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Gefäßtumor

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Informationen zum Bereich Gefäßtumor

Was ist ein Gefäßtumor?

Gefäßtumore sind Fehlbildungen, die aus Zellen ausgehen, welche im gesunden Zustand die Wände von Gefäßen bilden. Grundsätzlich werden gutartige (medizinscher Begriff: benigne), und bösartige (medizinscher Begriff: maligne) Tumore unterschieden.

Welche Gefäßtumoren gibt es?

Der Begriff Gefäßtumore umfasst eine große Bandbreite an verschiedenen Tumoren. Es werden in diesem Artikel nur die häufigsten Arten im Detail besprochen. Zu den Gefäßtumoren zählen unter anderem:

  • Hämangiom
  • Angiosarkom
  • Kaposi-Sarkom
  • Hämangioendotheliome
  • Lymphangiom
  • Epitheloides Hämangioendotheliom

Gutartige Gefäßtumoren

Der häufigste Gefäßtumor ist das gutartige Hämangiom. Dieses wird umgangssprachlich auch Blutschwämmchen genannt. Diese Art von Gefäßtumor tritt bei Neugeborenen auf und Mädchen sind häufiger betroffen. Das Hämangiom stellt sich meistens als rote Struktur in der Haut nahe der Hautoberfläche dar. Der Tumor verursacht dort keine Schmerzen. In der Regel muss das Hämangiom, welches in der Haut sitzt, nicht behandelt werden. Bei ca. 70% der Fälle bildet sich das Hämangiom in den ersten Lebensjahren spontan zurück. Lediglich bei Lokalisation an ungünstigen Stellen wie am Augenlid, an der Hand oder im Genitalbereich kann eine Therapie durchgeführt werden. Hämangiome können auch im Knochen oder in den inneren Organen vorkommen. Auch hier verursachen sie in der Regel keine Beschwerden und müssen nicht behandelt werden.

Bösartige Gefäßtumoren

Das Angiosarkom ist ein Tumor, welcher aus den Endothelzellen der Blutgefäße oder Lymphgefäße hervorgeht. Befindet sich der Tumor in der Haut, ist er als rötlich-bläulicher Fleck sichtbar. Angiosarkome können aber auch in anderen Organen auftreten wie zum Beispiel im Brustgewebe, sowie in der Leber oder in der Milz. Diese Art von Gefäßtumor wächst schnell und kann in Nachbargewebe einwachsen als auch Tochtergeschwüre in entfernten Körperregionen bilden. Die Prognose für Patienten und Patientinnen mit Angiosarkom ist eher ungünstig. Das Überleben nach Diagnosestellung beträgt nur Monate bis zu wenigen Jahren.

Das Kaposi-Sarkom ist ebenfalls ein bösartiger Gefäßtumor und kommt vor allem bei HIV-Infizierten und Immunsupprimierten vor. Das Kaposi-Sarkom befindet sich zu 90% in der Haut oder Schleimhaut. Es erscheint dort als dunkelroter schmerzhafter Knoten.

Wie werden Gefäßtumoren diagnostiziert und behandelt?

Das Hämangiom kann mit einem Medikament aus der Gruppe der Beta-Blocker therapiert werden: Propanolol. Das Medikament wird als Tablette gegeben und bewirkt bei 60% der Hämangiome einen Rückgang nach 6 Monaten. Sollte das Hämangiom nicht ansprechen, kann eine Behandlung mit Vereisung, Laser oder durch chirurgische Entfernung versucht werden.

Das Angiosarkom muss so früh wie möglich am Stück chirurgisch entfernt werden. Anschließend wird in der Regel eine Bestrahlung des umliegenden Gewebes und eine Chemotherapie durchgeführt um mögliche Einzelkrebszellen, die verblieben sind, abzutöten.

Das Kaposi-Sarkom profitiert von der allgemeinen antiviralen Therapie der HIV-Erkrankung. Leider neigt diese Art von Gefäßtumor bei HIV-Patienten und Immunsupprimierten zu erneuten Tumoren nach einer gesunden Phase (medizinscher Begriff: Rezidiv).

Sind Gefäßtumoren gefährlich?

Das Hämangiom ist ein gutartiger Tumor und verursacht in der Regel keine Beschwerden. Dieser Gefäßtumor bildet sich in den meisten Fällen von selbst wieder zurück. Sollte eine Therapie nötig sein, ist eine Medikamentengabe in Form von Tabletten vielversprechend. Das Angiosarkom hingegen ist ein bösartiger Tumor, der möglichst früh behandelt werden sollte, da dieser Tumor ansonsten in Nachbargewebe einwächst und Tochtergeschwüre ausbildet. Die Lebenserwartung bei Personen mit Angiosarkom ist deutlich verkürzt.

Quellen:

  • Herold et al.: Innere Medizin. Eigenverlag 2012, ISBN 978-3-981-46602-7.
  • Böcker et al.: Pathologie. 3. Auflage. Urban & Fischer 2004, ISBN 3-437-44470-0.
  • Höger: Kinderdermatologie. 1. Auflage Schattauer 2005, ISBN: 3-794-52221-4.
  • Traupe, Hamm: Pädiatrische Dermatologie. 2. Auflage Springer 2005, ISBN: 978-3-540-31259-8.
  • Niethard et al.: Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie. 6. Auflage Thieme 2009, ISBN: 3-131-30816-8.
  • Weidema ME et al. Health-related quality of life and symptom burden of epithelioid hemangioendothelioma patients: a global patient-driven Facebook study in a very rare malignancy. Acta Oncologica, Onlinevorabveröffentlichung am 1. Juni 2020, DOI:10.1080/0284186X.2020.1766696
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