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Wechseloperation der Hüftprothese

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Informationen zum Bereich Hüftprothesenwechsel

Was ist ein Hüftprothesenwechsel?

Ein Hüftprothesenwechsel oder auch Hüftrevision bezeichnet den operativen Austausch von einer Prothese im Hüftgelenk, die durch verschiedene Ursachen hervorgerufen sein kann: Dazu gehören der Verschleiß, Infektionen oder die aseptische Lockerung. Man unterscheidet ferner die Anzahl der Komponenten, die ausgetauscht werden.

Generell werden Revisionen immer dann notwendig, wenn die Haltbarkeit des künstlichen Gelenks erreicht ist oder Lockerungen und Verschleiß auftreten. Wann genau dieser Fall eintritt, ist abhängig von vielen Faktoren wie beispielsweise dem Alter des Patienten, seiner Aktivität und seinem allgemeinen Gesundheitszustand. Im Mittel sagt man, dass eine Prothese gut 15 Jahre seinen Zweck erfüllen kann, ehe an eine Revision gedacht werden muss.

Hüftrevisionen werden auch dann obligat, wenn der Patient nach jahrelanger Schmerzfreiheit plötzlich Bewegungseinschränkungen und Schmerzen hat. In diesen Fällen untersucht der Arzt mittels bildgebender Verfahren den Sitz der Prothese und diagnostiziert, ob in einer Operation die Prothesenkomponenten erneuert werden sollten.

Hüftrevision bei Protheseninfektionen

Protheseninfektionen sind mit ungefähr 3 Prozent eher selten in der Geschichte der Gelenkprothesen anzutreffen. Nichtsdestotrotz gibt es auch hier alarmierende Zeichen, die eine Infektion erahnen lassen können: Schwellungen, Rötungen und Überwärmung im Bereich des Gelenkes können auftreten, wobei diese Symptome nicht immer auftreten müssen. Wie üblich bei Infektionen steigen hiermit auch die Blutparameter an: Es kommt zu einer Erhöhung der weißen Blutkörperchen (Leukozytose) und allgemeinen Infekterscheinungen wie Abgeschlagenheit und Fieber. Abgegrenzt muss diese Diagnose allerdings von Patienten, die systemische Erkrankungen aufweisen. Der Arzt kann weiterhin seine Diagnose mittels CT, MRT oder Röntgenbildern und Szintigrammen sowie Gelenkpunktionen und Biopsien, die in mikrobiologischen Laboren untersucht werden, absichern.

Bei jedem zweien Patienten mit einer Protheseninfektion sind es die grampositiven Keime S. aureus und S. epidermidis, wobei auch gramnegative Bakterien in seltenen Fällen ursächlich sein können. Patienten mit einem Diabetes Mellitus, Rheuma, Übergewicht oder Schuppenflechte sowie Patienten mit vorangegangen Operationen im Bereich der Prothese haben ein erhöhtes Risiko an einer Infektion zu erkranken.

Die Behandlung einer Protheseninfektion richtet sich individuell nach der Art der Infektion, seiner Ausprägung und der Dauer sowie auch nach der allgemeinen Verfassung des Patienten. Bei Infektionen, die jünger als sechs Wochen sind, kann man das Gelenk lavagieren und Kopf- sowie Inlaywechsel vornehmen. Besteht eine Monoinfektion mit einem guten knöchernen Lager kann auch ein einseitiger Prothesenwechsel vorgenommen werden.

Auch der zweizeitige Wechsel mit einem temporären antibiotikahaltigen Knochenzement kann in Betracht gezogen werden. Wie gut die Prognose ist, hängt immer vom Infektionszeitpunkt, von der Ausprägung (Spezies) und vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab.

Wechseloperation bei Hüftprothesenlockerung

Keine Hüftprothese hält ein Leben lang. Jede Prothese wird früher oder später aufgrund einer aseptischen Lockerung des Prothesenhalts gewechselt werden müssen. Die besten Ergebnisse liefern hierbei die zementierten Prothesen mit einer Lebensdauer von 25-30 Jahren, wohingegen zementfreie Prothesen bis zu 15 Jahre halten können. Der Prothesenwechsel bei einer aseptischen Lockerung findet für gewöhnlich einseitig statt.

