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Hirnstammläsionen

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Informationen zum Bereich Hirnstammläsionen

Was ist der Hirnstamm?

Der Hirnstamm ist ein Teil des zentralen Nervensystems, das sich seinerseits aus dem Gehirn und dem Rückenmark zusammensetzt. Der Hirnstamm ist dabei im innersten Abschnitt des Gehirns lokalisiert und beinhaltet verschiedene Zentren für die Regulation lebenswichtiger Vorgänge.

Das Gehirn lässt sich in verschiedene Abschnitte gliedern. Eine grobe Einteilung unterscheidet dabei zwischen dem Großhirn, dem Kleinhirn, dem Zwischenhirn und dem Hirnstamm. Dieser wiederum beinhaltet die Abschnitte Mittelhirn, auch Mesencephalon genannt, die Brücke, die auch Pons genannt wird und das verlängerte Mark, welches man als Medulla oblongata bezeichnet und den Übergang zum Rückenmark bildet.

Die verschiedenen Abschnitte des Gehirns erfüllen verschiedene Funktionen. Während die Informationen, die das Großhirn erhält, unserem Bewusstsein zugänglich sind, erfüllt das Kleinhirn vor allem motorische Funktionen. Das Zwischenhirn wiederum leitet die verschiedenen Informationen an das Großhirn weiter.

Die Brücke enthält Nervenfasern, dir vor allem dafür zuständig sind, Informationen zwischen den beiden Gehirnhälften, den sogenannten Hemisphären, auszutauschen.

Das Mittelhirn enthält eine Vielzahl an Nervenfasern, die verschiedene Informationen zwischen den einzelnen Gehirnabschnitten weiterleiten. Dazu gehören zum Beispiel Fasern der Hör- und der Sehbahn, es finden sich aber auch wichtige motorische Zentren im Mittelhirn. Ebenso haben hier auch einige der zwölf Hirnnerven ihre Kerngebiete. Diese bilden den Ursprung der jeweiligen Nervenfasern.

Die Hirnnerven erfüllen dabei die vielfältigsten Aufgaben in unserem Körper. Beispiele dafür sind das Berührungsempfinden im Kopfbereich, die Versorgung der verschiedenen Muskeln des Kopfes und des Gesichtes sowie vegetative Funktionen, die unter anderem das Herzkreislaufsystem im Gleichgewicht halten.

Die Medulla oblongata schließt sich nach unten dem Hirnstamm an und beinhaltet ähnlich wie das Mittelhirn Kerngebiete einiger Hirnnerven sowie wichtige regulatorische Zentren wie das Atem- und Kreislaufzentrum.

Der Hirnstamm erfüllt also vielfältige und lebenswichtige Funktionen, weshalb eine Hirnstammläsion auch weitreichende Folgen haben kann.

Was sind Hirnstammläsionen?

Vereinfacht ausgedrückt versteht man unter Hirnstammläsionen alle Schädigungen von Nervengewebe im Bereich des Mittelhirns, der Pons oder der Medulla oblongata. Es kommt dann zur Ausbildung einer Reihe von Symptomen, was man dann als Hirnstammsyndrom bezeichnet.

Hirnstammsyndrome lassen sich je nach Ort der Schädigung in Mittelhirnsyndrome, Ponssyndrome und Medulla-oblongata-Syndrome einteilen. Die Symptomatik ist davon abhängig, welche Bereiche betroffen sind.

Auch die Schwere der Symptome richtet sich nach der Funktion der betroffenen Strukturen und dem Ausmaß der Schädigung.

Dabei werden je nach Beschwerdebild viele verschiedene Hirnstammsyndrome unterschieden.

Ursachen: Wie entstehen Hirnstammläsionen?

Hirnstammläsionen können vielfältige Ursachen zugrunde liegen. Die verschiedenen Strukturen des Hirnstamms können sowohl durch akute Ereignisse als auch durch chronische Prozesse geschädigt werden. Meist liegt der Schädigung des Gewebes und der Nerven eine Durchblutungsstörung des entsprechenden Bereichs zugrunde. Diese wiederum kann durch verschiedene Faktoren hervorgerufen werden.

