Hormonbehandlung Kinderwunsch

Was ist eine Hormonbehandlung bei Kinderwunsch?

Bei einem unerfüllten Kinderwunsch kann eine medikamentöse Therapie dabei helfen, eine Schwangerschaft in die Wege zu leiten. Hierbei werden verschiedene Hormonpräparate eingenommen, die den natürlichen Zyklus der Frau beeinflussen oder unterstützen.

Vor einer Hormonbehandlung muss allerdings festgestellt werden, ob tatsächlich eine Hormonstörung die Ursache der Unfruchtbarkeit ist, oder ob andere Krankheiten oder Schwierigkeiten bestehen. Die Hormontherapie erfolgt dann entweder durch Tabletten oder in Form von Injektionen.

Während der Hormontherapie wird der Hormonspiegel im Blut der Frau regelmäßig kontrolliert, sodass idealerweise der genaue Zeitpunkt des Eisprungs bestimmt werden kann. Daraufhin kann dann entweder eine Befruchtung auf natürlichem oder künstlichem Wege herbeigeführt werden.

Wer kommt für die Hormontherapie infrage?

Vor dem Beginn einer Hormontherapie müssen einige Untersuchungen durchgeführt werden, um andere Ursachen der Unfruchtbarkeit ausschließen zu können. Zunächst erfolgt eine ausführliche körperliche Untersuchung beider Partner, sowie ein Arztgespräch, bei dem Lebens- und Sexualgewohnheiten des Paares besprochen werden.

Sollten sich hierbei bereits mögliche Risikofaktoren für eine Unfruchtbarkeit herauskristallisieren (wie zum Beispiel anatomische Abnormalitäten der Geschlechtsorgane, sexuelle Unlust oder psychosoziale Belastung einer der Partner), werden diese meist als erstes behandelt.

Besonderer Fokus liegt bei all diesen Untersuchungen auf den Hormonen im Körper.

Für einen weiblichen Zyklus, der zur erfolgreichen Reifung des Follikels im Eierstock und daraufhin zum Eisprung führt, ist ein spezielles Wechselspiel der Sexualhormone notwendig. LH, FSH, Progesteron und Estradiol sind hierbei die ausschlaggebenden Hormone. Liegt eine Störung dieser Hormone vor, kann eine Hormontherapie zur Behandlung eingesetzt werden.

Ablauf und Dauer

Zu Beginn findet eine sehr genaue Zyklus-Analyse der Patientin statt. Hierbei wird untersucht, wie sich die Hormonzusammensetzung im Laufe des Zyklus verändert, und welche Dosis an Hormonen ratsam ist, um den Zyklus zu unterstützen. Je nach Behandlungsmethode wird dann entschieden, ob die Therapie mittels Tabletten oder Injektionen durchgeführt wird.

Fällt die Wahl auf die Hormoninjektionen, erfolgt noch eine Einweisung in die Nutzung der Spritzen, damit diese alleine zuhause genutzt werden können. Zum Zyklusbeginn (also dem ersten Tag der Periode), findet meist ein Ultraschalltermin statt, um die Anzahl der Eibläschen zu überprüfen.

Im Rahmen dieses Arztbesuchs wird außerdem Blut abgenommen, um bereits den Hormonhaushalt zu überprüfen. Im Laufe des Zyklus erfolgen dann alle paar Tage weitere Ultraschalluntersuchungen, sodass das Wachstum der Eizellen weiterhin beobachtet werden kann. Ist der Eisprung absehbar, empfiehlt der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin dem Paar den Geschlechtsverkehr.

Alternativ kann zu diesem Zeitpunkt auch eine assistierte Befruchtung, zum Beispiel über die Samenübertragung durchgeführt werden.

Wie sich bereits aus dem Ablauf erschließen lässt, ist die klassische Hormontherapie auf eine Dauer von einem Zyklus, also 28 Tage, ausgelegt. Allerdings brauchen die meisten Paare mehrere Anläufe, bis es zur erfolgreichen Einnistung des befruchteten Eis kommt. Im Schnitt dauert die Hormontherapie also etwa 3 – 6 Monate.

Wie sind die Erfolgsraten bei einer Kinderwunschbehandlung mit Hormonen?

Die Erfolgsraten sind stark abhängig vom Alter des Paares, der Samenqualität des Mannes und der genauen Ursache der Unfruchtbarkeit. Je nach Quelle bewegt sich der Erfolgschance zwischen 10 und 20%, wobei diese Chancen bei Frauen über 40 deutlich geringer sind. Dementsprechend ist es wichtig, sich nach einer fehlgeschlagenen Hormontherapie nicht direkt entmutigen zu lassen, sondern die Therapie über einige Monate fortzusetzen.

Gibt es Risiken und Spätfolgen der Hormontherapie?

Da dem Körper bei einer Hormontherapie zusätzliche Hormone beigeführt werden, können Nebenwirkungen auftreten. Hierzu gehören Hitzewallungen, Sehstörungen, Bauchschmerzen, Bähungen und spannende Brüste.

Welche Nebenwirkungen genau zu erwarten sind, variiert von Therapie zu Therapie. Bei schwerwiegenderen Nebenwirkungen kann der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin alternative Therapiemethoden vorschlagen. Außerdem werden durch die regelmäßigen Blutuntersuchungen Überdosierungen vermieden oder wenn nötig korrigiert.

Die Spätfolgen einer Hormontherapie werden derzeit noch erforscht und wurden wissenschaftlich noch nicht vollständig bestätigt.

Was kostet eine Hormonbehandlung bei Kinderwunsch?

Je nach Methode und Klinik bewegen sich die Kosten der Therapie zwischen 800 und 1200 Euro pro Zyklus. Sollten noch weitere Therapien Anwendung finden, wie eine in-vitro Fertilisation oder andere Formen der künstlichen Befruchtung, muss von bis zu 8000 Euro pro Zyklus ausgegangen werden. In den meisten Fällen tragen die PatientInnen die Kosten jedoch nicht allein, sondern bekommen Behandlungszuschüsse von der Krankenkasse.

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten?

Die Hormontherapie findet meist in speziellen Kinderwunsch-Kliniken oder Kinderwunsch-Praxen statt. Hier arbeiten Ärzte und Ärztinnen der Gynäkologie, die sich auf die Behandlung von Kinderwunsch-PatientInnen spezialisiert haben. Sie verfügen über die Expertise und die notwendige Gerätschaft, um eine Hormontherapie und eine Kinderwunschbehandlung durchzuführen.

Wer einen Arzt benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für mich? Da diese Frage objektiv nicht zu beantworten ist und ein seriöser Arzt nie behaupten würde, dass er der beste Arzt ist, kann man sich nur auf die Erfahrung eines Arztes verlassen.

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