Hüft TEP Wechsel bei Protheseninstabilitäten

Instabilitäten bei Prothesen sind meist auf falsch positionierte Komponenten, dem Hüft-Impingement-Syndrom (Einengung des Gelenkspaltes) oder gewissen Weichteillaxizitäten zurückzuführen. Patienten, die ein erhöhtes Risiko für Instabilitäten aufweisen, sind solche, die schon eine Wechseloperation hinter sich hatten, Patienten mit wenig Compliance, Alkoholiker sowie neurologische Erkrankungen und die Art des Zugangs zum Hüftgelenk: Ein hinterer Zugang zur Hüfte begünstigt das Risiko von Instabilitäten und Luxationen.

Im Falle einer Instabilität kann man versuchen, diese konservativ über Antiluxationsorthesen zu korrigieren, allerdings kommt es bei etwa 30 Prozent dieser Patienten zu einer wiederkehrenden Instabilität, sodass letztendlich doch operativ eingegriffen werden muss. Im Rahmen dieser Operation versucht man die Weichteilspannung wiederherzustellen und das Impingement, also die Einengung, zu beseitigen. Außerdem kann eine zusätzliche Stabilität durch überdachte Inlays, größere Gelenkköpfe sowie modularer Schaftsysteme und gekoppelten Inlays angestrebt werden.

Periprothetische Frakturen

Periprothetische Frakturen bezeichnen Frakturen im Bereich der Prothese, die durch Gewalteinwirkungen, aseptischen Lockerungen, Knochenabbau oder auch direkt während einer Prothesenoperation auftreten können. Frakturen, die während einer Operation auftreten, geschehen meistens bei zementfreien Prothesen, wobei die Brüche an der Beckenpfanne oder im oberen Bereich des Oberschenkels auftreten können. In knapp vier Prozent der Fälle treten Frakturen während einer Hüftrevision auf.

Liegt eine periprothetische Fraktur vor, ist das oberste Ziel die Wiederherstellung der Knochenqualität und der regelrechten anatomischen Verhältnisse. Noch stabile Prothesen, die trotz Frakturen fest verankert sind, können mit Hilfe sogenannter Osteosyntheseplatten therapiert werden. Prothesen, die nicht mehr stabil sind, bedürfen einer Revision, wobei die Krafteinwirkung meistens distal des Frakturspaltes abgelenkt wird.

Wie führt man eine Hüftrevision durch?

Normalerweise orientiert man sich bei einer Revision an den zuvor genutzten Zugängen, wobei man parallele Inzisionen stets vermeiden sollte. Wichtigste Maßnahme ist die Wiederherstellung der Schichten im Hüftgelenk. Während der Operation können Frakturen im Übergangsbereich des Oberschenkelkörpers zum Oberschenkelhals auftreten. Auch während des Präparierens des Femurs können Kortikalisperforationen auftreten, die allerdings vermieden werden sollten, da sie zu einer Minderung der Knochenstabilität führen können. Problematisch bei einer Revision ist meist die Entfernung des Schaftes. Wenn die Entfernung mit konventionellen Instrumenten nicht mehr gewährleistet werden kann, müssen Hochgeschwindigkeitsfräsen und Ultraschallosteotome hinzugezogen werden.

Während die Entfernung der Prothesenpfanne sich meist als unproblematisch herausstellt - problematischer sind hier die Knochendefekte, die eine Stabilitätsminderung hervorrufen - kann es vorkommen, dass gerade bei zementierten Prothesen der Femurknochen erst einmal “gedeckelt” werden muss.

Langanhaltende Prothesenlockerungen können überdies zu sogenannten Beckendiskontinuitäten führen, bei denen der Beckenknochen zerstört wird. Solche Defekte müssen mit speziellen Implantaten therapiert werden. Die Gefahr einer Luxation liegt bei einer Revision generell zwischen fünf bis 20 Prozent im Verhältnis zu Primärversorgungen mit Implantaten.

Autor:

PRIMO MEDICO Redaktion | Erstellt am 17.06.2017 | Zuletzt aktualisiert 27.02.2020

Quellen:

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