Hirninfarkte

Eine der häufigeren Ursachen einer Hirnstammläsionen ist der Schlaganfall. Hierbei unterschiedet man zwischen einem ischämischen Schlaganfall, bei dem die Blutversorgung des Gehirns durch ein Gerinnsel in einem Gefäß gestört wird, und einem hämorrhagischen Schlaganfall, bei dem eine Blutung vorliegt, die auf das Hirngewebe starken Druck ausüben kann. Ischämische Schlaganfälle kommen deutlich häufiger vor als hämorrhagische.

Die durch den Schlaganfall verursachte Minderdurchblutung des Gehirngewebes kann die Funktion der jeweiligen Areale stark beeinflussen. In vielen Fällen sind dabei die Hirnnerven beeinträchtigt, wodurch es zu verschiedenen Ausfällen in der Motorik und auch der Sensibilität kommen kann.

Schlaganfälle bilden immer einen Notfall und müssen in jedem Fall so schnell wie möglich behandelt werden.

Traumata

Eine weitere mögliche Ursache für Hirnstammläsionen sind Unfälle mit Beteiligung des Kopfes, medizinisch spricht man auch von einem Schädel-Hirn-Trauma.

Dieses kann in verschiedenen Schweregraden auftreten. Dabei zeigt ein Schädel-Hirn-Trauma Grad I keine Hirnstammläsion, Grad II eine einseitige und die Grade III und IV eine beidseitige Hirnstammläsion.

Entzündliche Prozesse

Auch verschiedene Entzündungsprozesse können eine Läsion von Strukturen des Hirnstammes nach sich ziehen. Ein relativ häufiges Krankheitsbild, im Rahmen dessen eine solche Läsion auftreten kann, ist die Multiple Sklerose.

Es handelt sich hierbei um eine Autoimmunerkrankung, bei der es zu chronisch-entzündlichen Prozessen im Bereich des zentralen Nervensystems kommen kann. Dabei kann auch der Hirnstamm betroffen sein.

Tumorerkrankungen

Bei Tumoren handelt es sich um gutartige oder bösartige Neubildungen von Gewebe. Auch wenn ein Tumor an sich gutartig und somit von einer Krebserkrankung zu unterscheiden ist, kann das Wachstum benachbarte Strukturen bedrängen und dadurch schädigen.

Ein Tumor im Bereich des Hirnstammes kann auf diese Weise eine Hirnstammläsion verursachen. Häufig wächst der Tumor dabei langsam und führt so zu einem chronischen Verlauf des Hirnstamm-Syndroms. Eine ausführliche Diagnostik ist daher besonders wichtig.

Was sind typische Symptome für Hirnstammläsionen?

Die Symptomkombination einer Hirnstammläsion wird als Hirnstamm-Syndrom bezeichnet. Das Krankheitsbild hängt dabei ganz von der Lokalisation und dem Ausmaß der Schädigung ab.

Da sich im Hirnstamm die verschiedenen Kerngebiete der Hirnnerven befinden, zeigt sich eine entsprechende Läsion meist in einem Ausfall bestimmter Hirnnerven.

Ein typisches Erscheinungsbild der Hirnstammläsion ist die sogenannte gekreuzte Hirnstammsymptomatik. Es zeigt sich dabei eine Schädigung von Hirnnerven auf der Seite der Läsion in Kombination mit sensiblen und motorischen Beeinträchtigungen auf der Gegenseite. Dies lässt sich dadurch erklären, dass ein Großteil des Gehirns kontralateral organisiert ist. Das bedeutet, die verschiedenen Nervenfasern kreuzen in ihrem Verlauf durch das Gehirn zur Gegenseite, sodass ein rechtsseitiger Hirnnerv Strukturen der linken Körperhälfte versorgt und entsprechend andersherum.

Die Hirnnerven erfüllen vielfältige Aufgaben, sodass es im Rahmen einer Läsion beispielsweise zu Ausfällen im Bereich der Gesichtsmuskulatur, des Berührungsempfindens, des Geschmackes, des Sehens und Hörens oder des Gleichgewichtssinnes kommen kann. Auch Störungen des Schluckvorganges können auf Schädigungen von Hirnnerven hinweisen.

Da einige Hirnnerven aber auch vegetative Funktionen erfüllen, kann es auch hier zu Funktionsstörungen kommen. Vegetative Funktionen können nicht aktiv durch das Bewusstsein gesteuert werden. Es kann also im Falle eines Hirnstammsyndroms beispielsweise zu Veränderungen der Schweiß- oder Tränensekretion, aber auch zu Kreislaufstörungen kommen.

Der Hirnstamm beinhaltet wichtige regulatorische Zentren wie das Atem- und Kreislaufzentrum. Kommt es zu Läsionen in einem dieser Bereiche, kann dies unter Umständen lebensbedrohlich sein. Häufig ist dabei auch das Brechzentrum mitbeteiligt, sodass sich die Patienten oft initial übergeben müssen.

In einem solchen Fall ist eine sofortige medizinische Behandlung dringend angeraten, um die wichtigsten Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. In einigen Fällen kann eine andauernde Symptomatik auch die dauerhafte medizinische Überwachung auf einer Intensivstation notwendig machen.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Bei Verdacht auf eine Hirnstammläsion ist eine ausführliche Diagnostik unerlässlich. Dabei folgt auf eine Anamnese, in der vor allem Fragen zu möglichen Unfällen und dem genauen zeitlichen Verlauf des Beschwerdebildes gestellt werden, die körperliche Untersuchung.

Im Rahmen dieser können bereits erste Anzeichen von Schädigungen sichtbar sein. Dabei ist vor allem die neurologische Untersuchung wegweisend, um beispielsweise den Ausfall bestimmter Hirnnerven zu detektieren.

Auch bildgebende Verfahren kommen bei der Diagnostik von Hirnstammläsionen zum Einsatz. An erster Stelle steht dabei die Magnetresonanztomographie, in der vor allem das Hirngewebe gut dargestellt werden kann. Mögliche Infarkte oder Blutungen können so gut lokalisiert werden.

Ein sogenanntes Elektroenzephalogramm, kurz EEG, kann die elektrischen Signale von Nerven messen und somit auch zur Diagnostik von Hirnstammläsionen eingesetzt werden. Mit Hilfe verschiedener Elektroden können dabei Hirnströme gemessen werden. Im Rahmen von Spezialuntersuchungen kann auch die Antwort der Nerven auf akustische und visuelle Reize dargestellt werden, wodurch vor allem eine genaue Untersuchung der Hör- und Sehbahn ermöglicht wird.

Welche Therapie und Behandlungsmethoden gibt es?

Die Therapie der Hirnstammsyndrome richtet sich stets nach der Ursache der Läsion. Daher kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Frage.

Liegt ein Hirninfarkt als Ursache für die Läsion vor, dann sollte dringend abgeklärt werden, ob es sich um einen Gefäßverschluss oder eine Blutung handelt. Je nach Form des Schlaganfalls kann die Therapie dann entweder in der Blutstillung oder der Eröffnung des Gefäßes bestehen, um die Durchblutung des Hirngewebes wiederherzustellen. Ein Hirninfarkt ist dabei in jedem Fall akut behandlungsbedürftig.

Auch bei schwerwiegenden Schädigungen des Hirnstammes mit Beeinträchtigung der Atmung und des Kreislaufs müssen sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Ausfälle der Muskulatur können auch nach Behandlung der Ursache der Hirnstammläsion ein langfristiges Problem für die Betroffenen darstellen. Gerade wenn die Gesichtsmuskulatur beeinträchtigt ist, kann dies enormen Leidensdruck verursachen. Daher können verschiedene Therapiekonzepte zur Anwendung kommen, die sowohl physiotherapeutische als auch logopädische und ergotherapeutische Behandlungen beinhalten.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Hirnstammläsionen?

Da ein Hirnstammsyndrom in jedem Fall ein ernstzunehmendes Krankheitsbild darstellt, sollten stets erfahrene Spezialisten zu Rate gezogen werden.

Die hier vorgestellten Ärzte und Klinken sind allesamt Experten auf dem Gebiet der Neurologie und verfügen über weitreichende Erfahrung in der Diagnostik und Behandlung von Hirnstammläsionen.

Wir möchten Ihnen den Zugang zu einer exzellenten medizinischen Behandlung ermöglichen und bieten Ihnen daher hier die Möglichkeit, schnell und unkompliziert einen ersten Beratungstermin mit einem unserer Spezialisten zu vereinbaren.

Quellen: