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Hirnszintigraphie

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Informationen zum Bereich Hirnszintigraphie

Was versteht man unter Hirnszintigraphie?

Die Hirnszintigraphie ist eine nuklearmedizinisches Untersuchung, bei der eine kleine Menge radioaktiver Teilchen in eine Vene, meist am Arm, injiziert und anschließend ihre Verteilung im Gehirn durch Aufnahmen mit einer Gammakamera sichtbar gemacht wird. Verschiedene Erkrankungen des Gehirns, wie zum Beispiel Tumore, Epilepsieherde, aber auch Parkinson und Arten von Demenz können durch verschiedene Varianten dieses Verfahrens diagnostiziert werden. Die Hirnszintigraphie eignet sich auch zur Verlaufskontrolle bei bereits bekannten Erkrankungen.

Die Untersuchung wird bei medizinischer Indikation von gesetzlichen und privaten Kassen übernommen und ist leicht durchführbar und für Patientinnen und Patienten schmerz- und risikoarm.

Was kann eine Hirnszintigraphie aufdecken?

Durch eine Hirnszintigraphie wird die Stoffwechselaktivität des Gehirns sichtbar gemacht. So können Bereiche mit besonders hoher oder besonders geringer Stoffwechselaktivität, oder eine Störung der Blut-Hirn-Schranke dargestellt werden. Dies kommt im Rahmen verschiedener Erkrankungen vor. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Tumore des Gehirns (gutartig oder bösartig)

  • TIA (Transitorische Ischämische Attacke)

  • PRIND (Prolongiertes Ischämisches Defizit)

  • Dementielle Erkrankungen, insbesondere Morbus Alzheimer

  • Hirnblutungen

  • Hirntraumata

  • Epileptische Herde

Außerdem kann die Perfusionsreserve bei Carotisstenose (Einengung der Halsschlagadern durch Arteriosklerose) bestimmt werden.

Eine besondere Variante der Hirnszintigraphie, die DaTSCAN-Szintigraphie untersucht die Dopamin freisetzenden Nervenzellen des Gehirns. Sie dient dazu, den essentiellen Tremor, eine häufige Bewegungsstörung, deren Prävalenz im höheren Lebensalter zunimmt von Erkrankungen des Gehirns wie Morbus Parkinson oder Multisystematrophie (MSA) zu unterscheiden, da bei all diesen Krankheitsbildern ein Tremor (Zittern) oft als Leitsymptom auftritt. Anders als Morbus Parkinson oder MSA geht der essentielle Tremor aber nicht mit einer Schädigung der Dopamin freisetzenden Zellen einher. Bei einem unauffälligem DaTSCAN kann eine Parkinson-Erkrankung zu 97% ausgeschlossen werden.

Auch andere Erkrankungen wie Lewy-Body-Demenz oder Chorea Huntington betreffen das Dopaminsystem und können mit einem DaTSCAN beurteilt werden.

Welche Vorbereitungen sind für eine Hirnszintigraphie erforderlich?

Für eine Hirnszintigraphie müssen Patientinnen und Patienten nicht nüchtern sein und können nach Belieben essen und trinken. Allerdings müssen einige Medikamente, die zu Wechselwirkungen mit der bei der Untersuchung verabreichten Injektion führen könnten, im Vorfeld abgesetzt werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Antidepressiva

  • Neuroleptika

  • Dopaminagonisten und L-Dopa

  • Anticholinergika

  • Psychostimulantien

Vor einer DaTSCAN-Untersuchung sollte ein Medikament in Form von Tropfen oder einer Tablette eingenommen werden, das die Aufnahme von Iod in die Schilddrüse nimmt. So wird verhindert, dass sich die radioaktiven Iodmoleküle in der Schilddrüse anreichern.

Außerdem gilt es zu beachten, dass die Untersuchung nicht durchgeführt werden darf, wenn eine Schwangerschaft besteht. Für den DaTSCAN ist auch eine Jodallergie eine absolute Kontraindikation. Da bei der Perfusionsszintigraphie, die den Stoffwechsel beurteilt, nicht Iod, sondern Technetium oder Gallium verwendet werden, kann diese durchgeführt werden.

Hat in den letzten drei Monaten bereits eine Hirnszintigraphie stattgefunden, sollte eine erneute Untersuchung aufgrund der Strahlenbelastung wenn möglich vermieden werden. Ist eine Hirnszintigraphie bei Stillenden dringend notwendig muss das Stillen im Anschluss für 48 Stunden unterbrochen werden, um das Kind nicht durch die radioaktive Strahlung zu gefährden. Aus diesem Grund sollte auch nach der Untersuchung für den Rest des Tages enger Kontakt mit Kindern und Schwangeren vermieden werden. Ein Abstand von einem Meter ist für den Strahlenschutz ausreichend. Um die Strahlenbelastung für den eigenen Körper gering zu halten, hilft es, nach der Hirnszintigraphie viel zu trinken und wann immer möglich Wasser zu lassen, um die Ausscheidung der radioaktiven Teilchen zu beschleunigen.

Wie läuft eine Hirnszintigraphie ab?

Zunächst wird eine radioaktiv markierte Substanz in eine Vene injiziert. Beim DaTSCAN wird radioaktives Iod verwendet, um einen Dopaminrezeptorliganden zu markieren. Für die Perfusionsszintigrafie verwendet man Technetium oder Gallium.

Die radioaktiven Teilchen brauchen einige Stunden, um über die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn zu gelangen und sich dort zu verteilen.

Nach dieser Wartezeit werden in liegender Position über einen Zeitraum von etwa einer halben Stunde Bilder mit einer Gammakamera gemacht. Diese spezielle Kamera macht radioaktive Strahlung sichtbar und zeigt somit genau die Verteilung der injizierten Substanz im Gehirn. Die Aufnahmen werden anschließend mithilfe eines Computerprogramms ausgewertet und interpretiert.

Abgesehen von der notwendigen venösen Injektion handelt es sich um eine vollkommen schmerzfreie Untersuchung.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen bei einer Hirnszintigraphie?

Insgesamt ist die Hirnszintigraphie ein sehr sicheres Verfahren mit wenigen Risiken und Nebenwirkungen. Selten kann es jedoch auch hier zu Komplikationen kommen.

Bei einer DaTSCAN-Untersuchung besteht die Möglichkeit eine allergischen Reaktion auf Iod. Allergien auf Technetium oder Gallium sind wesentlich seltener. Außerdem kann es beim DaTSCAN sehr selten zu Kopfschmerzen, Hautkribbeln, Schwindel oder gesteigertem Appetit kommen.

Die Strahlenbelastung durch die Hirnszintigraphie entspricht zum Vergleich etwa der einer CT-Untersuchung des Brustkorbs, oder dem Doppelten bis Dreifachen der durchschnittlichen natürlichen Strahlenexposition pro Jahr in Deutschland. Statistisch gesehen erhöht jede Strahlenbelastung das Risiko für Krebserkrankungen.

Welche Ärzte & Kliniken sind Spezialisten für Hirnszintigraphie?

Da es sich bei den Verdachtsdiagnosen, die eine Hirnszintigraphie erfordern um neurologische Krankheitsbilder handelt, wird die Indikation für dieses Verfahren meist durch Neurologinnen oder Neurologen gestellt, um diese Diagnosen zu sichern, beziehungsweise auszuschließen.

Die Planung, Durchführung und Auswertung der Untersuchung obliegt allerdings der Nuklearmedizin und kann sowohl in einer nuklearmedizinischen Abteilung einer Klinik, als auch in einer nuklearmedizinischen Praxis durchgeführt werden.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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Quellen: