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Gynäkomastie (Männerbrust)

Sie fragen sich welcher Arzt ist für die Diagnose und Behandlung einer Gynäkomastie zuständig ist und suchen einen Spezialisten? Hier finden Sie erfahrene Fachärzte, Kliniken und Zentren für eine Gynäkomastie Behandlung in Deutschland und der Schweiz. Oder Informieren Sie sich über Ursachen, Symptome und den Ablauf einer Gynäkomastie OP.

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Informationen zum Bereich Gynäkomastie

Was ist Gynäkomastie?

Eine Gynäkomastie beschreibt die Vergrößerung der Brustdrüse des Mannes. Sie ist zu unterscheiden von der Lipomastie, bei der in der Brust des Mannes nur Fette eingelagert werden. Bei der Gynäkomastie hingegen bildet sich beim Mann Brustdrüsengewebe, wobei diese Vergrößerung einseitig oder beidseitig auftreten kann.

Die Brustdrüsenvergrößerung ist hierbei in den meisten Fällen zwar gutartig, kann allerdings auch - insbesondere bei einer einseitigen Vergrößerung der Brust - eine Brustkrebserkrankung beim Mann sein. Eine Ultraschalluntersuchung in Verbindung einer Mammographie sollte demnach auch bei geringen Zweifeln vorgenommen werden.

Häufigkeit und Gradeinteilung bei einer vergrößerten Männerbrust

Die Pathogenese der Gynäkomastie ist bei der Hälfte aller Betroffenen nicht nachvollziehbar. Während über 90 Prozent aller Neugeborenen eine physiologische Gynäkomastie aufweisen, sinkt diese Wahrscheinlichkeit im Pubertätsalter auf rund 50 bis 70 Prozent, die pubertäre Gynäkomastie muss allerdings keinen Krankheitswert haben. Ungefähr die Hälfte aller Männer leiden irgendwann in ihrem Leben an einem “Männerbusen”.

Um die Stadien der Gynäkomastie zuordnen zu können, teilt man sie nach Deutinger in drei Grade ein:

  • Grad I: Eine kleine unauffällige Männerbrust manifestiert sich.
  • Grad II: Die Männerbrust ähnelt einer Jungmädchenbrust.
  • Grad III: Die Gynäkomastie ist ausgeprägt und besitzt eine Unterbrustfalte.

 

Ursachen: Warum kann eine Gynäkomastie entstehen?

Die Gynäkomastie kann auf eine physiologische und nicht-physiologische Art und Weise entstehen. Dabei definiert die physiologische Männerbrust eine nicht krankhafte Veränderung.

Physiologisch: Die Gynäkomastie ist normal, wenn sie im Säuglingsalter, in der Pubertät oder in höherem Alter auftritt. Die Gynäkomastie findet demnach rein auf einer hormonellen Ebene statt, sie ist zum Beispiel auch bei starkem Übergewicht zu beobachten. Hier wird allerdings nur Fettgewebe eingelagert, sodass es sich um keine echte Gynäkomastie handelt und man von einer Pseudogynäkomastie beziehungsweise Lipomastie spricht.

Nicht-physiologisch: Hier entsteht die Vergrößerung der Männerbrust aufgrund einer krankhaften Veränderung durch Medikamente oder einer Störung im Hormonhaushalt des Mannes.

Medikamentöse Gynäkomastie

Ein wichtiger Faktor bei der Entstehung einer Gynäkomastie bilden spezifische Medikamente:

  • Finasterid: Ein Prostatamittel, das auch als Haarwuchsmittel Verwendung findet
  • Anabolika: Mittel im Bodybuilding zum Muskelaufbau (Bodybuilder sagen kurz “Gyno”)
  • Spironolacton: Ein Diuretikum für die Nieren
  • Magensäure-Tabletten: Cimetidin, Omeprazol, Pantoprazol, Ranitidin
  • Hormonelle Medikamente: Östrogene und Antiandrogene finden in der Geschlechtsumwandlung vermehrt Verwendung
  • Herzpräparate: eher selten, Digitalis, B-Blocker, Calciumantagonisten
  • Alkohol- und Drogenabusus können ebenfalls Auslöser einer pathologischen Gynäkomastie sein.

