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Anatomie des Hüftgelenks
Die Hüfte oder genauer gesagt das Hüftgelenk, bildet die Verbindung vom Rumpf zu den Beinen und setzt sich aus zwei knöchernen Strukturen zusammen. Zum einen aus dem wuchtigen Beckenknochen, in dem die sogenannte Gelenkpfanne sitzt. Diese Pfanne ist jedoch nicht, wie man durch den Ausdruck vermuten könnte, flach. Man kann sie sich eher wie den Abdruck einer halben Kugel vorstellen. In dieser Aushöhlung sitzt der Oberschenkelknochen (Femur). Dabei spricht man auch vom Femurkopf, der über den sogenannten Hals mit dem Rest des großen Oberschenkelknochens verbunden ist.
Kopf und Hals stehen zum restlichen, senkrecht verlaufenden Oberschenkelknochen in einem bestimmten Winkel (CCD-Winkel) der normalerweise zwischen 120° und 140° beträgt (altersabhängig). Aufgrund dieses Winkels kann sich der Femurkopf in die leicht nach vorne und unten gerichtete Gelenkpfanne einfügen. Aufgrund der großen knöchernen Kontaktfläche, also dem weitgehenden umschlossen sein des Gelenkkopfes von der Gelenkpfanne, spricht man anatomisch auch von einem Nussgelenk. Die Oberflächen der beiden Knochen sind im Gelenk mit Knorpel überzogen, der eine reibungsarme Bewegung ermöglicht.
Das Gelenk wird durch eine, dem Pfannenrand aufliegende, bindegewebige Gelenklippe (Labrum), und einem straffen Bandapparat, der vom Beckenknochen zum Oberschenkelknochen führt und so das Gelenk umschließt, weiter stabilisiert.
Welche Erkrankungen verursachen Hüftschmerzen?
Zu Hüftschmerzen können verschiedene Erkrankungen führen. So kann es schon bei Kindern durch Anlagefehler (Hüftgelenksdysplasie) zu Hüftproblemen kommen, die unbehandelt zu Funktionseinschränkungen und Schmerzen führen. Ein Beispiel hierfür wäre eine unzureichend ausgebildete Hüftgelenkspfanne. Da jedoch Neugeborene in Deutschland dahingehend untersucht werden und meist nicht-operativ behandelbar sind, ist dies nicht die Hauptursache von Hüftschmerzen.
Natürlich kann es auch durch Knochenbrüche im Bereich der Hüfte zu Schmerzen kommen. Hier ist vor allem der Oberschenkelhalsbruch zu nennen, der, besonders bei alten Leuten, beim Sturz auf die Hüfte entstehen kann.
Bei einer Arthritis (akute Gelenkentzündung) der Hüfte kann es auch zu starken Schmerzen kommen. Diese Entzündung kann durch Bakterien (z.B. nach einer Operation) oder auch autoimmun verursacht werden (z.B. rheumatoide Arthritis).
Sowohl bei einer Hüftgelenksdysplasie, als auch bei einem Knochenbruch oder einer Entzündung, kann es, wenn keine adäquate Therapie erfolgt oder auch möglich ist, langfristig zum Gelenkverschleiß kommen (Arthrose).
Bei einer Arthrose wird Stück für Stück der knorpelige Überzug der Gelenkfläche zerstört, sodass Bewegung mit mehr Reibung und somit Schmerzen verbunden ist. Auch ohne die genannten Ursachen kann es zu einer Arthrose der Hüfte kommen. Die Abnutzung des Knorpels wird von Übergewicht begünstigt. Die Hüftgelenksarthrose (Coxarthrose) ist eine sehr häufige Erkrankung, die vor allem im Alter auftritt. Sie kann im Extremfall eine Operation notwendig machen.
Hüftchirurgie: Die wichtigsten Hüftgelenk Operationen im Überblick
In Deutschland stellen Hüft-OPs einen Großteil der Gelenkoperationen dar. Allein 2016 wurden 233 000 Hüftendoprothesen implantiert. Bei einer Hüftgelenkarthrose kommt es zu einer Abnutzung des Gelenkknorpels, welche die Patienten häufig, unter Schmerzen und Bewegungsproblemen leiden lässt.
Neben dem Gelenkersatz gibt es aber auch Möglichkeiten von gelenkerhaltenden minimalinvasiven arthroskopischen Operationen (Gelenkspiegelungen mit Schlüssellochchirurgie).
Hüftoberflächenersatz
Der Hüftoberflächenersatz nach McMinn stellt eine Alternative zum totalen Gelenkersatz dar. Bei dieser Methode wird nur der Teil des Gelenks entfernt bzw. ersetzt der von Arthrose betroffen ist und relativ knochensparend operiert. Hierbei werden, ähnlich wie bei einer Zahnkrone, die Gelenkflächen von Oberschenkelkopf und Hüftgelenkspfanne mit einem Metallimplantat überzogen bzw. ersetzt. Vorteile gegenüber konventionellen Totalendoprothesen sind dabei, dass dadurch eine kürzere Rehabilitationszeit mit Rückkehr in den Alltag erreicht wird und eine sehr natürliche Gelenkstellung des Patienten hergestellt werden kann. Dies äußert sich in einem besseren Bewegungsradius und Bewegungsgefühl des Patienten.
Angewandt wird diese Operation eher bei jüngeren Arthrose-Betroffenen (jünger als ca. 65 Jahre) mit noch stabilem Oberschenkelhals, die Schmerzen im Gehen und Bewegen haben und wieder in ein mobiles Leben zurückkehren wollen. Durch das knochenschonende Verfahren kann im Falle einer Abnutzung auch noch eine konventionelle Hüftendoprothese eingesetzt werden. Nachteil dieser Methode ist, dass noch keine Langzeitergebnisse (mehr als 20 Jahre) vorhanden sind.
Hüftendoprothese
Die klassische Hüftendoprothese ist die mit Abstand am häufigsten durchgeführte Operation am Hüftgelenk. Leiden Patienten an einer Koxarthrose (Hüftgelenkarthrose), kommt es neben Schmerzen beim Bewegen auch zu einem Versteifen des Gelenks und Beweglichkeitsminderung. Es gibt hierbei verschiedene Arten von Implantaten und Methoden, die Gelenkpfanne des Beckenknochens (Acetabulum) und des Oberschenkelkopfes (Femurkopf) zu ersetzen.
In Studien zeigen sich sehr gute Langzeitergebnisse bzgl. Haltbarkeit der Prothesen (ca. 20 Jahre) und Vorteile für Patienten hinsichtlich der Verbesserung von Schmerzen und Lebensqualität.
Die Implantate können sowohl konventionell, über einen relativ großen Schnitt mit größerem Weichteilschaden und unter guter Sicht des Operateurs in das Gelenk, oder minimalinvasiv und gewebeschonend, in das Gelenk eingepflanzt werden.
Im Gegensatz zum Hüftoberflächenersatz bei dem sehr sparend am Knochengewebe operiert wird, werden bei der Endoprothese der gesamte Femurkopf durch ein Metall oder Keramikimplantat ausgetauscht. Der Oberschenkelhals wird durch einen langen Schaft in den Oberschenkelknochen eingesetzt, wo dieser dann durch Knochenheilung festwächst, oder einzementiert wird. Auch beim Ersatz der Pfanne wird mehr Knochengewebe entfernt und diese dann im Beckenknochen verankert, seltener zementiert.
Hüftprothesen-Revision
Eine Hüftprothesen-Revisions-OP kann verschiedene Ursachen haben. Die häufigsten sind:
- Verschleiß der Gleitflächen der Implantate (Prothese älter als 20 Jahre)
- periprothetische Fraktur (Knochenbruch im Bereich derProthese)
- Knochenschwund mit Prothesenlockerung
- Infektion des Endoprothesen
- fehlerhafter Einbau der Prothese
Treten bei Patienten, nach Einbau einer Hüftendoprothese, Symptome wie Schmerzen im Leisten,-Hüft-, Oberschenkelbereich auf, oder Veränderungen der Beinlänge oder Instabilitätsgefühl, sollte dies ärztlich Abgeklärt werden.
Eine Hüftprothesen-Revision sollte von einem erfahrenen Operateur durchgeführt werden, da es sich um keine einfache Standartoperation handelt. Hierbei wird, entsprechend der Ursache für die Symptome des Patienten eine individuelle Versorgung der Prothese revidiert.
Hüftarthroskopie
Eine Hüftarthroskopie ist eine Gelenkspiegelung des Hüftgelenks. Hierbei wird über kleine Hautschnitte minimalinvasiv, d.h. schlüssllochchirurgisch operiert. Der Operateur führt darüber eine Kamera und sein Operationsbesteck in das Gelenk ein und kann so mit sehr geringen Weichteilschäden und kleinen Narben einen Eingriff durchführen. Neben dem Entfernen von freien Gelenkkörpern, entzündeter Schleimhaut oder störenden Bindegewebeteilen, können auch Eingriffe am Knorpel oder Knochengewebe stattfinden.
Welche Ärzte und Klinken sind Experten für eine Hüftgelenk Operation in Deutschland, Schweiz und Österreich?
Wer eine Hüftoperation benötigt, möchte für sich die beste medizinische Versorgung. Darum fragt sich der Patient, wo finde ich die beste Klinik für Hüftgelenk Operationen in Deutschland oder der Schweiz?
Hüftspezialisten sind Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie. Dazu gibt es auch orthopädische Kliniken, die sich auf Hüftoperationen spezialisiert haben.
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Wo finde ich eine spezialisierte Hüftklinik oder einen Hüftchirurg?
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Hüftklinik in Deutschland:
Hüftklinik in der Schweiz:
Quellen:
- Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie; Niethard, Pfeil, Biberthaler; 7. Auflage Thieme Verlag
- Prometheus Lernatlas der Anatomie; Schünke, Schulte, Schumacher; 3. Auflage Thieme Verlag
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