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Gallenblasenentzündung (Cholezystitis)

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Informationen zum Bereich Gallenblasenentzündung

Was ist eine Cholezystitis?

Eine Cholezystitis (griechisch: chole-Galle; kystis-Blase) ist eine Entzündung der Gallenblase.

Die Gallenblase ist ein etwa 9 cm langes Hohlorgan mit einem Füllungsvolumen von etwa 50 ml. Sie liegt an der Unterseite der Leber, also im rechten Oberbauch und wird zur Speicherung der Gallenflüssigkeit, die in den Leberzellen kontinuierlich produziert wird, gebraucht. Die Gallenflüssigkeit dient der Verdauung von Fetten und wird daher nach Aufnahme von fettreicher Nahrung aus der Gallenblase in den Dünndarm ausgeschüttet.

Entzündungen können eigentlich überall im Körper vorkommen und sind meist Zeichen einer Immunreaktion des Körpers auf Fremdmaterial (dieses kann von Bakterien oder Viren bis hin zu fälschlich fremd erkannten Körperzellen reichen) oder Zellschädigung. Dies kann auch in der Gallenblase passieren.

Wie kommt es zu einer Gallenblasenentzündung?

Zu einer Entzündung der Gallenblase kommt es sehr häufig durch ein Gallensteinleiden. Dadurch ist der Abfluss der Galle behindert und die Wand der Gallenblase wird gereizt, da Gallenflüssigkeit sehr aggressiv ist. Im Verlauf dieser zunächst sterilen Entzündung kann es durch den Gallengang zu einer Einwanderung von Bakterien aus dem Darm kommen. Diese sogenannte kalkulöse Cholezystitis macht etwa 90% aller Gallenblasenentzündungen aus.

Die Risikofaktoren einer kalkulösen Gallenblasenentzündung sind die gleichen, wie die eines Gallensteinleidens. Dazu gehören vor allem die folgenden:

  • Übergewicht und fettreiche Ernährung
  • Mittleres bis höheres Lebensalter (meist sind Patientinnen und Patienten über 40 Jahre betroffen)
  • Weibliches Geschlecht, Schwangerschaft (weibliche Geschlechts- und Schwangerschaftshormone fördern die Sekretion von Cholesterin in die Gallenflüssigkeit. Aus diesem können sich Steine bilden.)
  • Helle Hautfarbe
  • Familiäre Vorbelastung
  • Grunderkrankungen, die die Bildung von Gallensteinen begünstigen (z.B. Morbus Crohn, Sichelzellanämie oder Mukoviszidose)

Mit 10% der Fälle deutlich seltener ist die akalkulöse Cholezystitis, auch als Stressgallenblase bezeichnet. Hier kommt es im Rahmen einer schweren Vorerkrankung (bei der die Patientin/der Patient sehr wahrscheinlich schon in einem Krankenhaus ist), wie etwa einer Blutvergiftung, einer großen Operation oder einer schweren Verletzung zu einer Entzündung der Gallenblase.

Kommt es wiederholt zu akuten Entzündungen der Gallenblase, die ohne Operation narbig verheilen, spricht man von einer chronischen Cholezystitis. Im Extremfall kann eine chronische Entzündung zu einer Schrumpfgallenblase oder einer Porzellangallenblase führen. Bei beiden ist das Risiko einer Krebserkrankung erhöht.

Welche Symptome zeigen sich bei einer Gallenblasenentzündung?

Bei einer Gallenblasenentzündung kommt es zu starken kolikartigen Bauchschmerzen, die tendenziell im rechten Oberbauch lokalisiert sind. Dieser Schmerz kann im Verlauf diffus werden und bis zwischen die Schulterblätter ausstrahlen. Auch zu Übelkeit und Erbrechen kann es kommen. Die Symptome treten vor allem nachts und nach Mahlzeiten auf.

Fieber und Schüttelfrost sind seltener und sprechen für ein hochakutes Geschehen mit Reaktion des ganzen Körpers. In jedem Fall sollte eine Ärztin/ein Arzt aufgesucht werden

Wie wird die Gallenblasenentzündung behandelt?

Die Therapie der Wahl ist standardmäßig die Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie). Dies sollte bei einer akuten Entzündung recht zeitnah geschehen (oft innerhalb von 24 Stunden) um eine Ausbreitung der Entzündung mit Komplikationen zu vermeiden. In der Zeit bis dahin, können Schmerzmittel und Antibiotika verabreicht werden. Des Weiteren sollte keine Nahrungsaufnahme mehr erfolgen, um eine weitere Reizung zu vermeiden. Bei einer chronischen Cholezystitis sollte ein geplanter Eingriff erfolgen, um das Risiko von weiteren Entzündungen und Gallenblasenkarzinomen zu minimieren.

Die Entfernung der Gallenblase ist ein Routineeingriff der Chirurgie, erfolgt unter einer Vollnarkose und meist mit „Schlüssellochtechnik“ (Laparoskopie) und erzielt gute Ergebnisse.

Was muss man nach einer Gallenblasen-Operation beachten?

Da die Cholezystektomie meist laparoskopisch erfolgt, entstehen nur kleine Verletzungen in der Bauchwand. Bereits ab dem Operationstag, dürfen alle Bewegungen vorsichtig durchgeführt werden. Nach ein bis zwei Wochen kann man sich wieder völlig normal bewegen. Nur starke Belastungen der Bauchmuskulatur sollten nach der Operation etwa einen Monat lang vermieden werden, um Narbenbrüchen vorzubeugen.

Falls kein resorbierbares Nahtmaterial verwendet wurde, müssen die Fäden am 10. postoperativen Tag entfernt werden.

Während am Operationstag nur Wasser, klare Suppen und Tee empfohlen sind, kann bereits ab dem ersten postoperativen Tag wieder Vollkost gegessen werden. Allerdings sollten in der ersten Zeit nach der Operation besonders fettreiche oder blähende Speisen vermieden werden, da es sonst zu Verdauungsbeschwerden kommen kann.

Wie kann man einer Gallenblasenentzündung vorbeugen?

Von den oben beschriebenen Risikofaktoren ist vor allem einer zu nennen und zu beeinflussen: die Ernährung und damit einhergehend das Körpergewicht.

Man sollte auf eine tendenziell fettarme und ausgewogene Ernährung, sowie auf ein normales Körpergewicht achten.

Jedoch sollte man bei Übergewicht nicht zu schnell sehr stark abnehmen und längere Fastenzeiten vermeiden, da auch hierdurch die Entstehung von Gallensteinen und einer Gallenblasenentzündung begünstigt werden können. Außerdem kann ein gesundes Körpergewicht meist besser beibehalten werden, wenn es durch graduelle Umstellung der Lebensgewohnheiten, nicht durch extreme Diäten, erreicht wurde.

Welche Ärzte/Ärztinnen und Kliniken sind Spezialisten für Gallenblasenentzündung?

Bei einer akuten Gallenblasenentzündung sollte die Vorstellung in einer chirurgischen Notaufnahme erfolgen. Die Diagnostik und Therapie der Cholezystitis, fällt in das Fachgebiet der Allgemeinchirurgie, bzw. Viszeralchirurgie.

Quellen: