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Hirnblutung

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Informationen zum Bereich Hirnblutung

Was ist eine Hirnblutung?

„Hirnblutung“ ist aus medizinischer Sicht der umgangssprachliche Begriff für Blutungen im Inneren des Schädels (intrakraniell), im Bereich des Gehirns (intrazerebral) sowie im Bereich der Hirnhäute (extrazerebral). In der Regel spricht man von einer Hirnblutung bei intrazerebralen Blutungen im Gehirn. Jährlich erleiden in Deutschland etwa 10-12 von 100.000 Einwohnern eine intrazerebrale Blutung.Subarachnoidalblutung, Epidural- und Subduralhämatom sind als intrakraniell-extrazerebrale Blutungsformen von den intrazerebralen Blutungen abzugrenzen.

Beim ischämischen Schlaganfall, der ähnliche Symptome verursacht wie die intrazerebrale Blutung, kommt es durch eine ischämische Schädigung (Mangel an Sauerstoffversorgung) zur Zerstörung von Hirngewebe. Bei der intrazerebralen Blutung („blutiger Schlaganfall“) wird das Hirngewebe durch Einblutung geschädigt. 10-17% derSchlaganfälle werden durch intrazerebrale Blutungen verursacht.

Da sich das Gehirn innerhalb des Schädelknochens befindet kann es sich bei Volumenzunahme nicht weiter ausdehnen. Bei Blutungen innerhalb des Gehirns steigen das Volumen und damit der Druck auf das Gehirngewebe. Der erhöhte Druck auf die Nervenzellen des Gehirns schädigt und zerstört diese.

Was verursacht eine Hirnblutung?

Durch jahrelang hohen Blutdruck, Übergewicht, Fettstoffwechselstörung und Tabakkonsum kommt es langfristig zu bestimmten Gefäßveränderungen (Atherosklerose). An den veränderten Stellen können sich sowohl Gefäßwandaussackungen (Aneurysmata) als auch Thromben bilden, was eine entscheidende Rolle in der Pathophysiologie von den Schlaganfällen und anderen kardiovaskulären Erkrankungen spielt. Weitere Ursachen eines Schlaganfalls sind Tumore, Gerinnungsstörungen oder Amyloidangiopathie (krankhafte Eiweißablagerungen in den Gehirngefäßen). Hämorrhagische (blutige) Schlaganfälle treten auch im Rahmen schwerer Schädel-Hirn-Traumata auf. Immer mehr, vor allem ältere, Patienten nehmen inzwischen gerinnungshemmende Medikamente ein, welche eine wichtige Rolle bei der Entwicklung einer Hirnblutung spielen können, deswegen müssen diese erst nach strenger Überprüfung der Indikation und sorgfältiger Risiko-Nutzen Abwägung eingesetzt werden.

Welche Symptome zeigen sich bei einer Hirnblutung?

Intra- und Extrazerebrale Blutungen haben oft ähnliche Symptome. Das heißt die Betroffenen zeigen plötzlich sprachliche und motorische Einschränkungen, oft einseitig betont, und können darüber hinaus Bewusstseinseintrübungen bis hin zum Koma aufweisen. Der Großteil der Patienten beklagt zusätzlich Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerz.

Intrazerebrale Blutung: Überlebens- und Heilungschancen

Intrazerebrale Blutungen stellen lebensbedrohliche Notfallsituationen dar, in denen schnell gehandelt werden muss. Da es im Rahmen der Blutung durch steigenden Druck mit jeder Minute zur weiteren Schädigung des Gehirns kommt, ist schnelles Handeln mit schnellstmöglichem Transport der Betroffenen in die Klinik essentiell.

Zur Entlastung des Drucks auf das Gehirn durch die Blutung und zum Stoppen der Blutung können neurochirurgische Eingriffe nötig werden.

Da sich die Symptome der intrazerebralen Blutung nicht von denen eines ischämischen Schlaganfalls unterscheiden lassen und die Therapien jedoch gegensätzlich sind, ist für die exakte und vor allem zeitnahe Diagnose die Durchführung eines bildgebenden Verfahrens (CT oder MRT) entscheidend. In der Regel wird, aufgrund des schnellen Ergebnisses, eine Computertomographie (CT) durchgeführt.

Die Akuttherapie besteht je nach Einzelfall aus nichtoperativen sowie neurochirurgischen Therapieschemata. Nichtoperativ ist vor allem die exakte Kontrolle des Blutdrucks entscheidend. Operative, neurochirurgische Eingriffe zur Entlastung des Hirndrucks sind vor allem bei Einschränkungen des Bewusstseins oder bei Zunahme des Blutungsausmaßes notwendig. Nach intrazerebralen Blutungen ist durch die Hirnschädigung das Risiko für epileptische Anfälle erhöht. Eine der wesentlichen Komplikationen nach Hirnblutung ist die Nachblutung, die bei fast 40% der Betroffenen in den ersten 24 Stunden nach dem Akutereignis auftritt.

Die Überlebensrate bei intrazerebraler Blutung hängt vor allem von der Größe und Lokalisation der Blutung ab. So versterben bei einem Blutungsvolumen von mehr als 60 ml Blut bei tief gelegenen Blutungen etwa 93% der Patienten, bei einer Blutung mit unter 30 ml Blut in vergleichbarer Lage versterben nur noch 23%. Insgesamt zeigt sich in Studien, dass innerhalb des ersten Monats nach der Hirnblutung 35-52% der Patienten versterben und lediglich 20% der Patienten benötigen 6 Monate nach dem Blutungsereignis keine Unterstützung mehr. Der Großteil der Betroffenen weist im Verlauf Spätschäden, wie motorische, sprachliche oder kognitive Einschränkungen auf.

Wie geht es weiter? – Reha nach Hirnblutung

Wenn die Patienten nach der Akutphase der Erkrankung stabilisiert werden konnten, werden frühzeitig, oft noch parallel zur intensivmedizinischen Betreuung, rehabilitative Maßnahmen eingeleitet. Da das menschliche Gehirn befähigt ist, verlorene Funktionen zurückzuerlangen und Schäden der Gehirnstrukturen durch gesunde Nervenzellen zu kompensieren, ist eine engmaschige und frühzeitige Betreuung durch neurologisch erfahrene Spezialisten wichtig.

Was wird bei der Rehabilitation nach Hirnblutung gemacht?

Im Rahmen der neurologischen Rehabilitation erfahren die Patienten Unterstützung sowohl für motorische und sprachliche aber auch kognitive und weitere Einschränkungen. Die betreuenden Therapeuten (Ärzte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Psychotherapeuten, etc.) arbeiten in der Regel als interdisziplinäres Team eng zusammen, um für die Patienten das bestmögliche Outcome zu erzielen. Da die Einschränkungen der Patienten nach intrazerebraler Blutung sehr individuell ausfallen können, erfolgt stets eine patientenzentrierte, individuelle Erarbeitung des Therapieplans.

Je nach Ausmaß der neurologischen Einschränkungen kann die rehabilitative Betreuung verschieden lang ausfallen. Die meisten stationären Aufenthalte betragen 6-8 Wochen. Die weiterführende, rehabilitative Nachsorge zum Erfolgserhalt kann häufig ambulant erfolgen.

Welche Rehaklinik ist nach Hirnblutung die Richtige?

Nach einer intrazerebralen Blutung empfiehlt sich für die Patienten die Durchführung einer neurologischen Rehabilitation, da die entsprechenden Kliniken bestmöglich für diese Patienten und ihre Anforderungen ausgestattet sind und es ratsam ist, sich an langjährig erfahrene Spezialisten zu wenden. Eine der führenden Rehabilitationskliniken für neurologische Patienten der Schweiz ist cereneo, unter der Leitung unseres Spezialisten Prof. Luft.

Wir helfen Ihnen einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Hirnblutung überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:


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