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Hüftgelenksentzündung

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Spezialisten für Hüftgelenksentzündung

Informationen zum Bereich Hüftgelenksentzündung

Was ist eine Hüftgelenksentzündung?

Bei einer Coxitis handelt es sich um eine Entzündung des Hüftgelenks. In Deutschland betrifft diese Erkrankung ungefähr zwei bis zehn Patienten pro 100.000 Einwohner. Sie tritt mit den typischen Entzündungszeichen auf wie Schmerz, Schwellung, Rötung, Überwärmung und Bewegungseinschränkungen des Hüftgelenkes.

Sie wird immer durch eine Reaktion des Immunsystems auf einen bestimmten Reiz hin ausgelöst. Dies kann eine Verletzung oder Operation sein, durch die Keime in das Gelenk gelangen. Möglich sind aber auch degenerative Erkrankungen wie Arthrose ohne Beteiligung von Bakterien oder Viren.

Ursachen der Hüftarthritis

Die Ursachen sind sehr vielseitig. Erreger wie Bakterien, Viren oder Pilze, können in das Gelenk eindringen und zu einer Hüftarthritis führen. Dies aktiviert wiederum die Immunreaktion, um die Erreger zu bekämpfen.

Bei Gicht-Patienten liegt eine Stoffwechselerkrankung vor, bei der die anfallende Harnsäure, nicht ordnungsgemäß entsorgt werden kann. Durch erhöhte Konzentrationen im Blut, kommt es auch zu Ablagerungen in Gelenken. Die Harnsäure lagert sich dort zu Kristallen zusammen und ist für die darauffolgende Entzündungsreaktion des Immunsystems verantwortlich.

Die klassischen rheumatischen Erkrankungen wie rheumatische Hüftarthritis stellen eine nicht bakterielle, also aseptische Form der Hüftgelenkentzündung dar. Es kommt dabei zu einer Fehlsteuerung des Immunsystems und körpereigenes Gewebe, wie z.B. Gelenkknorpel wird angegriffen. Dies führt weiterhin zum Verlust von Gelenkgewebe und Entzündungsreaktionen.

Welche Coxitis Formen werden unterschieden?

Grundsätzlich werden von Medizinern zwei Arten der Coxitis unterschieden:

  • Abakterielle Coxitis (keine Erreger nachweisbar)
  • Bakterielle Coxitis (Erreger im Blut/in Gelenkflüssigkeit nachweisbar)

Sind keine Erreger nachweisbar, liegt die Ursache der Coxitis in einer anderen Grunderkrankung des Bewegungsapparates. Man muss dabei neben einer rheumatoiden Arthritis, Hüftgelenkarthrose oder Hüftkopfnekrose (absterbender Oberschenkelkopf), auch an Knochentumoren im Hüftbereich denken. Der Entzündungsprozess ist hier als eine Art Reizzustand zu verstehen, der durch eine andere Erkrankung hervorgerufen wird.

Bei einer infektiösen Coxitis können im Blut oder in der Gelenkflüssigkeit Erreger nachgewiesen werden. Das ist an der erhöhten Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozyten) und weiterer Entzündungsparameter im Blut im zu sehen. Zum Großteil stammen die Erreger von unspezifischen Entzündungen aus anderen Körperregionen (meist Staphylokokken) oder Krankheiten wie Syphilis, verteilen sich über das Blut und befallen dann das Hüftgelenk. Seltener kommt es zu einer direkten Infektion nach Operationen am Hüftgelenk oder Hüftgelenkpunktion/Injektion.

Welche Symptome verursacht eine Entzündung des Hüftgelenks?

Als Hauptsymptome stehen klar die starken Schmerzen in der Leistengegend und die Einschränkung der Funktionsfähigkeit der Hüfte bzw. des Beines im Vordergrund. Gehen ohne Hilfsmittel wird somit schwer möglich und Patienten nehmen eine typische Entlastungs- und Ruheposition ein. Neben den weiteren Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung und Überwärmung des Hüftgelenks, kann es auch zu allgemeinen Symptomen wie Unwohlsein, Fieber und Müdigkeit kommen.

Bei aseptischen Entzündungen des Hüftgelenkes sind die Symptome in der Regel milder ausgeprägt und die typischen Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung und Überwärmung können fehlen.

Überblick der diagnostischen Verfahren

Die Anamneseerhebung und körperliche Untersuchung stehen am Beginn der Diagnosestellung. Hierbei werden Fragen zu Art und Dauer der Beschwerden sowie zu Risikofaktoren gestellt. Anschließend werden Bewegungsausmaß und Funktion der Hüftgelenke untersucht.

Zur weiteren Sicherung der Diagnose kommen häufig bildgebende Verfahren zum Einsatz. Eine Ultraschalluntersuchung ist meist schnell verfügbar und vollkommen nebenwirkungsfrei. Hier kann beispielsweise ein Gelenkerguss festgestellt werden. Um eine Beteiligung knöcherner Strukturen auszuschließen, kann eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden.

Besteht der Verdacht auf die Beteiligung von Krankheitserregern wie Bakterien, kann eine Blutuntersuchung oder Gelenkpunktion durchgeführt werden. Die Bestimmung von Entzündungswerten im Blut kann ebenso wichtige Hinweise liefern und dient auch während der Behandlung als wichtiger Verlaufsparameter.

Coxitis Therapie

Die Therapie einer Coxitis richtet sich nach ihrer Ursache. Bei der bakteriellen Coxitis handelt es sich um eine akute Situation, in der die Erreger schnell beseitigt werden müssen. Bei einer Hüftgelenkpunktion wird die Gelenkkapsel durchstochen und Flüssigkeiten wie Eiter und Entzündungswasser entnommen. Dadurch wird das Gelenk mechanisch entlastet und die Erreger werden bestimmt, um ein spezifisches Antibiotikum verabreichen zu können.

Schlägt diese Therapie nicht an, muss das entzündetet Gewebe operativ entfernt und das Gelenk gespült werden.
Kommt es durch die Entzündung zu einer stärkeren Schädigung des Hüftgelenks, kann auch ein Gelenkersatz durch eine Hüfttotalendoprothese nötig sein.

Liegt eine abakterielle Coxitis vor, d.h. eine Entzündung ohne nachweisbaren Erreger, muss die Grunderkrankung gefunden und behandelt werden. In vielen Fällen handelt es sich um eine Hüftgelenksarthrose, aber auch Krankheiten aus dem rheumatischen Formenkreis wie rheumatoide Arthritis oder Gicht kommen in Frage. Im akuten Stadium sollte das Hüftgelenk möglichst entlastet und auf den Gebrauch von Unterarmgehstützen zurückgegriffen werden. Die Einnahme schmerz- und entzündungshemmender Medikamente wird ebenfalls empfohlen.   

Abhängig vom Verlauf und Erkrankungsstadium entscheidet der behandelnde Arzt mit dem Patienten gemeinsam, ob eine konservative Therapie mit Physiotherapie sinnvoll ist, oder auch ein Gelenkersatz mit einer Hüftendoprothese notwendig ist.

Präventive Maßnahmen

Um das Risiko einer bakteriellen Hüftentzündung zu minimieren, sollte bei jeglichen Eingriffen im Bereich des Gelenkes wie Operationen, Punktionen oder Injektionen möglichst steril und sauber gearbeitet werden. Zu diesem Zwecke existieren entsprechende Vorgaben zu Hygienemaßnahmen, an die sich Ärzte und Kliniken halten müssen. Diese sollten selbstverständlich auch bei jedem Verbandswechsel und jeglichen Arbeiten im Wundgebiet bis zum vollständigen Wundverschluss eingehalten werden.

Der frühzeitigen adäquaten Therapie von Entzündungsreaktionen in anderen Körperregion kommt ebenfalls eine wichtige Bedeutung zu, um eine Verteilung der Krankheitserreger über das Blut zu verhindern. Hier muss je nach vorliegendem Krankheitsbild individuell vorgegangen und gegebenenfalls frühzeitig eine antibiotische Therapie eingeleitet werden.

Die Prävention einer aseptischen Hüftgelenksentzündung besteht in der Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung. So sollte beispielsweise eine Rheumaerkrankung oder Gicht einer frühzeitigen Behandlung und regelmäßigen Kontrolluntersuchungen zugeführt werden. Ebenso sollten Patienten darüber aufgeklärt werden, dass bei etwaigen Symptomen einer Gelenkentzündung frühzeitig ein Arzt aufgesucht werden muss. 

Auswirkungen und Prognose einer Hüftgelenksentzündung

Eine septische Hüftgelenksentzündung ist ein ernstzunehmendes Krankheitsbild, das in jedem Fall schnellstmöglich behandelt werden muss. Andernfalls kann dies langfristige Folgen für die Funktion des Gelenkes haben. Ebenso besteht die Gefahr, dass sich die Bakterien über das Blut in den gesamten Körper ausbreiten und eine Blutvergiftung (Sepsis) verursachen. Dies stellt ein potenziell lebensbedrohliches Krankheitsbild dar.

Auch eine aseptische Coxitis kann langfristige Folgen für die Funktion des Hüftgelenkes haben, da durch einen dauerhaften Reizzustand und Entzündungsreaktionen der Gelenkknorpel, die Gelenkschleimhaut und sogar die knöchernen Anteile angegriffen werden können. Eine dauerhafte Schonhaltung kann ebenso zu Muskelverspannungen und -verkürzungen führen.

Die Prognose der Coxitis hängt demnach maßgeblich von der schnellstmöglichen Veranlassung einer gezielten Therapie ab. Bei frühzeitiger Einleitung einer adäquaten Therapie kann die Entzündungsreaktion eingedämmt und das Risiko für Folgeerkrankungen deutlich minimiert werden. 

Welche Ärzte und Kliniken sind Spezialisten bei Hüftschmerzen?

Ärzte und Kliniken, an die sich Patienten, die unter Hüftschmerzen leiden wenden können, sind Fachärzte für Orthopädie & Unfallchirurgie, Sportmediziner, aber auch Rheumatologen. Im Falle eines notwendigen operativen Eingriffs, ist es ratsam, sich einem erfahrenen Spezialisten anzuvertrauen oder einer Fachklinik mit Schwerpunkt auf Gelenkchirurgie.

Wir helfen Ihnen, einen Experten für Ihre Erkrankung zu finden. Alle gelisteten Ärzte und Kliniken sind von uns auf Ihre herausragende Spezialisierung im Bereich Hüftgelenksentzündung überprüft worden und erwarten Ihre Anfrage oder Ihren Behandlungswunsch.

Quellen:

Fachbeiträge

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