostizierten Ursachen die Chancen auf eine Schwangerschaft nach einer künstlichen Befruchtung erhöhen.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten für Fertilitätschirurgie?

Grundsätzlich werden fertilitätschirurgische Eingriffe von Gynäkologen durchgeführt. Häufig sind diese spezialisiert auf Reproduktionsmedizin, also unter anderem auf die Kinderwunschbehandlung. Oftmals kann ein solcher Eingriff auch im Rahmen einer Behandlung im Kinderwunschzentrum geschehen, wobei eng mit Frauenärzten, Endokrinologen und Chirurgen zusammengearbeitet wird.

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Quellen: