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Gastrointestinale Erkrankungen

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Informationen zum Bereich Gastrointestinale Erkrankungen

Was sind gastrointestinale Erkrankungen?

Unter dem Begriff gastrointestinale Erkrankungen werden alle Krankheiten zusammengefasst, die den Magen und/oder den Darm betreffen. Dabei handelt es sich um Erkrankungen mit unterschiedlichster Ursache, Schwere und Therapie.

Was sind die häufigsten Ursachen?

Für einen besseren Überblick können häufige gastrointestinale Erkrankungen grob in folgende Gruppen eingegliedert werden:

Gastrointestinale Erkrankungen infektiöser Ursache

Hier liegt den Symptomen eine Infektion mit Krankheitserregern zugrunde. Dabei handelt es sich in der Regel um Viren wie Noroviren oder Rotaviren, die in der Regel als Schmierinfektion oder durch das Einatmen von virushaltigen Tröpfchen übertragen werden, oder um Bakterien wie Staphylokokken, E.coli oder Salmonellen, bei denen die Übertragung eher über kontaminierte Lebensmittel oder Wasser erfolgt. Eine besondere Rolle nimmt das Bakterium Helicobacter pylori ein, das durch Speichel übertragen wird und zu einer chronischen Entzündung des Magens führt.

Selten sind Infektionen mit Parasiten wie Amöben oder Bandwürmern.

Gastrointestinale Erkrankungen entzündlicher Ursache

Bei diesen Krankheitsbildern handelt es sich um chronische oder akute Entzündungen des Magen-Darmtraktes. Dazu zählen chronische Autoimmunerkrankungen, wie Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa oder die autoimmune Gastritis, aber auch die Blinddarmentzündung (Appendizitis) und die Divertikulitis, eine Entzündung von multifaktoriell entstandenen Ausstülpungen der Darmwand, sogenannten Divertikeln, die in den Ländern des globalen Nordens einen großen Teil der Bevölkerung betreffen.

Gastrointestinale Tumorerkrankungen

Wie jedes Organ des Körpers können auch Magen und Darm von gutartigen und bösartigen Tumoren betroffen sein, wobei Tumore des Darms meist als gutartige Adenome beginnen und sich, oft im Lauf mehrerer Jahre, zu einem bösartigen Karzinom entwickeln. Abgesehen von Adenomen und Karzinomen, die von Magen- oder Darmgewebe ausgehen, kommen im Gastrointestinaltrakt auch neuroendokrine Tumore, die sich aus dem embryonalen Neuroektoderm bilden, Lymphome, die von Immunzellen abstammen, sowie Metastasen von Krebserkrankungen anderer Organe vor.

Nahrungsmittelbedingte gastrointestinale Erkrankungen

Hierzu gehören Nahrungsmittelallergien, die sich auf den Magen-Darmtrakt auswirken, sowie Unverträglichkeiten wie Lactoseintoleranz und Zöliakie.

Gastrointestinale Erkrankungen mechanischer Ursache

In diese Gruppe zählen Hernien, bei denen ein Teil des Magens oder Darms durch eine Schwachstelle im Gewebe aus der Bauchhöhle zum Beispiel in den Brustkorb oder durch den Leistenkanal rutscht. Außerdem sind Kotsteine, Gallensteine im Darm, die Invagination, bei der sich ein Teil des Darmes in den anderen einstülpt, und der Volvolus, eine Verdrehung des Darms, zu nennen. Mechanische Hindernisse können zu einem Darmverschluss (Ileus) führen

Gefäßerkrankungen im gastrointestinalen Bereich

Hiermit ist zum Einen die gastrointestinale Blutung gemeint, zu der es meist aufgrund eines Ulcus (eines Gewebsdefekts durch Helicobacter pylori-Infektion, Stress, Einnahme bestimmter Medikamente etc.), eines Tumors oder eine Entzündung kommt. Zum Anderen kann es zu einem Gefäßverschluss im gastrointestinalen Bereich, der Mesenterialischämie kommen.

Gastrointestinale Erkrankungen funktioneller Ursache

Häufig können bei Magen-Darmbeschwerden keine körperlichen Ursachen gefunden werden. Man spricht von einem Reizdarmsyndrom. Obwohl hier keine Komplikationen zu befürchten sind und die Lebenserwartung normal ist, können die Symptome für Patienten und Patientinnen sehr belastend sein. Eine psychosomatische Behandlung kann diese oft lindern oder zumindest den Umgang mit ihnen erleichtern. Etwa 1-2% der deutschen Bevölkerung leidet unter funktionellen Magen-Darmbeschwerden.

Häufige Symptome bei gastrointestinalen Störungen

Zu den häufigsten Symptomen bei Magen-Darm-Erkrankungen zählen:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Bauchschmerzen
  • Veränderungen der Stuhlfrequenz und/oder Konsistenz
  • Blähungen

Eine ärztliche Abklärung sollte bei langer Dauer oder sehr starker Ausprägung der genannten Symptome erfolgen. Außerdem gelten unter anderem folgende Begleitsymptome als “Red Flags” für eine potentiell schwere Erkrankung:

  • Fieber
  • Gewichtsverlust
  • Nachtschweiß
  • Blutung
  • Nächtliches Aufwachen aufgrund der Symptome

Wie erfolgt die Diagnose bei Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts?

Zunächst erfolgt eine Anamnese, bei der die Ärztin oder der Arzt genau nach Art, Dauer und Dynamik der Symptome, aber zum Beispiel auch nach Vorerkrankungen, Dauermedikation und Allergien fragt, anschließend eine körperliche Untersuchung.

Ergibt sich aufgrund der Anamnese und körperlichen Untersuchung der Verdacht auf eine Erkrankung, die eine Behandlung erfordert, können sich, je nach Verdacht, unterschiedliche weitere Untersuchungen anschließen. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Blutuntersuchungen
  • Stuhluntersuchungen
  • Ultraschalluntersuchung
  • CT oder MRT
  • Magen- und/oder Darmspiegelung
  • Diagnostische Laparoskopie

Behandlung bei gastrointestinalen Erkrankungen

Die Behandlung der vorliegenden gastrointestinalen Erkrankung hängt selbstverständlich von der Erkrankungsursache ab.

Dabei reichen die empfohlenen Therapien von Bettruhe und reichlich Flüssigkeitsaufnahme bei einem viralen Infekt oder Vermeidung bestimmter Lebensmittel bei Unverträglichkeiten über medikamentöse Therapien bei Entzündungen oder einigen bakteriellen Infektionen bis zu Strahlen- oder Chemotherapien und chirurgischen Eingriffen bei Krebserkrankungen. Bei einigen akuten Krankheitsbildern wie einer Blinddarmentzündung, komplizierter Divertikulitis oder Mesenterialischämie muss sogar eine Notfalloperation erfolgen.

Prävention und Risikoverminderung

Die meisten Empfehlungen zur Prävention von gastrointestinalen Krankheiten sind auch generelle Empfehlungen für eine gesunde Lebensführung:

  • Ballaststoffreiche, fleisch- und salzarme Ernährung
  • Verzicht auf Rauchen und Alkohol
  • Normalgewicht
  • Meiden von Stress
  • Körperliche Aktivität

Um Infektionskrankheiten des Magen-Darm-Trakts zu vermeiden, sollten potentielle Infektionsquellen wie nicht durchgängig gekühlte Tierprodukte, möglicherweise kontaminiertes Trinkwasser und der Kontakt zu infizierten Personen vermieden werden.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für gastrointestinale Erkrankungen?

Die Gastroenterologie, die sich mit allen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und auch mit Krankheitsbildern weiterer Bauchorgane wie Gallenblase, Leber und Bauchspeicheldrüse beschäftigt, ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin. Ärztinnen und Ärzte mit der Facharztkompetenz Innere Medizin und Gastroenterologie sind also spezialisiert auf diese Erkrankungen.

Bei einigen Krankheitsbildern ist eine (Teil-)übernahme der Behandlung durch Ärztinnen und Ärzte anderer Fachgebiete wie der Viszeralchirurgie, Onkologie oder Psychosomatik notwendig.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen:

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