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Arteriovenöse Malformation (AVM)

Sie suchen Informationen zur Arteriovenöse Malformation (AVM) und Spezialisten für die Behandlung oder Operation? Hier finden Sie ausschließlich erfahrene Fachärzte und Kliniken in Deutschland, Schweiz oder Österreich. Informieren Sie sich über Ursachen, Diagnose und Therapie oder kontaktieren Sie unsere Experten.

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Spezialisten für Arteriovenöse Malformationen

16  Spezialisten gefunden

Prof. Dr. med. Florian Würschmidt

Strahlentherapie / Stereotaktische Radiochirurgie

Hamburg

CyberKnife Centrum Mitteldeutschland

Radiochirurgie & Präzisions-Strahlentherapie

Erfurt

Informationen zum Bereich Arteriovenöse Malformationen

Was ist eine Arteriovenöse Malformation?

Arteriovenöse Malformationen, kurz AVM, sind angeborene Fehlbildungen der Blutgefäße. Genauer gesagt handelt es sich dabei um Kurzschlüsse zwischen den Arterien und Venen. Das bedeutet, dass die Kapillaren fehlen, die normalerweise als kleinste Widerstandsgefäße dazwischen liegen. Außerdem erreichen die Gefäße im Bereich der Malformation oft nicht die Festigkeit von gesunden Gefäßen, sodass diese Stellen anfälliger sind für Verletzungen, die dann zu Blutungen führen. Die Fehlbildungen kommen vor allem im Schädel und entlang der Wirbelsäule vor. Sie sind innerhalb der Bevölkerung sehr selten anzutreffen, die Prävalenz beträgt nur ca. 0,15%.

Ursachen für eine AVM

Die Ursachen für die Entwicklung von AVM sind nicht geklärt. Da sich AVM gehäuft unter Verwandten auffinden lassen, gilt es als wahrscheinlich, dass Defekte des Erbguts eine Rolle spielen. Des Weiteren kann nicht ausgeschlossen sein, dass Umwelteinflüsse jeglicher Art als Verursacher für AVM einfließen.

AVM Lokalisation und Symptome

Symptome der AVM sind individuell unterschiedlich und abhängig von der Größe. Kleine Fehlbildungen können ein Leben lang unbemerkt bleiben. Große Malformationen können Kopfschmerzen, epileptische Anfälle oder auch Bewusstlosigkeit hervorrufen. Liegt die Fehlbildung nahe eines Hirnnerven im Schädel, kann es zum Ausfall dieses Nervens kommen mit spezifischen Symptomen, z.B. Sehstörungen oder Gleichgewichtsstörungen. Auch Sensibilitätsstörungen und Lähmungen gewisser Körperbereiche können bei Betroffenen auftreten.

Diagnostik: Wie wird eine AV Malformation festgestellt?

Besteht der Verdacht auf eine AVM, sollte ein bildgebendes Verfahren zur Diagnose erstellt werden. Es können eine Computertomografie (CT), eine Magnetresonanztomografie (MRT) und/oder eine Angiographie durchgeführt werden. Die Computertomographie ist eine zeitsparende Methode und wird bei Notfällen eingesetzt, z.B. nach einer Blutung. Die Magnetresonanztomographie hat ihre Stärke in der guten Auflösung für Weichteile z.B. das Gehirn und in ihr verlaufenden Gefäße. Der Nachteil ist, dass für der Patient für mehrere Minuten still in der engen MRT-Röhre liegen muss. Bei der Angiographie wird Kontrastmittel in eine Arterie eingebracht, z.B. in die Armarterie eingespritzt. Anschließend wird ein Röntgenbild der Region von Interesse aufgenommen. Mit diesem Verfahren lassen sich die Blutgefäße besonders gut beurteilen. Allerdings belastet das Kontrastmittel die Nieren und auch eine Allergie gegen das Jod im Kontrastmittel kann eine Kontraindikation für diese Methode sein.

Behandlungsmethoden der AV Malformation

Die Behandlung der entdeckten AVM richtet sich nach der Größe und Gefährlichkeit. Bei kleinen stummen Malformation wird lediglich die regelmäßige Beobachtung empfohlen. Liegt die AVM außerhalb des Kopfes und ist leicht zu erreichen, wird diese chirurgisch entfernt. Dies kann z.B. durch elektrische Verödung oder durch Verschließen der Arterie von innen stattfinden.

Neurochirurgische Operation

Die Behandlung von zentralen AVM gestaltet sich als schwieriger, da der Zugangsweg kompliziert sein kann. Bei der Operation handelt es sich um einen mikrochirurgischen Eingriff. Dafür muss der Schädel eröffnet werden. Anschließend wird durch Navigation die Malformation aufgesucht und elektrisch verödet oder entfernt.

AVM Embolisation

Eine weitere Möglichkeit ist die sogenannte Embolisation. Hierfür wird ein Katheter über die Armarterie oder Leistenarterie bis zur betroffenen Stelle im Kopf vorgeschoben. Dann wird durch den Katheter eine Flüssigkeit eingebracht, die die Arterie verklebt und so permanent verschließt. Eine anschließende Operation durch Neurochirurgen ist ebenfalls eine gängige Therapiewahl.

AVM Bestrahlung

Die stereotaktische Bestrahlung mittel Gamma Knife oder Linearbeschleuniger ist eine weitere Therapieoption. Sie kann empfohlen werden, falls eine AVM OP oder eine Embolisation nicht möglich ist.

Welche Ärzte und Kliniken sind AVM Spezialisten?

Die AVM befindet sich in den meisten Fällen im Bereich des zentralen Nervensystems und wird daher durch Fachärzte der Neurologie betreut. Zur Diagnose ist eine Bildgebung des betroffenen Körperbereichs nötig, sodass auch Fachärzte der Neuroradiologie bei diesem Krankheitsbild beteiligt sind. Ist eine Operation nötig, wird diese in einer interdisziplinären Versammlung mit den Fachärzten der Neurochirurgie besprochen und von diesen durchgeführt. Die AVM Embolisation wird durch Neuroradiologen durchgeführt. Die AVM Bestrahlung wird an spezialisierten Zentren für stereotaktische Bestrahlung geleistet.

Quellen:

Widder, Görtler: Doppler- und Duplexsonographie der hirnversorgenden Arterien. 6. Auflage. Springer 2014, ISBN 978-3-662-44962-2.

Schwab et al. (Hrsg.): Neurointensiv. 3. Auflage. Springer 2015, ISBN 978-3-662-46499-1.

Hacke (Hrsg.): Neurologie. 14. Auflage. Springer 2016, ISBN 978-3-662-46891-3.

Linn et al. (Hrsg.): Atlas Klinische Neuroradiologie des Gehirns. Springer 2011, ISBN 978-3-540-89568-8.

Hufschmidt et al.: Neurologie compact. 6. Auflage. Thieme 2013, ISBN 978-3-131-17196-2.

Steinmetz et al.: S1-Leitlinie Unrupturierte intrakranielle Aneurysmen. Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Stand September 2012. Abgerufen am 27.06.2016.

Steinmetz et al.: S1-Leitlinie Subarachnoidalblutung (SAB). Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Stand September 2012. Abgerufen am 27.06.2016.

Brandt et al.: Therapie und Verlauf neurologischer Erkrankungen. 6. Auflage. Kohlhammer 2012, ISBN 3-170-21674-0.

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