 

Hormonstörungen als Ursache für eine vergrößerte Männerbrust

Besteht ein Überschuss an dem weiblichen Geschlechtshormon Östrogen oder ein Mangel an dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron, kann sich eine Gynäkomastie ausbilden. Die Zunahme des Östrogens findet dabei bei Tumoren der Nebennierenrinde oder der Hoden statt.

Darüber hinaus kann auch eine Leberzirrhose das Symptom der Gynäkomastie auslösen. Ein Mangel an androgenen Hormonen ist auf nicht angelegte Hoden, Kastration, eine Schilddrüsenüberfunktion oder auf eine bestimmte Erkrankung wie das Prolaktinom oder das Klinefelter-Syndrom, bei dem die Patienten ein X-Chromosomen zu viel haben, zurückzuführen.

Wie wird die Gynäkomastie diagnostiziert?

In jedem Falle beinhaltet die Diagnostik eine Laboruntersuchung der Hormone sowie der Leber- und Schilddrüsenwerte durch eine einfache Blutentnahme. Gerade bei Patienten im höheren Alter mit einer einseitigen Brustvergrößerung sollte ein bei Männern stark aggressives, bösartiges Mammakarzinom durch eine entsprechende Mammographie und Ultraschalluntersuchung ausgeschlossen werden.

Die Diagnose ist hierbei umso besser, je mehr der behandelnde Arzt über die Krankengeschichte des Patienten weiß und je genauer seine körperlichen Untersuchungen sind, denn nur so kann ein optimales Behandlungskonzept für jeden Patienten entwickelt werden.

Gynäkomastie Symptome

Schmerzen spielen bei einer Vergrößerung der Männerbrust eine eher untergeordnete Rolle. Es ist mehr die psychische Dimension, die den Betroffenen zu schaffen macht: in optischer Hinsicht und auch in Hinblick auf ihr Körperbewusstsein als Mann.

Typischerweise vergrößern sich im Zuge der Gynäkomastie auch die Brustwarzen und der Brustwarzenvorhof. Das Drüsengewebe lässt sich dabei leicht von dem Fettgewebe unterscheiden: Dadurch dass das Gewebe wächst, drückt es die Brustwarze nach außen, sodass diese größer erscheint.

Manifestiert sich eine extreme Form der Gynäkomastie, kann sich auch wie bei einer Frau die sogenannte Unterbrustfalte entwickeln. Besonderes Augenmerk gilt es dem Brustkrebs des Mannes zu schenken: Die Veränderungen können wie die bei einer Frau sein, treten aber mit nachfolgenden Symptomen meistens nur auf einer Seite auf:

  • Es entstehen Blutungen im Bereich der Warze, mit sehr derb tastbaren Knötchen
  • Die Haut kann sich einziehen oder verziehen
  • Die Haut ist entzündet
  • Bei einem fortgeschrittenen Mammakarzinom wölbt sich die Haut orangenschalenartig hervor
  • Gewebsdefekte und Schwellungen der Achselhöhle können ebenfalls bei fortgeschrittenem Stadium auftreten.

 

Gynäkomastie Therapie

Die Behandlungsmöglichkeiten können sowohl konservativ ohne Operation erfolgen, als auch operative Verfahren beinhalten.

Gynäkomastie Behandlung ohne OP

Die konservative Methode versucht hierbei die oben erwähnten Symptome zu lindern und mögliche Störungen im Hormonhaushalt zu beseitigen. Hierbei ist ein Zusammenspiel verschiedener Fachärzte gefragt: Endokrinologen, Kardiologen, Internisten, Allgemeinärzte und Urologen arbeiten meist zusammen. Die konservative Therapie kann die vergrößerte Männerbrust zwar nicht verkleinern, sie kann aber die fortschreitende Vergrößerung verhindern oder verlangsamen. Oft werden also konservative und operative Methoden kombiniert.

