Spezialisten für Hirnaneurysma
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Radiologische Allianz - Interdisziplinäres Zentrum für Radiochirurgie
Strahlentherapie / Gamma Knife
Hamburg
Informationen zum Bereich Hirnaneurysma
Was ist ein Hirnaneurysma?
Bei einem Hirnaneurysma handelt es sich um die sackförmige Ausweitung eines Hirngefäßes. Die Gefäßerweiterung ist keine Seltenheit, wobei sie oft gar nicht oder nur zufällig entdeckt wird. Hirnaneurysmata treten vermehrt ab dem 40. Lebensjahr auf, wobei Frauen häufiger davon betroffen sind als Männer.
Hirnaneurysmata zählen zu den Gefäßmissbildungen des Gehirns. Dabei verliert das Gefäß im Bereich des Aneurysmas über Jahre immer mehr elastische Fasern und weitet sich aus. Bevorzugt sind Stellen mit hoher mechanischer Belastung, wie der Ort, an dem sich die größeren Hirngefäße aufgabeln. Im schlimmsten Fall kann ein solches Aneurysma durch Einriss (Ruptur) der Gefäßwand zu einer Hirnblutung und zum Tod führen.
Was sind die Ursachen für ein Hirnaneurysma?
Ursache für ein Hirnaneurysma ist meist eine anlagebedingte Gefäßwandschwäche. Aber auch andere Faktoren können ursächlich sein, beispielsweise eine Arteriosklerose, Entzündungen der Gefäße, Drogenmissbrauch oder bestimmte vererbbare Krankheiten, wie dasMarfan-Syndrom.
Hirnaneurysma Symptome
Zirka die Hälfte der Menschen mit Hirnaneurysma haben keinerlei Beschwerden (asymptomatisch). Sie werden meist zufällig im CT (Computertomographie) oder beim MRT (Magnetresonanztomographie) entdeckt.
Je nach Lokalisation des Aneurysmas können aber auch verschiedenste Symptome auftreten, die meist durch Verdrängung von Hirn- oder Nervengewebe verursacht werden. Darunter fallen unter anderem Seh-, Hör-, oder Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen, epileptische Anfälle und Kopfschmerzen.
Im schlimmsten Fall macht sich ein Aneurysma durch eine stattfindende Ruptur (Einriss der Gefäßwand) bemerkbar. Diese spezielle Art der Hirnblutung wird auch Subarachnoidalblutung (SAB) genannt und entspricht einem blutigen Schlaganfall.
Wie wird ein Aneurysma der Hirngefäße festgestellt?
Die besten Ergebnisse erzielt die Radiologiemit Hilfe spezieller Gefäßdarstellungsarten (mit oder ohne Kontrastmittel sowohl im CT (Computertomografie) als auch im MRT (Magnetresonanztomografie). Bei häufigen Verlaufskontrollen ist aufgrund der fehlenden Strahlenbelastung die MRT der Standard.
Die invasivere Methode der Katheterangiographie (Gefäßdarstellung über einen Metalldraht im Gefäß und dortiger Kontrastmittelgabe) wird aufgrund der höheren Komplikationsrate nur präoperativ zur genauen Ausmessung und OP-Planung verwendet. Sie bietet aber im Falle einer Ruptur und Aneurysmablutung gleichzeitig die Möglichkeit der Operation durch den Katheter.
Hirnaneurysma Therapie
Die Behandlung eines Hirnaneurysmas richtet sich nach dessen Größe und Lokalisation, den Symptomen des Betroffenen und einer bereits stattgefundenen Aneurysmablutung. Sinn der Behandlung ist das Verhindern einer möglichen Blutung. Nicht-symptomatische Aneurysmen von einer Größe bis zu 7 mm werden nicht behandelt, hier ist das Risiko der OP größer als das Risiko einer Blutung.
Hirnaneurysma OP Verfahren
Ab einem Durchmesser von 7 mm wird eine Behandlung empfohlen. Sind Aneurysmen symptomatisch werden sie unabhängig von ihrer Größe behandelt. Die Neurochirurgieunterscheidet zwei Standardtherapievarianten: das Aneurysma-Clipping und das Aneurysma-Coiling. Welche der beiden Operationen vorzuziehen ist, liegt an verschiedenen Faktoren und wird individuell mit dem behandelnden Arzt besprochen.
Prognose und Lebenserwartung bei einem Hirnaneurysma
Nicht-symptomatische kleine Aneurysmen habe ein sehr geringes Risiko der Hirnblutung. Dennoch müssen, zur Feststellung von Größenänderungen, in bestimmten Zeitabständen Kontrolluntersuchungen wahrgenommen werden.
Bei bekanntem Hirngefäßaneurysma und Symptomen, die die Druckschädigung umliegender Strukturen vermuten lassen, ist Achtung angesagt. Ein Einriss der Gefäßwand mit Hirnblutung folgt in den meisten Fällen, weshalb eine Behandlung dringend angesagt ist. Erfolgt diese vor einer Blutung ist mit guten Langzeitergebnissen zu rechnen.
Grundsätzlich sollten alle Risikofaktoren, die die Aneurysmabildung und -vergrößerung fördern, ausgeschaltet werden, darunter fallen beispielsweise Rauchen, Bluthochdruck und Alkoholmissbrauch.
Quellen:
- http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/030-030.html
- Henne-Bruns, Doris; Dürig, Michael; Kremer, Bernd; Bruns, Doris Henne-: Chirurgie. 2. Aufl.. Stuttgart: Thieme, 2003.
- Siewert, Jörg Rüdiger: Chirurgie. Berlin, Heidelberg: Springer, 2006.
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