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Galaktographie

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Informationen zum Bereich Galaktographie

Was versteht man unter Galaktographie?

Eine Galaktographie ist eine bildgebende Untersuchung, mit deren Hilfe die Milchgänge der Brust dargestellt werden. Es handelt sich um eine spezielle Form der Mammographie, bei der, um die Sichtbarkeit des Milchgangs zu verbessern, ein Kontrastmittel in diesen injiziert wird. Im durch die Galaktographie erstellten Galaktogramm kann sich ein normales Milchgangsystem zeigen, oder aber Erweiterungen, oder Unterbrechungen der Milchgänge. So soll ein Tumor im Bereich des Gangsystems ausgeschlossen, beziehungsweise nachgewiesen werden. Ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Tumor handelt, kann durch die Galaktographie nicht erkannt werden. Daher muss bei einer auffälligen Galaktographie eine weitere Abklärung erfolgen.

Was sind Gründe für eine Galaktographie?

Eine Galaktographie wird durchgeführt, wenn eine pathologische Sekretion aus dem Milchgang auftritt, da dies ein Symptom einer malignen Krebserkrankung der Brust sein kann. Damit ist eine einseitige Sekretion gemeint, insbesondere, wenn das Sekret Blut enthält, oder wenn darin im Rahmen einer pathologischen Untersuchung atypische, krebsverdächtige Zellen gefunden wurden.

Eine beidseitige, milchige Sekretion aus den Brustwarzen ist auch außerhalb von Schwangerschaft und Stillzeit keine Indikation für eine Galaktographie. Allerdings ist auch in diesem Fall eine ärztliche Vorstellung zu empfehlen, da diese sogenannte Galaktorrhoe zum Beispiel durch Hirn-, Nieren- oder Schilddrüsenerkrankungen, oder auch durch bestimmte Medikamente verursacht sein kann.

Wie läuft eine Galaktographie ab?

Vor der Untersuchung sollte eine Mammographie durchgeführt werden, da deren Ergebnisse, wenn sie im Anschluss an die Galaktographie erfolgen würde, durch das Kontrastmittel verfälscht werden könnten.

Bei der Vorbereitung zur Galaktographie liegt die Patientin auf dem Rücken auf einer Liege. Die Ärztin oder der Arzt desinfiziert zunächst die Brustwarze und provoziert durch Druck ein minimales Sekrettröpfchen, um den betroffenen Milchgang zu lokalisieren. In diesen wird dann vorsichtig eine stumpfe Hohlnadel eingeführt. Über die Nadel wird etwa ein Milliliter eines wasserlöslichen Kontrastmittels in den Milchgang eingespritzt, bis die Patientin ein Druckgefühl angibt. Bei sehr erweiterten Milchgängen kann mehr Kontrastmittel nötig sein. Anschließend wird die Nadel entfernt und die Brustwarze vorsichtig angehoben, um die Verteilung des Kontrastmittels im Gangsystem zu fördern. Damit kein Kontrastmittel austreten kann, wird die Öffnung des Milchgangs mit einem Sprühpflaster verschlossen.

Die eigentliche Untersuchung findet am Mammographiegerät statt. Auf dem Weg von der Liege zum Gerät wird die Patientin gebeten, die Brust mit der gegenseitigen Hand vorsichtig zu stützen, damit möglichst wenig Zug oder Druck auf das Gewebe entsteht.

In der Regel werden zwei Röntgenaufnahmen im rechten Winkel zueinander angefertigt. Manchmal wird auch eine dritte Ebene geröngt. Nachdem das Sprühpflaster entfernt wurde, kann der überwiegende Teil des Kontrastmittels direkt durch Ausstreichen mit sanftem Druck aus der Brust entfernt werden.

Die Aufnahmen werden anschließend ausgewertet. Bei etwa der Häflte der Patientinnen zeigt sich eine Duktektasie, also eine Aufweitung der Milchgänge. Diese hat allerdings keinen Krankheitswert. Sind allerdings Füllungsdefekte oder Kontrastmittelabbrüche erkennbar, besteht der Verdacht auf Verlegung des Milchgangs durch einen Tumor, sodass eine weitere operative oder interventionelle Abklärung dringend notwendig ist. Die meisten Tumore des Milchgangs sind gutartige Papillome, es können dort aber auch intraduktale Karzinome, eine Form von Brustkrebs, entstehen. Bei der Galaktographie sind auch falsch positive Befunde möglich, wenn der Milchgang nicht durch einen Tumor, sondern durch eingedicktes Sekret verlegt ist.

Ist eine Galaktographie schmerzhaft?

Insgesamt ist die Untersuchung schmerzarm. Die Milchgänge der weiblichen Brust besitzen an ihrer Öffnung einen kleinen zirkulären Schließmuskel. Bei der Vorbereitung zur Galaktographie muss der Druck dieses Muskels mit der stumpfen Nadel überwunden werden, damit diese im Gang platziert werden kann. Dieser Moment kann daher etwas schmerzhaft sein. Das weitere Vorschieben der Nadel und die Applikation des Kontrastmittels hingegen führen in der Regel nicht zu Schmerzen, wobei ein Druck, beziehungsweise Fremdkörpergefühl wahrgenommen werden kann.

Bei der mammographischen Untersuchung wird die Brust zwischen zwei Platten zusammengedrückt, da diese Kompression eine hochwertigere Aufnahme ermöglicht. Dies kann in seltenen Fällen für Patientinnen mit empfindlichen Brüsten schmerzhaft sein. Bei der Galaktographie darf der Druck aber nicht so hoch sein, wie bei der standardmäßigen Mammographie. Es wird empfohlen mammographische Untersuchungen in der ersten Zyklushälfte durchzuführen, da die Brüste dann weniger empfindlich sind.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Die Galaktographie ist ein risikoarmes, gut verträgliches Verfahren. Es geht mit einer Strahlenbelastung einher, die allerdings gering ist. Außerdem sind allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel möglich. In seltenen Fällen kann es nach der Untersuchung zu einer Entzündung des Milchgangs, beziehungsweise der Brust kommen, die dann eine entsprechende Behandlung erfordert.

Was kostet eine Galaktographie?

Eine Galaktographie ist für die Patientin nicht mit Kosten verbunden, da die Untersuchung bei medizinischer Indikation sowohl von privaten, als auch von gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird.

Welche Ärzte sind Spezialisten für die Durchführung einer Galaktographie?

Die Indikation für eine Galaktographie wird in der Regel durch eine Ärztin oder einen Arzt aus dem Fachbereich der Gynäkologie gestellt, wenn in der gynäkologischen Untersuchung der Brust, beziehungsweise der Anamnese entsprechende auffällige Befunde vorhanden sind.

Die Durchführung der Untersuchung, sowie die Auswertung der Röntgenaufnahmen obliegt dem Fachbereich Radiologie und kann sowohl in einer radiologischen Praxis, als auch in der radiologischen Abteilung einer Klinik erfolgen.

Quellen

  • Fischer, Uwe et al.: 2008, Diagnostische Interventionen der Mamma, DOI: 10.1055/b-0035-107893