Gynäkomastie OP: Brustverkleinerung beim Mann

Die Gynäkomastie Operation richtet sich nach der Art der Brustvergrößerung.

Operation der Pseudogynäkomastie

Liegt eine fetthaltige Männerbrust vor, ist in den meisten Fällen eine Fettabsaugung indiziert. Dabei kann man oft auch auf einen Hautschnitt des Brustwarzenvorhofs verzichten. Man setzt stattdessen einen kleinen Schnitt im Randbereich des Brustmuskels, infiltriert eine kleine Flüssigkeit, die das Fettgewebe größer werden lässt und kann es dann absaugen.

In einigen Fällen ist die Männerbrust so stark ausgeprägt, dass eine alleinige Fettabsaugung keine guten Erfolge bringen würde, sodass man gezwungen ist im Zuge der Fettabsaugung auch die klassische Verkleinerung der Brust vorzunehmen.

Operation der echten Gynäkomastie

Eine drüsenhaltige Vergrößerung der Brust lässt sich nicht nur mit einer Fettabsaugung kompensieren, da das Drüsengewebe zu derb und fest ist. Man bedient sich demnach einer Fettabsaugung und einer Entfernung der männlichen Brustdrüse, der sogenannten Andromastektomie. Hierbei setzt man einen Schnitt im Bereich der Brustwarze, worüber man das überschüssige Drüsengewebe entnehmen kann.

Da die Gynäkomastie oft auch eine Vergrößerung der Brustwarze nach sich zieht, lässt sich diese während der OP ebenfalls verkleinern. Am Ende jeder dieser Operationen werden Drainagen eingelegt, die die Gewebeflüssigkeit abführen sollen.

Bei einer extremen Form der Gynäkomastie (Grad III nach Deutinger) kann sehr wohl eine Brustverkleinerung indiziert sein, die genau so auch bei Frauen durchgeführt wird: Über einen T-Schnitt, I-Schnitt oder einen speziellen Schnitt im Brustwarzenvorhof verschafft man sich den Zugang und entfernt das Drüsengewebe. Anschließend kann die Brust gestrafft und wieder zugenäht werden.

Was ist nach der Gynäkomastie Operation zu beachten?

Wurde eine Brustverkleinerung nur durch eine Fettabsaugung erzielt, ist auch eine ambulante Behandlung möglich. Wurde allerdings eine Andromastektomie durchgeführt, wird ein stationärer Aufenthalt unvermeidlich. Bei der Diagnose eines schweren bis mittelschweren Krankheitsverlaufs, werden die Patienten unter Vollnarkose operiert.

Wie bei jeder Operation können auch hier allgemeine Risiken und Komplikationen wie Infektionen, Hämatome, Nachblutungen oder Wundheilungsstörungen auftreten, die allerdings eher selten vorkommen. Bis zu sechs Wochen nach der OP sollte eine Sportpause eingelegt werden. Außerdem ist eine Kompressionsweste gerade in der Anfangsphase nach der Operation unbedingt notwendig, um Schwellungen sowie Wasser- und Blutergüsse zu verhindern oder zu minimieren.

Welche Ärzte und Kliniken sind Gynäkomastie Spezialisten?

Betroffene mit einer vergrößerten Männerbrust sollten zunächst die Ursache abklären lassen. Die erste Anlaufstelle ist hier in der Regel der Hausarzt. Dieser kann bei einem Verdacht auf eine bösartige Brustkrebserkrankung oder Hormonstörung die nötige Überweisung an einen Facharzt für Gynäkologie, Urologie oder Endokrinologie ausstellen. Nachdem dies erfolgt ist und der Betroffene eine Gynäkomastie OP wünscht, sollte er sich an einen Facharzt für Plastische und Ästhetsiche Chirurgie wenden. Diese sind auf eine Brustverkleinerung beim Mann spezialisiert.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Gynäkomastie OP überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

https://academic.oup.com/jcem/article/100/10/3752/2835793/A-Longitudinal-Study-of-Growth-Sex-Steroids-and